1156 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte, Zweck: Übernahme u. Betrieb der Gasanstalt in Apolda u. des Elektrizitätswerkes in Ilmenau i. Th. (dieses am 1./1. 1917 verkauft); Bau u. Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Verwertung von Beleuchtungs- u. Kraftanlagen jeder Art, sowie von elektrischen u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehmungen. Die Ges. besitzt die Gasanstalt u. das Elektr.-Werk in Apolda, die Gasanstalt in Gera bei Elgersburg, sowie das Gaswerk Langewiesen-Gehren. Die Grundstücke in Apolda umfassen 6756 qm. Die Konzession in Apolda ist der Ges. Ende Mai 1900 erteilt u. gestattet, die Gas- anstalt sowie das neu errichtete elektrische Licht- u. Kraftwerk auf 50 Jahre zu betreiben. Beide Werke bilden eine wirtschaftliche Einheit, welche nur ungeteilt veräussert und erworben werden kann. Die Stadtgemeinde bleibt berechtigt, beide Werke ab 1./1. 1928 nach vorangegangener 1 jähriger Kündigung und sodann von 5 zu 5 Jahren zu erwerben. * Die Konz. ist bis 1./1. 1928 ausschliesslich; danach soll der Erteilung einer Erlaubnis an Dritte der Unternehmerin unter gleichen Bedingungen der Vorzug eingeräumt werden. An den Brutto-Einnahmen von Strom u. Gas nimmt die Stadt Apolda teil, die Abgaben betrugen 1916/17–1922/23 M. 24 925, 30 064, 44 939, 157 378, 343 029, 811 800, 87 666 841. Gasabgabe 1913/14–1922/23 in Apolda: 1 159 600, 1 032 500, 1 021 600, 1 027 300, 938 000, 1 033 000, 1 166 000, 1 2430 00, 1 252 000, 1 189 000 cbm. Abgabe elektr. Energie in Apolda 1 749 800, 2 112 900, 2 067 500, 1 566 900, 1 943 300, 2 090 000, 1 865 000, 2 508 000, 3 468 000, 4 527 000 Kwst. Nutzbare Abgabe beim Elektrizitätswerk Apolda 1921/22–1922/23: 4 527 000, 3 970 000 KWh. 1906 hat die Ges. mit den Gemeinden Elgersburg, Gera u. Arlesberg in Sachsen-Coburg- =――――――――― Gotha einen Konz.-Vertrag auf 30 Jahre über den Bau u. Betrieb einer gemeinsamen Gas- anstalt abgeschlossen. Der Betrieb ist im Okt. 1907 aufgenommen. Die Konz. für Gas u. * Elektrizität ist eine ausschliessl. u. geniesst die Ges. auch nach Ablauf des Vertrages vor andern stets das Vorrecht. Die Gemeinden sind nur gemeinsam berechtigt, die Gasanstalt zu erwerben, u. Zwar erstmalig nach dem 5. Betriebsjahre u. dann sowie auch nach Ablauf des Vertrages von je 5 zu 5 Jahren mit vorausgegangener einjähr. Kündig. Der Kaufpreis beträgt nach 5, Betriebsj. 125 %, nach 10 Betriebsj. 120 % des jeweil. Baukapitales. In jedem Falle haben aber die Gemeinden diejen. Beträge zu ersetzen, welche seit Betriebseröffnung bis zur Übernahme ohne Rücksicht auf Abschreib. an einer jährl. 6 % Verzinsung des gesamten An- lagekapitales fehlen. Mit Ablauf des 30. Betriebsj. bildet der Kaufpreis das rechnerische Mittel aus dem Taxwert der Gesamtanlage u. dem Geschäftswert einschl. Grundstückswert. Der Geschäftswert soll aus dem buchmässig ermittelten Betriebserträgnis der vorhergegangenen ― letzten 5 Betriebsj. in der Weise ermittelt werden, dass eine Verzinsung von 4 % des gesuchten Geschäftswertes das Durchschnittsergebnis ergibt. Vorräte u. vermietete Privateinrichtungen sind in dem so berechneten Kaufpreis nicht enthalten. Gasabgabe in Gera 1913/14–1923/24: 292 400, 251 100, 249 200, 268 600, 291 000, 323 000, 416 000, 445 000, 477 000, 436 500 cbm. Seit 1./10. 1910 ist die Gemeinde Geschwenda an das Gaswerk angeschlossen. Im Herbst 1912 Erwerb des Gaswerkes Langewiesen-Gehren für M. 200 000. Gasabgabe 1913/14–1922/23: 245 600, 212 000, 212 000, 259 300, 233 000, 281 000, 413 000, 620 000, 880 000, 937 000 cbm. Kapital: M. 62 Mill. in 60 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 Mill. dazu lt. G.-V. v. 27./6. 1907 M. 250 000. 1910 weitere Erhöh. um M. 500 000. 1911 Erhöh. um M. 650 000. Nochmalige Erhöh. 1920 um M. 1 100 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./4. 1922 um M. 3 500 000 in 3000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Philipp Elimeyer) zu 145 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 3: 1 v. 2./5.–15./5. 1922 zu 160 % plus Stempel. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 30fachem St.-Recht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 115 %. Lt. G.-V. v. 13./2. 1923 erhöht um M. 24 Mill. in 23 500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, lt. G-V. v. 5./10. 1923 erhöht um M. 30 Mill. St.-Akt. u. M. 1 Mill. Vorz.-Akt., davon ein Teil angeboten im Verh. 4: 1 zum Werte von /¼ der bisher. St.-Akt. Eine weitere Erhöh. um M. 15 Mill. beschlossen, Begeb. bleibt der Verwalt. überlassen. Hypothekar-Anleihen: I: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 4. u. 15./2. 1908. Zahlst.: wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Dresden Ende 1913–1922: 97, 98*, –, 94, –, 97*, 99, 98, –, 80 %. Der, Restbetrag von M. 373 000 wurde zum 1./10. 1923 gekündigt u. bis auf M. 248 500 zurückgezahlt. II: M. 1 000 000 in 4½ %% Teilschuldverschreib. von 1920, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Philipp Elimeyer, Dresden oder dessen Order oder durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./1. 1924 mit jährl. 2 % £T ersparter Zs. durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf, im Jan. auf April; ab 1./1. 1924 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit dreimonatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf Grundbesitz in Apolda. Zahlst.: Dresden: Philipp Elimeyer. Kurs Ende 1921–1922: –, 80 %. Eingef. in Dresden im April 1921. III: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1922, rückzahlb. ab 1927 zu 102 %. IV: M. 30 000 000 in 8 % Schuldverschreib. von 1923; rückzahlbar ab 1925 mit 105 %. Darlehen: M. 1 500 000 zu 5 %, aufgen. bei der Stadt Apolda, rürkz. ab 1927–1951, gänzl. Rückz. ab 1./4. 1931 vorbehalten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 30 St.