Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1163 Direktion: Ing. Friedrich Apel. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Anton Arnold, Nürnberg; Obering. Friedrich Winter, Bayreuth; Dipl.-Ing. Friedrich Hopfmüller, Dir. Karl Kisskalk, Nürnberg; Landwirt Johann Pöhlmann, Gössenreuth; Landwirt Joh. Schoberth, Landwirt Joh. Riess, Nenntmannsreuth. Kraftwerk Altwürttemberg A.-G. in Beihingen (Oberamt Ludwigsburg). Gegründet: 14./12. 1909; eingetr. 22./3. 1910 in Ludwigsburg. (Firma bis 30./4. 1913: Elektrizitätswerk Beihingen-Pleidelsheim Akt.-Ges.) Gründer s. Jahrg. 1921/22 II. Ver- waltung in Ludwigsburg, Wilhelmstr. 68. Zweck: Die Ausnützung der Wasserkraft des Neckars bei Beihingen u. Pleidelsheim auf Grund der von der Regierung des Neckarkreises durch Verleihungsurkunde vom 2./4. 1913 erteilten Verleihung des Wassernutzungsrechts u. der wasserpolizeilichen Genehmigung. Zu diesem Zweck erbaute die Ges. das Wasserwerk bei Pleidelsheim entsprechend der wasserpolizeilichen Genehmigung, u. wird die durch das Wasserwerk oder sonstwie erzeugte oder von anderen bezogene elektrische Energie verwerten, insbes. durch Abgabe im kleinen vermiftels der Errichtung u. des Betriebs eines Verteilungsnetzes. Die Ges. ist befugt, auch das Installationsgeschäft u. den Handel mit elektrischen Artikeln zu betreiben, auch sich an anderen Unternehmungen ähnlicher Art zu beteiligen. An dem Unternehmen ist die Stadt Stuttgart in folgender Weise beteiligt. Die ursprüngliche, durch die Kreisregierung am 6./12. 1909 erteilte Konz. umfasste eine nutzbare Wasserkraft des Neckars von 2400 PS. Der Kanal sollte oberhalb Pleidelsheim wieder in den Neckar einmünden. Die Stadt Stuttgart hat nun die unterhalb Pleidelsheim gelegene Klein-Ingersheimer Mühle angekauft u. drückte den Wunsch aus, durch Einbringung dieser Mühle u. Übernahme der entstehenden Mehrkosten sich an dem Ausbau u. dem Er- trägnis der Beihinger Wasserkraft zu beteiligen. Demgemäss kam ein Vertrag zu Stande, wonach die Stadt Stuttgart die Klein-Ingersheimer Mühle nebst den zur Ausnützung dieser Wasserkraft nötigen Grundstücken kostenlos in die Ges. einbrachte u. die durch diese Er. weiterung des urspr. Plans entstehenden Mehrkosten des Baues übernahm. Die demnach von der Stadt Stuttgart aufzubringende Summe betrug etwa M. 1 500 000, wovon auf Grundstücke der Betrag von rund M. 650 000 entfiel, während der Rest von der Stadt Stuttgart bar zu bezahlen war, wogegen die Stadt Stuttgart 35 % des aus der jeweils vor- handenen Wasserkraft zu erzielenden Stromes erhält, ein Anspruch, welcher als dingliches Recht zu Gunsten der Stadt Stuttgart im Grundbuch eingetragen wurde. Durch diese Ver- einbarung ist das nutzbare Gefäll von 5 m auf 7½ m u. die erzeugte Kraft von 2400 PS. auf 3600 PS. gesteigert worden. Das Leitungsnetz ist auf ca. 450 km ausgebaut. Die Ges. hatte anfänglich auf Grund eines Stromlieferungsvertrages mit den Neckarwerken A.-G. den Bedarf ihrer Abnehmer befriedigt. Seit Fertigstell. der Wasserkraftanlage, kann die Ges. ihren Strom hieraus selbst liefern, während die Neckarwerke A.-G. teils als Stromabnehmer, teils als Lieferant aushilfs- weise auftreten. Der Gesamtanschlusswert betrug Ende Juni 1922 18 269 Kw. 1917/18 Ankauf des Elektrizitätswerk Wimpffen. Im Frühjahr 1921 erfolgte der Ankauf eines der Stadt Heilbronn gehörigen Grundst. zur Errichtung des Grosskraftwerks Württemberg A.-G., welches im Frühjahr 1923 in Betrieb genommen werden soll. Das A.-K. von M. 20 000 000 ist inzwischen auf M. 800 000 000 erhöht. Der Bau geschieht in Gemeinschaft mit dem Gemeindeverband Hohenlohe- Öhringen. An der Neckar A.-G. ist die Ges. mit M. 1 000 000 bdeteiligt. Kapital: M. 56 Mill. in 56 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, begeben zu pari. Erhöht 1917 um M. 2 Mill. Nochmals erhöht 1920 um M. 5 500 000. Weiter erhöht 1921 um M. 10 Mill. in 10 000 Akt. à M. 1000. Abermals erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1922 um M. 20 Mill. in 20 000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. u. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1: 1 zu 135 %. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1923 um M. 16 Mill. in Akt. zu M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teischuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan ab 1923 bis spät. 1953 durch jährl. Auslos. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. von M. 3 300 000 zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges. Vorerst Serie I u. II mit zus, M. 2 000 000 begeben. Zahlst.: Ludwigsburg: Ges.-Kasse, Württ. Vereinsbank; Berlin u. Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Darmst. u. Nationalbank; Stuttgart: Dresdner Bank, Albert Schwarz. Gekündigt z. 1./7. 1923. Anleihe: M. 12 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. Gekündigt zum 1./7. 1923. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spätestens im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Geb. u. Grundst. 52 328 010, Wasserkraftanl. 7 909 354, Leitungsanl. 165 734 099, Zähler 11 643 701, Betriebsgeräte 1, Fahrzeuge 1, Werkzeuge 2, Geschäftsgeräte 1, Kassa 19 991 593, Debit. 1.9 Md., Haftsummen 614 489, Eff. 68 570 360, Warenvorräte u. halbfert. Anlagen 472 842 737. – Passiva: A.-K. 56 000 000, 4½ % Teil- schuldverschr. 3 000 000, 5 % do. 12 000 000, R.-F. 276 627 711 (Rückl. 272 073 184), geleistete Entschädig. der Stadt Stuttgart für Strombezugsrecht 1 569 141, Anlagekapital-Tilg.-Rückl. 2 580 000, Ern.-Rückl. 1.6 Md., Kredit. 772 781 634, zweifelhafte Forder. 500 000, Haftsummen 615 399, Teilschuldverschr.-Zs. 316 394, unerhob. Div. 25 950, Gewinn 169 564. Sa. M. 2.7 Md. ―