832 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Zweck: Herstellung von Eisenbahnwagen, anderen Fahrzeugen aller Art, Eisen- u. Holz- konstrukt. sowie die Vermietung von Fahrzeugen. Die Ges. betreibt hauptsächlich den Bau von Eisenbahnwagen, sowie von Spezialwagen für Bier, Fische etc., Kesselwagen, Flugzeugen u. a. in dem in der Nähe des Bahnhofes Gotha-Ost gelegenen u. mit diesem durch Gleis- anschluss verbundenen Hauptwerke (Kindleber Str. 77). Areal daselbst 495 774 qm, von denen 70 222 qm bebaute Fläche sind, ausserdem besitzt die Ges. einen unweit der Fabrik gelegenen Block von Arb.-Wohnungen für 40 Fam. in Grösse von 3424 qm, ferner in nächster Nähe der Fabrik weitere 33 Wohnhäuser für 78 Fam; ein weiteres in der Langensalzaer Strasse 24 gelegenes Grundstück von 4055 qm, von denen 1875 qm bebaut sind. In Fürth besitzt die Ges. das durch die Übernahme der Bayer. Waggon- u. Flugzeugwerke ein- gebrachte, durch Gleisanschluss verbundene Fabrikgrundstück in Grösse von ca. 100 000 qm, von denen 19 250 qm bebaut sind; es sind 47 Werkzeugmasch. für Eisen- u. Holzbearbeit. vorhanden. Weiter sind noch 170 000 qm auf 8 Jahre gepachtetes Gelände vorhanden, die zu landwirtschaftlichen Zwecken vermietet sind. Die zum Betrieb erforderlichen Gebäude u. Einricht. sind fertiggestellt. Das in Eisenach gelegene Areal hat eine Grösse von 107 981 qam, wovon 40 500 qm bebaut sind. Ausserdem sind 13 Beamtenwohnhäuser mit 53 Wohn. vorhanden. Die Fabrik arbeitet mit etwa 500 Werkzeugmasch. verschiedenster Art. Der Umsatz vom 1./7. 1921 bis 30./6. 1922 betrug rund M. 153 700 000. Der Antrieb der Masch. in den drei Werken erfolgt durch Elektrizität, welche in Gotha u. Eisenach von der Thüringer Elektrizitäts-Lieferungsges. A.-G., Gotha, bezogen wird. Fürth erhält den elektr. Strom vom städt. Betriebsamt in Fürth. In den Werken von Gotha u. Fürth werden in der Hauptsache Eisenbahnwagen, Strassenbahnwagen, Lokomotivkessel u. Transportkessel hergestellt, ausserdem ist eine Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen u. Lokomotiven vorhanden. Die Fabrikat. der Eisenacher Werke erstreckt sich auf Personen- u. Lastautomobile, Fahrräder u. Rohölmotore, daneben besteht eine Reparaturwerkstatt für Automobile. Zur Zeit beschäftigt die Ges. in den drei Werken zusamnen etwa 4600 An- gestellte u. Arbeiter. Die Ges. ist mit unbedeutendem Kapital an folgenden Unternehm. beteiligt: Flugverbandhaus G. m. b. H., Berlin; Gothaer Flugzeugwerke, Gotha; Bayerische Luftbildges. m. b. H., München; Hallenbau-Ges., Berlin. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Waggonfabriken, Berlin, dem Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller u. dem Verein Deutscher Fahrradindustrieller an. Dauer dieser Vereine ist unbegrenzt, Kündig. kann zum Teil sofort, zum Teil jährlich mit dreimonatiger Frist erfolgen. Zum Zwecke der Ergänzung der Betriebe, insbes. für den Ausbau der Lokomotivabt. u. Herstell. besond. Fahrzeuge genehmigte die G.-V. v. 27./6. 1921 den mit der Fahrzeugfabrik Eisenach am 31./5. 1921 geschloss. Fusionsvertrag in der Weise, dass für je M. 5000 alte St.- oder Vorz.-Akt. der Fahrzeugfabrik Eisenach M. 2000 Gothaer St.-Akt. sowie M. 250 bar u. für M. 5000 junge St.-Akt. der Eisenacher Ges. M. 2000 Gothaer St.-Akt. gegen Herauszahlung von M. 200 gewährt wurden. Kapital: M. 173 500 000 in 170 000 St.-Akt. u. 3500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000. Über die mehrfachen Wandl. des A.-K. siehe dieses Handbuch 1920/21 II. Die G.-V. v. 29./11 1916 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 29./9. 1917 um M. 2 000 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 18./3. 1920 um M. 5 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./6. 1921 um M. 15 000 000 in 15 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, davon dienten M. 6 600 000 zum Eintausch von Aktien der Fahrzeug- fabrik Eisenach (s. oben). Die weiteren M. 8 400 000 übern. von Konsort. (Bank für Thüringen vormals B. M. Strupp Akt.-Ges., Meiningen) angeb. den bisher. Aktionären u. den Besitzern der vorher erwähnten M. 6 600 000 St.-Akt. im Verh. 2: 1 vom 15./7.–17./8. 1921 zu 175 %. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 2 500 000 in Vorz.-Akt. à M. 1000, ausge- stattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. sechsfachem (abgeänd. lt. G.-V. v. 7./6. 1922 auf achtzehnfach.) Stimmrecht. Die Einzieh. der Vorz.-Akt. zu 112 % ist statthaft. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1922 um M. 25 000 000 in 25 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. zu 220 %. Gleichzeitig wurde die Verwalt. ermächtigt bis zum 31./12. 1923 weitere M. 10 000 000 St.-Akt. auszugeb., welche Ermächtig. seitens der G.-V. v. 4./11. 1922 aufrecht erhalten wurde. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1922 um M. 26 000 000 in 25 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp A.-G., Meiningen), angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 20./11.–9./12. 1922 zu 400 %. Die Vorz.-Akt. sind den übrigen Vorz.-Akt. gleichberechtigt u. zu 100 % begeben. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1923 u. 4./11. 1922 um M. 10 Mill. in 10 000 St.-Akt. à M. 1000. Die St.-Akt. wurden zu 100 % begeben. Weiter erhöht zufolge Ermächtig. der G.-V. v. 21./6. 1923 um M. 85 Mill. in 85 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Bank für Thüringen) zu 100 %, davon M. 17 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 5: 1 v. 8./10.–27./10. 1923 zu 100 % plus Pauschale, wovon der Bezugspreis von 100 % von der Ges. selber eingezahlt wurde. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1907, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. durch jährl. Auslos. von 3 % u. Zinsersparnis ab 1907 im Nov. auf 1./4. Diese Anleihe erhielt keine hypoth. Sicherheit. Noch in Umlauf am 30./6. 1923 M. 314 000. Zahlst. wie oben. II. M. 750 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 16./8. 1912. Noch in Umlauf am 30./6. 1923 M. 474 500.