1176 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Brandenburgische Carbid-u. Elektrizitäts-Werke Akt-Ges. in Berlin W. 9, Köthenerstr. 28/29. Gegründet: 2./6. 1909 mit Wirk. ab 1./4. 1909; eingetr. 30./7. 1909. Gründer s. Jahrg. 1920/21. Zweck: Erwerb, Bau u. Betrieb von Carbidfabriken u. anderen elektro-chemischen oder elektro-thermischen sowie von chemischen Fabriken, Erwerb, Bau u. Betrieb von elektr. Werken sowie die Abgabe elektr. Energie, Erwerb, Ausbau u. Verwert. von Wasserkräften, Erwerb, Ausbau u. Verwert. aller Einrichtungen, Verfahren, Patente oder sonst. Werte oder Rechte, die zur Durchführung der vorbezeichneten Zwecke bestimmt sind, die Gewinnung von Rohmaterialien für derartige Betriebe, An- u. Verkauf von Materialien u. Fabrikaten, die in den oben aufgeführten Industrien Verwend. finden oder mit ihnen im Zus. hang stehen. Fabriken bzw. Elektrizitäts-, Wasser- u. Kraft-Centralen Borkendorf bei Kramske (Westpr.), Lehnsruh b. Schneidemühl. Die Wasserkraftanlage mit Carbidwerk Mühlthal b. Bromberg wurde wegen des im Versailler Friedensvertrag dem polnischen Staat eingeräumten Liquidationsrechtes an die Stadt Bromberg verkauft. Die Ges. ist bei den Norsk Elektrolytisk A.-G. in Kristiania u. bei den Ostdeutschen Kalkstickstoffwerken u. chem. Fabriken G. m. b. H. beteiligt. 1922/23 Veräusserung des Elektriz.-Werkes Steinbusch an das Märk. Elektriz.-Werk A.-G. Berlin, Aufstell. einer zweiten Dampfturbine von 1250 Kw. in Lehnsruh. Kapital: M. 9 500 000 in 9500 Aktien à M. 1000, urspr. M. 3 500 000, begeben zu 110 %. Erhöht 1920 um M. 2 500 000, 1921 um M. 3 500 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1923: Aktiva: Werk Borkendorf 1 390 062, Dampfzentrale Lehnsruh- Schneiedemühl 11 442 816, Fernleit. 5 494 320, Anl. Koschütz 1, Kassa 6 931 251, Bankguth. 51 338 160, Kaut. 5 660, Debit. 107 152 024, Beteil, 4 513 643, Wertp. 1 284 719, Bestände auf den Werken 94 539 437. – Passiva: A.-K. 9 500 000, R.-F. 950 000, Kredit. 170 084 869, Amort.- u. Erneuer.-F. 77 942 923, Erneuer.-Arb. auf den Werken 1 395 832, unerhob. Div. 101 120, Gewinn 26 909 017. Sa. M. 284 092 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 59 248 597, Rückl. 175 000, Kursverlust auf Eff. 323 833, Gewinn 26 909 017. – Kredit: Vortrag 60 125, Bruttogewinn 86 596 322. Sa. M. 86 656 447. 3 Dividenden: 1913/14–1922/23: 0, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 10, 10, 200 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Ing. Kurt E. Rosenthal, Geh. Baurat a. D. Ernst Dubislav. 0 Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Justizrat Theodor Marba, Stellv. Bankier Fritz Andreae, Bank- Dir. Curt Sobernheim, Komm.-Rat Werner Eichmann, Bankier Karl Hagen, Berlin; Bank- Dir. Dr. Carl Kimmich, Köln; Komm.-Rat Paul Landmann, Schwarzenberg; Rechtsanw. Ed. M. Goldschmidt, Stuttgart; Bank-Dir. Rud. Lüscher, Zürich. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Darmstädter u. Nationalbank, Commerz- u. Privat-Bank Hardy & Co. G. m. b. H., Hagen & Co.; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein. Brasilianische Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin W. §, Mauerstr. 40, II. Gegründet: 30./6. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb elektr. Anlagen aller Art, sowie Erwerb u. Finanzierung von Unter- nehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektrizität, insbes. des Transportwesens, der Beleucht. u. der Telephonie in Brasilien und anderen Staaten Süd- u. Mittel-Amerikas. Von der Ges. wurde die 30 jähr. Konzess. für den Bau und Betrieb eines Telephon- netzes in Rio de Janeiro erworben. Die Zentralstation wurde von Siemens & Halske A.-G. erbaut u. Okt. 1899 eröffnet. Zweigniederlassung in Rio de Janeiro. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000; seit 1./7. 1903 vollgezahlt. – 1905 Ver- kauf der Aktien und Genussscheine der Ges. an ein kanadisches Konsortium. Genussscheine: 1000 Stück, den Gründern im Verhältn. ihrer Zeichnungen überlassen, können jederzeit abgelöst werden in den ersten zehn Geschäftsjahren mit je M. 500, später mit 20fachen Betrage des in den vorhergegangenen fünf Jahren durchschnittl. auf Genuss- scheine entfallenen Gewinnanteils, mind. aber mit M. 500. Im Falle der Liquid. der Ges. sind Genussscheine aus dem nach Ausschüttung von 100 % an die Aktionäre verbleibenden Liquidationserlöse mit 20fach. Betrage des in den vorhergegangenen 5 Geschäftsjahren, event. dem verflossenen kürzeren Zeitraum auf die Genussscheine durchschnittl. entfallenen Gewinnanteils, mindestens aber mit je M. 500 einzulösen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie oder jeder Interimsschein = 1 St. *= Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis zu 6 % Div., vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R., vom Rest 15 % an Genussscheine und zwar an einen jeden ¼ooo dieses Gewinns, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Sonderrücklagen etc. Die event. vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte wird als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Telephonanl. Rio de Janeiro 5 508 302, Debit. 726 013, Rio de Janeiro Tramway, Light & Power Comp. 35 273 987. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 78 511, Abschr., Telephonanl. Rio de Janeiro 429 791, Kredit. 36 000 000. Sa. M. 41 508 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Steuern 778 961, Steuerrückl. 36 000 000. Sa. M. 36 778 961. – Kredit: Belast. Light & Power Comp. für Verwalt.-Kost. M. 36 778 961.