510 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Nassau (Vahlberger Zug). Die Kohlenhandelsbeteiligungen der Ges., die Rheinreederei und die Umschlagseinrichtungen am Oberrhein sind durch die im Juni 1917 neugegründete Firma Franz Haniel & Cie. G. m. b. H. in Duisburg-Ruhrort, bei der die Gutehoffnungshütte entsprechend beteiligt ist, übernommen worden. Die Gutehoffnungshütte hat im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. u. der Hamburg–Amerika-Linie die „Deutsche Werft A.-G.“ in Hamburg gegründet u. sich eine massgebende Beteil. bei dieser Werft gesichert. Das Altenhundemer Walz- und Hammerwerk wurde von der Ges. käuflich übernommen. In 1918/19 die Mehrheit der Aktien der Eisenwerk Nürnberg A.-G. vorm. J. Tafel & Cie. in Nürnberg erworben. Dann Ende 1919 die Hälfte der Aktien des Osnabrücker Kupfer- u. Drahtwerks A-G. u. Mitte 1920 die Mehrheit der Aktien der Maschinenfabrik Esslingen übernommen. Auch Angliederungder Firma Haniel & Lueg G. m. b. H., Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei in Düsseldorf, die etwa 1200 Arb. beschäftigt. 1920 Pachtung der Nieten- fabrik Ludwig Möhling in Schwerte. Die Ges. ist an der im Verein mit dem württemb. Staate begründeten Schwäbischen Hüttenwerke G. m. b. H. (St.-Kap. M. 10 000 000) zur Hälfte beteiligt. Eine weitere Beteil. ist die Steffens & Nölle, Essen G. m. b. H., die den Absatz eines Teils der Erzeugn. der Ges. im Norden u. Westen Deutschlands besorgt, während für Süddeutschland die Frän- kische Eisenhandels-Ges., Nürnberg zugleich mit der Eisenhandels-Abt. von Franz Haniel & Co., Mannheim in Frage kommt. Bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg u. der Fritz Neumeyer A.-G., München sowie bei der L. A. Riedinger A.-G., Maschinen- u. Bronze- warenfabrik u. der Zahnräderfabrik Joh. Renk, beide in Augsburg besitzt die Ges. mass- gebenden Einfluss. 1921/22 Beteiligung bei der Hackethal-Ges. 1923/24 Beteiligung an der Deggendorfer Werft u. Eisenbau G. m. b. H. in Deggendorf (Niederbayern). Beteilig. im Rhein.-Westffäl. Kohlensyndikat 3 116 600 t für Kohlen, 140 000 t für Koks u. 216 000 t für Briketts. Durch den neuen Kohlensyndikatsvertrag von 1922 ist es der Gutehoffnungshütte gelungen, mit einer Ausnahme, die Versorg. ihrer Konzernwerke mit Kohlen aus dem Werkselbstverbrauck der Ges. sicherzustellen. Das Zusammenarbeiten der mit dem Konzern vereinigten Unternehmen hatte dadurch eine wertvolle Kräftigung erfahren. Die Ges. ist auch an dem Roheisenverband mit 141 000 t beteiligt. Kapital: M. 80 000 000 in 80 000 Aktien à M. 1000. Das A.-K. bestand bis 1896 aus M. 18 000 000 in M. 6 000 000 in Aktien Lit. A und M. 12 000 000 in Aktien Lit. B à M. 1000. Die G.-V. vom Nov. 1896, 27./11. 1897, 30./11. 1898 u. 30./11. 1899 beschlossen die Ausl. von M. 1 500 000, M. 3 000 000, M. 3 000 000 und M. 4 500 000 Aktien Lit. B (in Sa. M. 12 000 000), so dass am 1./1. 1901 die Vereinheitlichung des A.-K. durchgeführt wurde u. das A.-K. nur noch M. 18 000 000 in Aktien Lit. A betrug. Die Aktien Lit. B wurden zu 110 % zurückgezahlt und hierfür im gleichen Betrage Aktien Lit. A zu 110 % ausgegeben. Die G.-V. v. 28./11. 1903 beschloss Erhöhung um M. 6 MWill. Nochm erhöht lt G.-V. v. 27./11. 1909 um M. 6 Mill. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 31./3. 1917 um M. 10 Mill. Die G-V. v. 27./2. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 40 Mill. Anleihe von 1907: Die a. o. G.-V. v. 24./9. 1906 bewilligte M. 20 000 000, von denen lt. G.-V. v. 30./11. 1907 M. 16 000 000 als Anleihe aufgenommen werden sollten. Von dieser Anleihe wurden 1908 M. 8 000 000 aufgelegt; weitere M. 4 000 000 am 2 /1. 1912 eingez., der restl. Teil der Anleihe im Betrage von M. 4 000 000 in 1912/13 begeben. In Umlauf Juni 1922 M. 9 009 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 10 % zum R.-F., bis dieser M. 3 000 000 erreicht hat (ist erfüllt), event. besondere Rücklagen auf Beschluss der G.-V., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die vorhandene Div.-Rücklage kann nur zur Ergänzung des zur Verteilung gelangenden Jahresgewinnes herangezogen werden, sofern dieser in einem Jahre 5 % des A.-K. nicht erreicht. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Werke in Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Walsum, Gelsenkirchen, Düsseldorf u. Altenhundem 42 187 003, Steinkohlenbergbau 23 498 000, Kalk- stein- u. Dolomitbrüche 119 000, Erzbergbau 1, Wald. u. Grundstücke 7 030 000, Beteil. 174 165 996, Debit. 1 723 483 386, Wertp. 3 310 869, Kassa 3 729 195, Wechsel 1 766 580, Roh- stoffe 217 247 448. – Passiva: A.-K. 80 000 000, Anleihe 1907 9 009 000, do. 1913 (zurück- gezahlt), do. der früh. Komm.-Ges. Boecker & Comp. 21 000, Kredit. 1 913 668 173, Sonder- Rückl. 2 500 000, do. für Vorräte 400 000, R.-F. 8 000 000, Deckungs-Rückl. für Schienen u. Schwellen 250 000, do. für Brücken u. Masch. 120 000, Rückl. für Kanalzwecke 100 000, do. für Gewinnausgleich 1 800 000, do. für a. o. Abschreib. 12 000 000, Verfüg.-Rückl. 3 000 000, Sonderrückl. durch Tilg. von Anleihen 25 979 000, Rückl. f. Neubauten 1 000 000, do. zufolge Beschl. der Hauptvers. v. 28./11. 1913 10 100 000, Steuerrückl. 8 623 030, Sonderrückl. f. allg. Wohlf.-Zwecke 15 000 000, Gewinn 104 967 276. Sa. M. 2 196 537 480. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. 603 412, Abschreib. 18 019 705, Rein- gewinn 104 301 089. Sa. M. 122 924 207. – Kredit: Betriebsgewinn M. 122 924 207. Dividenden 1912/13–1921/22: 20, 10, 15, 20, 20, 20, 6, 20, 30, 40 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Vors. Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr.-Ing. Paul Reusch, Oberhausen; Mitgl.: Dir. Dr. Arnold Woltmann, Dir. Bergassessor Herm. Kellermann, Dir. Otto Holz, Oberhausen; Dir. Herm. Boecker, Gelsenkirchen; Dir. Dr.-Ing. Otto Wedemeyer, Sterkrade; Dir. Georg Lübsen, Essen; Stellv.: Dir. Paul Schmerse, Dir. Dr. jur. Ernst Hilbert, Nürnberg.