1108 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. *F. A. Klett, Akt.-Ges., Suhl. Gegründet: 3./9. 1923; eingetr. 7./1. 1924. Gründer: Frau Hedwig verw. Hauche, geb. Schröpfer, Dir. Hans Klett, Irmgard Hauche, Louis Stegner, Baumeister Ewald Weber. Prokurist Robert Schlegelmilch, Suhl. Frau H. Hauche bringt Grundst. in die Ges. ein, u. erhält dafür M. 30 000 St.-Akt. Weiter werden eingebracht sämtl. der Fa. F. A. Klett in Suhl gehörigen Masch., Werkzeuge, Maschinenzubehörteile, Treibriemen, Öle, Fette sowie alle sonstigen Vorräte, Transportwagen sowie alles Schiff u. Geschirr, sämtl. Laufrohlinge sowie alle Vorräte an Stahl u. sonstigen Materialien, alle Halbfertig- u. Fertigfabrikate, ferner das Firmenrecht. Die A.-G. gewährt dafür insgesamt M. 70 Mill. St.-Akt. – Die Entstehungs- geschichte der Fa. F. A. Klett ist durch Urkunden bis zum Jahre 1329 zurückgeführt, so- dass die Firma fast 600 Jahre besteht. In der ersten Zeit des Bestehens beschäftigte sich der „Klett'sche Eisenhammer“ mit der Eisenverhüttung. Eine Urkunde aus dem Jahre 1436 berichtet bereits über die Suhler Waffenfabrikation. Die „Handbüchsen“' der Fa. Klett wurden bereits im Fehdekrieg der Reichsstädte Augsburg, Nürnberg etc. um 1381 benutzt. Aus 1623 berichtet die Chronik, „dass ein ausbereitetes Musketenrohr, 8 Viertel lang, auf die zweilöthige „Kugel“ abgepasst, „samt Zündern, Zünglein, Modell, Bügel und Visier samt einer blossen Gabel, zu Suhla hergestellt, gegen bare Zahlung aufs Genaueste um anderthalb Reichsthaler 6 Groschen“ abgegeben würde“'. Okt. 1654 wurde die Stadt Suhl durch die Croaten abgebrannt und geplündert: „Unter dem wenigen, was bey diesem grossen Brande gerettet wurde, und der Gewehrfabrik in der fast hoffnungslosen Lage, in der sie sich befand, zum Nutzen gereichte, war ein Eisenhammer, Rohrschmiede, Bohr- und Schleifmühle nebst Wohnhaus, an der Stelle gelegen, wo jetzo der Mühlwieseneisenhammer steht, alles dieses damals der Witwe des Herrn Valentin Klett des Alteren, zugehörig. Dieses Haus gewährte nicht nur den einzigen Vereinigungsort für die noch übrig gebliebenen armen Bewohner Suhls, die aus ihren Schlupfwinkeln hervorgekrochen kamen, um des vollen Elendes, in welches sie gestürzt worden, sich bewusst zu werden: sondern es diente das Haus auch lange Zeit zu den Sitzungen des Rathes und zu den kirchlichen Ver- sammlungen.“ In der Zeit des 30 jähr. Krieges nahm die Fa. dann einen grossen Auf- schwung und die Suhler Gewehre „kamen selbst nach England und Irland, nach Spanien bis zu den Säulen des Herkules“. – Bis ins Jahr 1895 hinein war die Fa. Klett für alle Thüringer Waffenfabriken Beschussanstalt und hatte der jeweilige Inhaber der Firma den Titel eines Beschussmeisters. Im Weltkrieg vergrösserte sich die Industrie bald um das Doppelte. Zur Zeit werden in der Hauptsache Jagdwaffen hergestellt. Die Fa. Klett hat einen alten treuen Stamm von Mitarbeitern, der älteste Arbeiter ist schon über 53 Jahre im Hause der Firma tätig. „ Zweck: Fabrikation von Handfeuerwaffen u. Masch. aller Art u. von Teilen solcher sowie der Handel mit diesen Gegenständen. Kapital: M. 210 Mill. in 20 000 Akt. zu M. 10 000, 200 Vorz.-Akt. zu M. 50 000, übern. von den Gründern zu 150 %. Geschäftsjahr: 7 Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: M. 1000 St.-Akt. 1 St., M. 1000 Vorz.-Akt. 10 fach. St.-Recht. Direktion: Dir. Hans Klett. Aufsichtsrat: Frau Hedwig Hauche, Suhl; Oberrechnungs-Rat Kurt Hauche, Karlsruhe; Grosskaufm. Johannes Hugo Schneider, Crimmitschau. Mann-Werke, Akt.-Ges., Suhlerneundorf (post Suhl). Gegründet: 20./9. 1923; eingetr. 15./10. 1923. Gründer: Fabrikbes. Friedrich Mann, Suhler- neundorf; Fabrikbesitzer Willi Mann, Privatmann Emil Mann, Fabrikant Otto Mann sen., Otto Mann jun., Suhl. Zweck: Herstell. von Handfeuerwaffen aller Art, Werkzeugen u. Apparaten sowie der Handel mit diesen u. dazugehörigen Gegenständen. Kapital: M. 200 Mill. in 2000 Akt. zu M. 100 000, übern. von den Gründern zu pari auf Grund der Sacheinlagen zum Bilanzwert vom 30./6. 1923. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Fabrikbes. Friedrich Mann, Suhlerneundorf; Willi Mann, Suhl. Aufsichtsrat: Dir. K. G. Stab, Mühlhausen; Privatmann Emil Mann, Fabrikant Otto Mann sen., Suhl. Kleineisenwerk Sulzbach i. 0O. Akt.-Ges., Sulzbach i. 0. Gegründet: 11./6. 1923; eingetr. 8./10. 1923: Gründer: Guts- u. Fabrikbesitzer Jos. Kredler, Heringnohe; Peter Schneider, Farbenwerkbes. Michael Gottschalk, Holzhändler Johann Dotzler senior, Cafetier Hans Heldrich, Georg Heldrich, Johann u. Johanna Ort, Sulzbach i. 0O. Johann u. Johanna Ort bringen in die Ges. ihre in der Steuergemeinde Sulzbach i. 0. gelegenen Grundstücke im Werte von M. 30 Mill. ein. Die A.-G. gewährt dafür Aktien im Nennbetrage von M. 1 500 000 zum Kurse von 2000 %. Zweck: Herstell. von Muftern, Schrauben, Nieten, Anschweissenden, Schienennägeln u. ähnlich. Erzeugnissen sowie der Handel mit solchen Gegenständen.