682 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Ludwig Hupfeld Akt.-Ges., Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig. Gegründet: 23./12. 1904 bzw. 8./4. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 17./4. 1905 Gründer s. Jahrg. 1905/06. Ludwig Hupfeld brachte in die Ges. ein das von ihm betrieb. Fabrikationsgeschäft in Leipzig mit Filial. in Amsterdam, Berlin, Dresden, Frankf. a. M., Hamburg, Haag u. Wien, nach der Bilanz vom 30./6. 1904 mit einem Aktivbestand von M. 1 634 827.78 und einem Passivbestand von M. 502 541.46, so dass ein Überschuss von M. 1 132 286.32 verblieb, dazu der in der Bilanz v. 30./6. 1904 geschaffene u. freigewordene Delkr.-F. v. M. 40 000, zus. also M. 1172 286.32, wofür 1172 Aktien u. M. 286.32 bar gewährt wurden. Zweck: Fortführung des von der Firma Ludwig Hupfeld in Leipzig betrieb. Fabrikations- geschäfts samt ihren Filialen in Berlin, Wien, Hamburg, Dresden, Cöln, Amsterdam u. dem Haag; Herstell. von mechan. Musikinstrumenten, insbes. von selbstspielenden Pianos, Orchestrions, Klavierspielapp. u. deren Bestandteilen, der Handel mit diesen Artikeln u. die Beteil. an gleichart. od ähnlich. Unternehm. Seit 1918 auch Herstell. von Pianoforten. 1910/11 Bau der neuen grösseren Fabrik in Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig, die im Juni 1911 bezogen worden ist (Kostenaufwand über M. 1 000 000). Das neue Fabrikgrundstück in Böhlitz-Ehrenberg ist 96 000 qam gross. Die Gebäude, die eine Fläche von 6500 am einnehmen u. 30000 qm Nutz- fläche aufweisen, sind mit M. 2 500 000 in der staatlichen Brandkasse versichert. 1922 Er- weiterungsbau von ca. 2200 qm Arbeitsraum, wodurch der Gesamtarbeitsraum 31 400 qm be- trägt. Das Grundstück ist durch ein 295 m langes Anschlussgleis an die Preuss. Staatseisen- pahn angeschlossen. Als Betriebskraft wird für die Antriebsmotore elektr. Strom von der Überland-Zentrale, Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz, bezogen. Die Ges. beschäftigt an Beamten, Werkmeistern, Arb. u. Arbeiterinnen ca. 1800 Personen. In den Kriegsj. 1914/15 u. 1915/16 wurde Produktion u. Absatz ungünstig beeinflusst; es gelang teilweise Ersatz durch Beschäftig. in Heeresaufträgen für die Metall- u. Holz-Abteil. zu finden, die 1916/17 u. 1917/18 anhielt; auch Umsatzsteigerung in Friedensartikeln. Reingewinne 1914/15–1920/21 M. 430 632, 506 778, 2 175 266, 2 652 369, 1 769 737, 3 027 081, 4 287 521. Per 1./4. 1918 Erwerb der Hofpianofortefabrik Carl Rönisch in Dresden u. Fortführung dieser Firma als Zweig- niederlassung. 1920 Erwerb der Pianofortefabrik von A. H. Grunert, Johanngeorgenstadt. Kapital: M. 85 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, dazu 1907 M. 750 000. 1911 weitere Erhöh. um M. 1 250 000. 1919 Erhöh. um M. 2 500 000. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 7./1. 1921 um M. 6 500 000 St.-Akt. u. um M. 500 000 in 7 % Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000, beide mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, angeboten die St.-Akt. den alten Aktionären zu 140 %. Die Vorz.-Aktien wurden zu 100 % ausgegeben; dieselben sind nur mit Genehm. des A.-R. übertragbar. Nach Ablauf des Geschäftsj. 1925/26 hat die Ges. das Recht, die Vorzugsaktien ganz oder teilweise unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist mit 110 % ihres Nennwertes einzuziehen. Die Einziehung darf nur aus dem Gewinn erfolgen oder aus einer zu diesem Zwecke gebildeten Rücklage. Zu der Ein- ziehung bedarf es lediglich eines Beschlusses der gemeinsamen Gen.-Vers. der St.- u. Vorz.- Aktionäre. Lt. G.-V. v. 14./12. 1921 Erhöh. um M. 7 Mill., davon M. 250 000 7 % kumul. Vorz.-Akt., mit Gew.-Ber. ab 1./1. 1922. Die M. 6 750 000 neuen St.-Akt. dem Konsort. mit der Verpflicht. überlassen, sie im Verh. von 2: 1 den alten Aktionären zu 200 % anzubieten. Die Ausgabe der Vorz.-Akt. erfolgt zum Nennwert. Die G.-V. v. 27./11. 1922 beschloss weitere Kapitalerhöh. um M. 17 Mill. in 15 000 St.-Akt. u. 2000 7 % Vorz.-Akt. (mit 12fachem Stimmrecht) à M. 1000, div.-ber. ab 30./6. 1922, ferner die Umwandlung der be- stehenden M. 750 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt., ebenf. div.-ber. ab 30./6. 1922. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. (Allg. Dt. Credit-Anst. etc.) übern. u. davon ein Teil- betrag den alten St.-Aktion. bis 22./12. 1922 zu 250 % (2000: 1000) angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./9. 1923 um M. 48 Mill. in 45 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, aus- gegeben zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923, übern. von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt u. davon angeb. M. 17 500 000 den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 zu 200 000 % plus Börsen- umsatz- u. Bezugsrechtsteuer. Hypoth.-Anleihe: M. 1 Mill. in 4½ % Teilschuldverschr., rückzahlbar zu 102 %. Noch in Umlauf Ende Juni 1922: M. 784 000. – Kurs Ende 1914–1922: 99.25*, –, 94, –, 9807, 96.75, 102, 102, – %. Aufgelegt am 28./6. 1911 zu 100.50 %. Die Zulass. an der Leipziger Börse erfolgte am 1./2. 1912. (Kurs ult. 1917: 96.50 %.) Rest gekündigt zum 31./12. 1923. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 12 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachz.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., Grat. an Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. an St-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Der R.-F. II dient zugleich als Div.-Erg.-F. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Nicht eingezahlte Vorz.-Akt. 1 500 000, Grundst. u. Geb. 6 064 000, Masch. u. sonst. Anlagen 30, Kassa u. Postscheck 229 930 061, Debit., Wechsel. Bankguth. 5.5 Md., Vorräte 2.2 Md., Wertp. 142 704 168. – Passiva: A.-K. 37 000 000, Hyp. 1 014 390, Teilschuldverschr. 755 000, Kredit. 4 Md., Zwischenrückstell. u. Luxussteuer 1.7 Md., R.-F. 1.4 Md., a. o. Rückl. 1 850 000, Gewinn 945 988 807. Sa. M. 8.1 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebsunk. 1.9 Md., Abschr. 83 719 241, Reingewinn 945 988 807. – Kredit: Vortrag 494 635, Rohgewinn 2.9 Md. Sa. M. 2.9 Md.