Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1077 Der zu den Fabriken gehörige Grundbesitz umfasst 26 ha, 86 a, 98 am, wovon 77 000 am bebaut sind. Die Leitung der Fabriken ist in Schramberg zentralisiert, von wo aus auch der gesamte Verkauf der Erzeugnisse stattfindet. In Schramberg befindet sich ausser den Abteil. für die eigentl. Uhrenfabrikation (Grossuhren u. Taschenuhren) eine grössere Abteil. für den Bau der erforderl. Masch. u. Werkzeuge. Schramberg hat eine eigene Wasserkraft von 600 PS; die übrige benötigte Energie bezieht es ebenso wie die sämtl- Zweigniederlass. von dem Uberlandwerk Laufenburg a. Rh. Ausserdem verfügt Schramberg noch über eine Reserve- dampfmasch. von 800 PS. Die Niederlass. Lehengericht u. Lauterbach besitzen gleichfalls eigene Wasserkraft. Die Niederlass. Lauterbach u. Deisslingen verfertigen Holzgehäuse, die Niederlass. Rottenburg stellt Uhrenbestandteile aus Metall her, die Fabrik Schwenmningen erzeugt billige Taschenuhren u. Wecker, die Fabrik Lehengericht liefert Zugfedern u. Eisen- drähte, das Messingwerk Schwarzwald Messingbleche. – Zum Hauptwerk Schramberg gehört eine aus 72 Wohnungen bestehende Wohnkolonie. – Das Unternehmen hat in Vorkriegs- zeiten in den deutschen u. ausländischen Fabriken etwa 15 000 Uhren aller Art täglich her- gestellt. Gegenwärtig beträgt die Erzeugung in den deutschen Fabriken rd. 10 000 Uhren täglich. In den inländischen Fabriken eind etwa 5500 Arb. u. Angest. beschäftigt. Die Zu- gänge für Immobilien, Masch., Werkzeug etc. betrugen 1913/14–1921/22: M. 250617, 324 315, 457 274, 423 902, 622 661, 3 237 758, 891 024, 12 293 301, 4 301 069. 1917/18 Erwerb des Messingwerks Schwarzwald G. m. b. H. Weitere Tochter-Ges.: Gebr. Junghans G. m. b. H. in Wien. Der Zuwachs auf Konto Beteilig. u. ausländische Unternehm. in der Bilanz 1921/22 betrifft nahezu ganz die Erhöh. der dem Messingwerk Schwarzwald gegebenen Vorschüsse; diese G. m. b. H., deren sämtl. Anteile in Höhe von nom. M. 350 000 die Ges. besitzt, wurde 1./7. 1922 in eine Akt.-Ges. mit einem Kapital von M. 30 000 000 St.-Akt. u. M. 2 000 000 sechsstimmige Vorz.-Akt. umgewandelt. Dabei bleiben die Vorz.-Akt. sämtlich u. die St.-Akt. weitaus überwiegend in Hand der Ges., der Rest in Kreisen, die ihr nahestehen. Die Ges. hat für das besetzte Gebiet eine eigene Verkaufsorganisation mit dem Sitze in Düsseldorf errichtet unter der Firma Junghans-Uhren-Vertriebs-Ges. Kapital: M. 122 Mill. in 114 000 St.-Akt. à M. 1000 u. 8000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 6 Mill., wovon die bei der Gründung bar übernommenen 841 Aktien zu 110 % über- nommen wurden. 1911 Erhöh. um M. 2 Mill./ 1919 weitere Kap.-Erhöh. um M. 4 Mill. Noch- mals erhöht 1920 um M. 2 Mill. in 6 % Vorz.-Akt. Dann weiter erhöht 1920 um M. 12 Mill. in St.-Akt. u. um M. 2 Mill. in 6 % Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 11./12. 1920 weitere Kap.-Erhöh. um M. 26 Mill. auf M. 54 Mill. 1921 Erhöh. um M. 26 Mill. (M. 16 Mill. St.-Akt. u. M. 10 Mill. 6 % Vorz.-Akt. Lit. A), div.-ber. für 1921/22. Die neuen Vorz.-Akt. haben dieselben Rechte wie die früheren u. werden den alten Vorz.-Aktion. v. d. Württemb. Vereinsbank im Verh. von 2: 1 zu 110 % angeboten. Erhöh. des St.-Rechts der Vorz.-Akt. B von 5 auf 8 Stimmen. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 24./4. 1922 um M. 32Mill. in 20 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. Lit. A u. 2000 Vorz.-Akt. Lit. B à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die Vorz.-Akt. B sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Sfach. Stimmrecht ausgestattet. Lt. G.-V. V. 27./4. 1923 wurden M. 40 Mill. Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923 u. davon M. 10 660 000 den Aktion. angeb. im Verh. 61. Dgl. wurde den Obligation. ein dahingehendes Umtauschangebot gemacht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. Herbst 1923 um M. 10 Mill. in Akt. zu M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 8 240 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Kurs Ende 1920–1922: 102, 105, 102 %. Zugelassen in Fft a. M. u. Stuttgart im Mai 1920. Gekündigt zum 1./6. 1923. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1920: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: April-November. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St.; 1 Vorz.-A. A = 1 St.; 1 Vorz.-A. B = 8 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachz.-Anspruch, 4 % an St.-Aktien, event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, Tant. an A.-R., Rest Super- Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Grundst. u. Fabrikanlagen 207 816 016, Beteilig. 30 994 000, Vorräte 4.4 Md., Bar u. Wechsel 2.6 Md., Debit. 16.7 Md. — Passiva: A.-K. 112 000 000, Schuldverschr. 8 240 000, R.-F. 54 862 441, a. o. R.-F. 13 100 000, Div. 1 341 178, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 3 365 000, Kredit. 13 Md., Gewinn 10.8 Md. (davon Div. 2.3 Md., Vortrag 8.5 Md.). Sa. M. 24 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 10.5 Md., Masch.-Reparat. u. Werkzeuge 1.2 Md., Steuern 8.5 Md., Abschr. 660 074 030, Gewinn 10.8 Md. – Kredit: Vortrag 3 997 413, Waren-K. 31.7 Md. Sa. M. 31.7 Md. Kurs Ende 1914–1923: In Frankf. a. M.: 125*, –, 145, 259.90, 195*, –, 321.50, 650, 4765, 14 % –— In Stuttgart: 126*, –, 145, –, 195*, 213, –=, 615, 4950, 12 %. In Berlin: St.-Akt. Ende 1921–1923: M. 646.50, 4450, 10 %, der Vorz.-Akt. Lit. A: 131, 450, – %. Dividenden 1913/14–1922/23: 8, 8, 10, 12, 18, 12, 18, 15, 30, 3600 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Erwin Junghans, Dir. Dr. Oscar Junghans, Helmut Junghans. Aufsichtsrat: (6–12) Vors. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Otto Fischer, Kgl. Bayr. Gen.- Konsul u. Komm.-Rat Dr. Georg von Doertenbach, Bankier Max Doertenbach, Rechtsanw. Dr. Ernst Kielmeyer, Hofrat Martin Haller, Geh. Komm.-Rat Gustav von Müller, Stuttgart; Dr. Wolfram Vayhinger, Schramberg; Bank-Dir. Dr. v. Stauss, Bankier Dr. Jeidels, Berlin, Oberstleutn. Albrecht v. Zeppelin, Stuttgart; Komm.-Rat Dr. med. h. c. Christian Scheerer, Tuttlingen.