528 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. schaftsvertrags Anteil am Jahresgewinn u. am Liquidationserlös. An Stelle der bisher. primi- tiven u. vorwiegend kleinbäuerlichen Betriebe wurde ein Grossbetrieb in dem Rampers- Haunersdorfer u. dem sogen. Taubinger Graphitbezirk durch Schaffung eines etwa 1000 Tag- werk oder rund 3 000 000 qm messenden Grubenfeldes eingerichtet. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung. Erwerb u. Erricht. aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich u. zweck- mässig sind. Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Im Geschäftsj. 1912/13 erwarb die Ges. umfangreiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Ges. in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert waren, verlegten sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neu- erworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teilweise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Aufschliessungsarbeiten vorgenommen. Dieselben ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Ende 1920 waren die Aussichten recht ungünstig, woran vor allem die Steiger. der Löhne und der Betriebsmittel und ausserdem das Versagen der elektr. Kraft Schuld tragen, so dass die Gruben stillgelegt werden mussten. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Masch. wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. Kapital: M. 5 600 000 in 4600 Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000, begeben zu pari- Urspr. M. 2 000 000. Im Sept. 1917 übernahm die Hirsch Kupfer- u. Messingwerke A.-G. in Berlin-Halberstadt eine grössere Anzahl der Aktien, welche Ges. dem Unter- nehmen namhafte Mittel zuwendete. Erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.- Akt. derart umgewandelt, dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Vorz.-Aktien sind mit Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet. Die M. 2 600 000 St.-Akt. sind für den Kauf des Graphitbergbau-, Aufbereitungs-, Schmelz- tiegelfabrikations- u. Handelsuntern. der Komm.-Ges. Vereinigte Schmekztiegelfabriken u. Graphitwerke Joseph Kaufmann, Georg Saxinger jun. & Co. in Obernzell gewährt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Grundstücke u. Abbaurechte 1, Schacht- u. Gruben- anlage 1, Aufbereitungsanlage 1, Masch. 1, elektr. Anlagen 1, Drahtseilbahn 1, Sägewerk 1, Inventar 1, Werkzeug 1, Fuhrpark 1, Material. u. Vorräte 974 553, Debit. 3 333 561, Effekten 1800, Kassa 29 525. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Lohnrest 215 654, Kredit. 1 947 037, Delkr.-K. 150 000, Gewinn 26 759. Sa. M. 4 339 451. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 596 012, Abschreib. 977 542, Handl.- Unk. 1 771 633, Delkr.-K. 150 000, Zs. 29 976, Gewinn 26 759 (wird vorgetragen). – Kredit: Betriebsüberschuss M. 3 551 924. Dividenden 1912/13–1921/22: 0 %. Direktion: Wilh. Kolb. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Siegmund Fraenkel, Stellv. Komm.-Rat Carl Ritter von Günther, Justizrat Dr. Fraenkel, Bankier Eugen Schweisheimer, München; Fabrik.Dir. Siegm. Hirsch, Messingwerk; Fabrikbes. Fritz Neumeyer, Nürnberg; Fabrikdir. Sam. Loeben- stein, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: E. & YJ. Schweisheimer; Frankf. a. M.: E. Wert- heimber & Co.; Passau: Bayer. Vereinsbank. Röchling'sche Eisen- & Stahlwerke, Akt.-Ges. in Völklingen a. d. Saar. Gegründet: 7./2. 1921 unter der Firma: Stahlwerk Völklingen Akt.-Ges., mit Wirk. ab 1./1. 1922; eingetr. 18./2. 1921. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Firma in jetzige geändert 1922. Zweck: Fabrikation von Eisen u. Stahl sowie Vornahme aller Geschäfte, welche sich in irgendeiner Weise auf diese u. verwandte Fabrikationen beziehen. Die Röchling'sche Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. Völklingen machte auf das A.-K. folgende Sacheinlage: a) Grundstücke mitsamt den darauf errichteten Gebäulichkeiten in den Gemarkungen Völklingen, Sulzbach, St. Ingbert (Pfalz), Niedergailbach (Pfalz) Wehrden (Saar) u. Hostenbach (Saar), in Grösse von 154 ha 88 a 73 am zum vereinbarten Preise von M. 1 055 000, b) Werksanlage u Maschinen: 1. unbewegliche im Werte yon M. 1 830 000, 2. bewegliche M. 3 670 000, 3. Rohstoffe u. Fabrikate M. 3 441 000 zusammen M. 9 996 000. Die Einlage erfolgte frei von Hypotheken u. Lasten. Als Entgelt für diese Einlagen wurden