Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 993 Dresdner Schnellpressen-Fabrik Akt.-Ges. Naundorf bei Coswig i. S. Gegründet: 21./9. 1910 mit Wirkung ab 1./6. 1910; eingetr. 20./12. 1910 in Meissen bezw. am 5./12. 1918 in Kötzschenbroda. – Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Übernahme u. Weiterbetrieb der der Firma Dresdner Schnellpressenfabrik Hauss, Sparbert & Dr. Michaelis in Brockwitz gehörigen Schnellpressen- u. Buchdruckmaschinen- fabrik, Erwerb u. Verwertung von Patenten, die sich auf die Fabrikation derartiger Masch. u. Anlagen beziehen, Aufnahme von Fabrikationszweigen aller Art der Metallindustrie, Erwerb, Pachtung u. Errichtung sowie Veräusserung von Anlagen u. Grundstücken, nament- lich von solchen, die zur Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen. Zwecks Vergrösser. ihrer Betriebsanlagen erwarb die Ges. 1911/12 die Werke der früheren Stanz- u. Emaillier- werke Victoria, Coswig-Naundorf. Das Fabrikgrundstück in Brockwitz wurde 1917 vorteil- haft verkauft. Die Fabrik in Naundorf steht auf einem 305.52 a grossen Grundst., von denen 100 a bebaut sind. Die Masch. haben eine Stärke von 700 PS. Die Fabrik hat direkten Eisenbahnanschluss. Wegen Aufnahme der Fabrikation der Mann-Offset-Pressen fand lt. G.-V. v. 23./9. 1921 die Übernahme der Leipziger Schnellpressenfabrik A.-G. vorm. Schmiers, Werner & Stein, Leipzig statt. Die Ges. beschäftigt ca. 700 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört der Vereinigung deutscher Druckmaschinenfabrikanten an. Kapital: M. 75 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. 1911 um M. 250 000 zu pari erhöht. Weitere Erhöh. beschloss die G.-V. v. 29./11. 1913 um M. 750 000, begeben zu 105 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./9. 1918 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./6. 1918. 200 neue Aktien wurden von dem Bankhause Gebr. Arnhold zu 120 % übern., angeb. den bisher. Aktion. 8:1 zu 125 9 Weiter erhöht lt. G-V. v. 20./4. 1920 um M. 1 250 000, begeben zu 117.50 %, dann lt. G.-V. v. 27./9. 1920 um M. 2 000 000, begeben zu 117.50 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 23./9. 1921 um M. 7 500 000 (also auf M. 12 500 000) in 7500 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1921, hiervon M. 3 500 000 übern. von einem Konsort. (Gebr. Arnhold, Dresden), angeb. den bisher. Aktion. v. 7./11.–22./11. 1921 zu 168 %, während die restl. M. 4 000 000 zur Aufnahme der Fabrikation der Mann-Offset-Pressen dienten (s. oben). Lt. G.-V. erhöht um M. 1 500000 in 1500 Aktien à M. 1000, ausgeg. zu 100 %. Erhöht lt. a. o. G.-V. v. 28./4. 1922 um M. 10 500 000 in 10 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1922, davon übern. von einem Konsort. (Gebr. Arnhold) M. 6 250 000 zu 160 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 21 vom 3./7.–18./7, 1922 zu 168 % plus Stempel u. weitere M. 3 600 000 zu 100 % mit der Verpflicht., davon M. 2 500 000 freihänd. unter Beteilig. der Ges. mit % an dem erzielten Nutzen zu verwerten u. M. 1 100 000 zu 105 % zur Verfüg. der Ges. zu halten. Die Ges. beabsichtigt, diese M. 1 100 000 zur Erweit. ihres Unternehm. sowie zu Erwerbszwecken zu verwenden. M. 650 000 wurden der Leipziger Schnellpressen A.-G. vorm. Schmiers, Werner & Stein überlassen (s. oben). Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 12./4. 1923 um M. 19 Mill. in 19 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1922. Die St.-Akt. wurden den bisher. Aktionären im Verh. 2:1 vom 17./5.–7./6. 1923 zu 100 % plus Steuer angeb. Die neuen Aktien wurden mit 25 % eingezahlt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./9. 1923 um M. 33 Mill. in 33 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. (Führung: Bankhaus Gebr. Arnhold, Berlin-Dresden) übern. u. davon M. 7 Mill. den bisher. Aktionären im Verh. 6: 1 vom 15./10.–5./11. 1923 zu 250 000 % plus Steuer angeb. M. 1 Mill. neue Aktien werden im Interesse der Ges. verwertet. Die restl. M. 25 Mill., die mit 25 % eingezahlt sind, bleiben zur Verfügung der Ges. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F.; 4 % Div., 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem zus. M. 10 000 feste Vergüt.); vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; Rest weitere Div. Bilanz am 31. Mai 1923: Aktiva: Grundstück u. Geb. Werk Naundorf 100, Neubau Werk Naundorf 100, Wohnhäuser Werk Naundorf 100, Masch. Werke Naundorf u. Leipzig 200, Gleisanl. Werk Naundorf 100, Werkzeuge Werke Naundorf u. Leipzig 200, Mobilien Werke Naundorf u. Leipzig 200, Heizungsanl. Werk Naundorf 100, Beleucht.-Anl. Werk Naundorf 100, Modelle Werke Naundorf u. Leipzig 200, Vorräte Werke Naundorf u. Leipzig 364 873 825, Kassa 52 079 318, Wechsel 294 161 608, nicht eingezahlt. A.-K. 8 625 000, Effekten 5049, Kaut. 251 900, Debit. einschl. Bank 2.1 Md. – Passiva: A.-K. 42 000 000, R.-F. 105 041 200, Delkr. 10 9099 000, Rückstell. 263 771 100, Div. 84 900, Kredit. 1.8, Reingewinn 610 996 800. Sa. M. 2.8 Md. 8 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 779 340 319, Steuern 31 167 343, Über- teuerungs-Abschr. 64 347 725, Abschr. 73 592 192, Gewinn 610 996 800 (davon: Div. 420 000 000, A.-R.-Tant. 115 470 000, Zuwendungen an Arb. u. Beamt. 45 000 000, 75 % Vollzahl. d. Aktien 8 625 000, Wohlfahrtszwecke 10 000 000, Vortrag 11 901 800). – Kredit: Vortrag 165 243, Fabrikat.-Gewinn 1.5 Md. Sa. M. 1.5 Md. Kurs: In Dresden Ende 1914–1923: 107*, –, 109, –, 1147, 161, 234, 540, 4080, 3.2 % In Berlin Ende 1921–1923: 530, 3890, 3.2 %. In Frankfurt a. M. Ende 1923: 83 % Dividenden 1912/13–1922/23: 8, 0, 8, 8, 9, 12½, 9, 12, 14, 20, 250 £ 750 % Bonus. Direktion: Emil Bräuer, Jos. Horn. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Adolf Arnhold, Dresden; Stellv. Dir. Fritz Hesse, Radebeul; Kaufm. Herm. Krause, Konsul Dipl.-Ing. Carl von Frenckell, Dresden; Bankier Ernst Wert- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1923/1924. II. 63