1166 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Accumulatoren- und Electricitäts-Werke Akt.-Ges. 3 0 vorm. W. A. Boese & Co. in Berlin (bei Rudolf Weikart, Berlin-Wilmersdorf, Wilhelmsaue 35, H. II). Die letzte ausführliche Abhandlung dieser Ges. befindet sich im Handb. I, Jahrg. 1911/12. Seit dieser Zeit waren nähere Mitteilungen über die Ges. nicht veröffentlicht worden. Am 11./9. 1923 berief der derzeitige Vorstand Bruno Bohlmann eine Versammlung der Inhaber der im März 1901 ausgeg. 4½ %, bis 1906 unkündbaren, mit 105 % rückzahlbaren Schuld- verschr. ein mit folg. Tagesordn.: 1. Berichterstatt. über den Stand der Verhandl. mit der Treuhand-Vereinigung A.-G. u. der Dresdner Bank. 2. Ermächtig. zum Abschluss eines Ver- gleichs zwecks Beileg. des Prozesses mit der Märkisches Elektrizitätswerk A.-G. 3. Nochmal. ausdrückl. Bestätig. der Schutzvereinigung für Boese-Obligationen G. m. b. H. als Vertreterin der Gläubiger. 4. Bestätig. der mit der Märkisches Elektrizitätswerk A.-G. geschloss. Verträge vom 13./8. u. 8./11. 1910. – Etwas näheres über den Verlauf dieser Vers. war nicht zu ermitteln. Zur Sache selbst sei folgendes mitgeteilt: Der zur Ausgabe gelangte Betrag an Schuld- verschr. stellte sich urspr. auf M. 2 500 000 wovon Ende 1913 noch M. 2 383 000 in Umlauf waren. Bis zu einem Betrag von M. 1 000 000 waren sie auf den Grundstücken der Ges. in Berlin, München u. Altdamm hyp. sichergestellt u. sie besassen ausserdem ein Pfandrecht an M. 2 358 000 Anteilen von 13 Tochterges., Elektrizitätszentralen G. m. b. H. Mit dem fort- schreitenden Verfall der Ges. gelangten ihre Besitztümer zur Versteiger., wobei die Ansprüche der Schuldverschr.-Inhaber glatt ausfielen. Das Pfandrecht an den Anteilen der G. m. b. H. stellt sich zum grossen Teil als wertlos heraus, da ein namhafter Betrag der Anteile ohne Stimmrecht verpfändet war. Die mit Stimmrecht verpfändeten Anteile gelangten 1914 zur Versteiger. Die Schutzvereinig. der Oblig. wollte die petr. Zentralen gegen Aufrechn. ihrer Forder. erwerben. Da aber zwei Gläubiger die Hinterleg. des Versteiger.-Erlöses verlangten, so musste die Versteigerung Vorgenommen werden. Die Anteile erzielten einen Erlös von M. 50 000. Sie betrafen die Zentralen in Krone, Kandel, Klein-Schmalkalden, Linnich, Meppen, Mühlberg-Strehla, Uffenheim u. Witzenhausen a. d. Werra. Es sind somit die realen Unterlagen der Schuldverschr. in nichts zerronnen, u. ihren Inhabern sind nur noch die Regressansprüche gegen den früheren Vorstand u. Aufsichtsrat bzw. deren Rechtsnachfolgern verblieben, die die Schutzvereinigung nunmehr verfolgt. Ob ihr hierbei ein Erfolg bereits beschieden war oder sein wird, muss zum mindesten zweifelhaft erscheinen. 0 A E G-Unternehmungen, Akt-Ges. in Berlin NW. 40, Friedrich-Karl-Ufer 2–4. Gegründet: 13./12. 1910 mit Wirkung ab 1./1. 1911; eingetr. 3./1. 1911. (Firma bis 12./11. 1913: A. KE. G. – Lahmeyer-Werke, Sitz bis 2./1. 1918 in Frankf. a. M.) Gründer; s. dieses Handb., Jahrg. 1918/19. Zweck: Übernahme u. Fortführung der Lahmeyerwerke zu Frankf. a. M., nämlich der Frankfurter Abteilung der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges. in Mülheim a. Rh. sowie Herstellung, Vertrieb u. Ausnutzung von elektr. u. anderen Masch., Apparaten u. Gegenständen aller Art. Zur Ausführung ihrer Zwecke ist die Ges. berechtigt, Grundstücke, Anlagen u. Einrichtungen aller Art zu erwerben, zu betreiben u. zu veräussern; Erwerb, Verwalt., Veräusser. oder Verwert. von Aktien, Oblig., Geschäftsanteilen oder Beteilig. an industriellen Unternehm. aller Art, auch von Konz., Verträgen oder Anlagen, die industrielle Unternehm. betreffen. Die Ges. ist berechtigt, sich an solchen Anlagen u. Unternehm. zu beteiligen u. überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen u. Geschäfte zu machen, die zur Erreichung oder Förderung des Zweckes der Ges. angemessen erscheinen. Die in Sachsen- hausen gelegene Liegenschaft wurde verkauft. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. (Siehe auch oben.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Debit.: Allg. Elektriz.-Ges. 12 521 200. —– Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 000 000, Spez.-R.-F. 250 000, Kredit. 1 271 200. Sa. M. 12 521 200. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 1 189 253, Unk. 221 811, Steuerrückstell. 906 258. – Kredit: Vortrag 48 902, Geschäftsgewinn 2 268 420. Sa. M. 3317 329 Dividenden 1913/14–1922/23: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, ÖÖ Direktion: Komm.-Rat Paul Mamroth, Stellv. Dr. Ernst Lemcke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Felix Deutsch; Stellv. Prof. Dr. Georg Klingenberg, Baurat Paul Jordan, Baurat Phil. Pforr, Wirkl. Geh. Kriegsrat a. D. Dr. jur. Wrubel, Berlin. „Afra“' Akt.-Ges. für Radio-Apparatebau, Berlin NW. 40, Kronprinzen-Ufer 23. Gegründet: 14./9. 1923; eingetr. 11./10. 1923. Gründer: Ernst W. Kummer, Steglitz; Ing. Ernst Gaedicke, B.-Wilmersdorf; Joachim Schmidt, B.-Lichterfelde; Walter Woitun, B.-Schöneberg; Rechtsanw. Rudolf Weis, Berlin.