Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 517 Bilanz am 30. Sept. 1922: Aktiva: Grundst. 240 000, Wege, Zäune u. Kanalisations- anlage 1, Wohngebäude 95 000, Fabrikgebäude 15 000, Siemens-Martin-Herdöfen 1, Generatoren- u. Gaskanalanlage 1, Masch. 1, Walzenstrassen 1, Brammenwärmöfen 1, Gleis- anlage u. Platzeinricht. 1, Elektr.-Anlage 1, Lokomotiven u. Wagen 1, Stahlwerks-Pfannen u. Giesswagen 1, Bollwerk 1, Werkzeug u. Geräte 1, Mobil. 1, Kassa 357 211, Debit. 105 879 565, Wertp. 750 685, Rohmaterial. 6 616 000, Fertigfabrikate 2 368 793. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Ern.-F. 1 250 000, Werkerhalt. 6 750 000, Neubau Überteuer.-K. 6 500 000, Hypoth. I 175 000, do. II 23 800, Hyp.-Zs. 2492, Löhne 1 719 398, Frachtenstundung. 977 049, Kredit. 90 063 849, Akzepte 5 000 000, Rückstell. 42 000, Talonsteuer 15 000, Gewinn 2 153 677, Sa. M. 116 322 268. Gewinn- u. Verlust-Konto: Deb et: Werkerhalt. 5 500 000, Neubeu-Überteur.-K. 6 500 000, Abschreib. 75 000, Gewinn 2 153 677 (davon: Div. 750 000, Tant. 209 367, Vortrag 1 194 310). – Kredit: Vortrag 323 773, Betriebsgewinn 13 904 904. Sa. M. 14 228 677. Dividenden 1912/13–1921/22: 6, 0, 4, 15, 10, 28, 20, 20, 20, 50 %. Direktion: Dir. Wilh. N iemeyer, Audorf: Dir. Kurt von Oswald, Hannover. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat W. von Oswald, Coblenz; Stellv. Dr. H. Diede- richsen, Kiel; Bankier Carl Fürstenberg, Bank-Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Dir. Fritz Urlaub, Kiel-Dietrichsdorf; Komm.-Rat Carl Spaeter, Coblenz; Dir. Otto Clemm, Mannheim. Zahlstelle: Berlin: Berliner Handelsges. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in Rosenberg, Oberpfalz. Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17 /4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München u. lt. G.-V. v. 18./8. 1911 nach Rosenberg (Oberpfalz). N iederlassung unter der Firma „König Albert-Werk' in Lichten- tanne bei Zwickau i. S. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Hochöfen, die Gewinnung von Kohle, Herstellung von Eisen, Stahl und deren Nebenprodukten. — Fabrikate: Roheisen, Eisenbahn-Ober- baumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Beteilig. beim Stahlwerkverband 177 494 t, davon entfallen auf Halbzeug 5000 t, Eisenmaterial 73 743 t u. Formeisen 98 746 t. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: A) in Bayern: 1. Die Maxhütte bei Haidhof (Oberpfalz) mit Martinstahlwerk, Stab- eisen- u. Feinblechwalzwerken; 2. das Eisenwerk Fronberg bei Schwandorf (Oberpfalz); 3. die Gruben „Karoline, Klenze, Etzmannsberg u. Frommé bei Sulzbach, „Leoni u. Maffei“ bei Auerbach (Oberpfalz), ferner Grubenfelder in der Oberpfalz u. in Oberfranken, sowie die Mehrheit der Kuxe der Gew. Wittelsbach — Eisensteingruben = in Hollfeld (Bayern); 4. Hoch- ofenanlage mit 6 Hochöfen, Thomasstahlwerk u. Walzwerk in Rosenberg (Oberpfalz); 5. das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg; B) in Thüringen; 1. die Eisensteingruben in Schmiede- feld, Eisenberg, Könitz, Lobenstein u. Ilmenau; 2. die Hochofenanlage mit Schlackenziegelei in Unterwellenborn; zur Zeit wird hier ein grosses Stahl- u. Walzwerk zur Herstellung von Schienen, Schwellen, Trägern u. sonstigen Sorten Formeisen errichtet; C) in Sachsen: das König Albert-Werk bei Zwickau mit Thomasstahlwerk u. Walzwerk; D) in Preussen: 1. die Eisensteinbergwerke bei Kamsdorf u. Schleusingen (der gesamte, der Ges. verliehene Besitz von Eisensteingrubenfeldern in Bayern u. Sachsen beträgt 50 131 ha, doch erfolgt 3. Z. nur auf 1855 ha die Förderung von Eisenstein); 2. das Kalkwerk Öpitz bei Pössneck; 3. die Kohlenzeche Maximilian bei Hamm in Westfalen. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam- Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) einen Komplex von 8 breuss. Maximalfeldern erworben. Die Aufschliessung dieser Kohlenfelder geschah durch Errichtung einer Doppelschachtanlage; daran an- schliessend wurde eine Kokerei erbaut. Von den ausgeführten umfangreichen Tagesanlagen seien hauptsächlich genannt die Schachthalle, Sieberei von 250 t u. Kohlenwäsche von 150 t Stundenleist. nebst Kläranlage, 2 Koksofenbatterien von je 80 Grosskammeröfen, Kohlen- turm mit einem Fassungsvermögen von 2000 t, die Teer-, Ammoniak.- u. Benzolfabrik, die Waschkaue, Magazin u. Verwalt.-Gebäude sowie die Vergrösserung der Kolonie. Die Kolonie besteht aus 343 Häusern mit 824 Wohnungen für Beamte u. Arbeiter. Die Entwicklung der Kohlenzeche Maximilian wurde im Mai 1914 durch grosse Wasserzuflüsse auf der Wetter- sohle empfindlich gestört. Die mit allem Nachdruck begonnene Entfernung der eingedrun- genen Wassermassen war aber nicht durchführbar, weil der Ausbruch des Krieges die Mehr- zahl der Arbeiter u. insbesondere sämtliche Kesselheizer zu den Fahnen rief; es war damit unmöglich gemacht, den zum Betrieb der Pumpen nötigen Dampf zu erzeugen. Am 14./8. 1914 musste sich die Verwalt. entschliessen, die Schachtanlage ersaufen zu lassen nachdem vorher noch ein Teil der Pumpen sowie alle Ventilatoren, Haspel u. Förderwagen entfernt waren. Produktion: Spat- u. Brauneisenstein: 1918/19–1919/20: 348 936, 377 562 t; erblasen wurden in den Hochöfen an Roheisen: 142 968, 151 920 t; an Gusswaren: 2935, 2951 t;