1244 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach u. der preussischen Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen. Dem Unternehmen wurden ferner angegliedert die Elektrizitäts- werke Ruhla, Schmalkalden u. Mehlis, die von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. erworben wurden, ferner die Überlandzentrale Floh u. die Elektrizitätswerke Friedrichroda, Steinbach (Meiningen) sowie die Leitungsnetze Barchfeld, Farnroda, Heinrichs, Seligenthal u. Zella St. Bl. Mit den einzelnen Gemeinden der neu auszubauenden Versorgungsgebiete sind Normalverträge (Konzessions- u. Stromlieferungsverträge) abgeschlossen, die einen wesentlichen Bestandteil der Staatsverträge bilden. Die Staats- u. Gemeindeverträge geben der Ges. das Recht zur Verleg. elektr. Leit. auf durchschnittlich 50 Jahre. Am 1./4. 1920 waren 9 Städte u. 145 Land- gemeinden mit 46 771 Abnehmern, ausserdem 15 Elektrizitätswerke bezw. Gemeindeverbände u Gemeinden angeschlossen. Mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. in Mellrichstadt ist auf 20 Jahre ein Betriebsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Thüringer Elektrizitäts- Lieferungs-Gesellschaft gegen eine Vergütung von 3 % aller Einnahmen die Verwaltung des Überlandwerkes übernommen hat. Gemeinsam mit der gleichen G. m. b. H. wurde mit M. 2 Mill. Kapital die Rhön-Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G. erricbtet. Das Kraftwerk Gotha verfügt über zwei stehende Dampfmasch. mit einer Gesamtleistung von 1650 KW. u. über einen Dampfturbinensatz von 2500 KVA. Die Kesselanlage besteht aus zwei Wasserrohrkesseln mit einer wasserberührten Heizfläche von 606 am u. einem Hoch- leistungskessel von 528 qm wasserberührter Heizfläche. Ferner sind in der Zentrale 2 Akkumulatorenbatterien mit einer Kapazität von je 1188 Amp.-Stunden u. eine Batterie von 912 Amp.-Stunden in der in der Rosengasse befindl. Unterstation, die zum Umformen des von Breitungen zugeführten Drehstroms dient. vorhanden. Das Kraftwerk Breitungen, südlich des Thüringer Waldes an der Werra, hat zwei Drehstrom-Turbo Dynamos von je 5650 KVA Leistung u. fünf Steinmüller u. ein Oschatz Hochleistungskessel mit zus. 2184 am wasserberührter Heizfläche. Vom Kraftwerk Breitungen über Brotterode nach Grosstaberz ist eine zweite 30 000 Volt-Leitung errichtet. Am 1./4. 1923 waren 186 km 30 000 Voltleitungen, 205 km 6000 Voltleitungen u. 550 km Niederspannungsleit. in Betrieb. Der Anschlusswert betrug am 31./3. 1923 insgesamt 48 574 KW. Der Bau der Fernbahn, deren Oberbau nahezu fertig ist, hat durch den Krieg eine Unter- brechung erlitten. Verhandlungen wegen Fortsetzung des Baues unter Abänderung des bestehenden Vertrages sind im Gange. Der Vertrag mit dem Staate Gotha sieht eine Dauer von 90 Jahren vor. Die Länge der Strecke Gotha–Friedrichroda – Gross-Tabarz mit Ab. z weigungen nach Waltershausen beträgt 23 km. Die Ges. beschäftigte im Jahre 1923 224 Beamte u. 381 Arbeiter. Kapital: M. 110 Mill. in 900 000 gleichber. St.-Akt. à M. 1000 u. 4000 St.-Akt. zu M. 5000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1912 um M. 1 750 000 in 1750 St.-Aktien u. M. 3 Mill. in 3000 Vorz.- Aktien, deren Vorrechte ab 1./4. 1916 in Wegfall kamen; Erhöh. 1914 um M. 3 Mill., 1919 um M. 2 Mill., 1920 um M. 4 Mill., 1921 um M. 10 Mill. Nochmals erhöht Ilt. G.-V. v. 4./7. 1922 um M. 25 Mill. in 25 000 St.-Akt. à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. zu 115 %, angeb. den bish. Aktionären vom 7.–19./8. 1922 zu 130 % (1: 1). Lt. G.-V. v. 21./12. 1922 erhöht um M. 60 Mill. 4000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 40 000 St.-Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7 1922, angeb. im Verh. v. 1: 1 zum Kurse von 165 %. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 1919, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1925 bis spät. 1949 durch jährl. Auslos. im Juli auf 2./1.; ab 1925 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. — Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges. (letztere nur für Berlin), Disconto-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Komm.-Ges. a. A., S. Bleichröder, Del- brück, Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H. Frankf. a. M.: Ausser wie in Berlin auch Gebrüder Sulzbach; Breslau: Ausser wie in Berlin auch E. Heimann; Hamburg: M. M. War- burg & Co.; Köln: Ausser wie in Berlin auch A. Schaaffh. Bankverein, A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kurs Ende 1920–1923: 90, 92, –, 200 %. Eingef. in Berlin im Sept. 1920. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. 1920, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1926 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. im Juli auf 2./1.; ab 1926 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. – Zahlst.: Wie bei Anleihe von 1919. Kurs Ende 1920–1923: 90, 92, –, 200 %. Eingef. in Berlin im Sept. 1920. Anleihe: M. 12 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1921, rückzahlb. zu 103 % Z8= 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1927. – Zahlst.: Wie bei Anleihe von 1919. Kurs Ende 1922 bis 1923: 100, 200 %. Eingef. in Berlin Febr. 1922. Geschäftsjahr 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., eventl. Sonder-Abschreib. u. Rückstell., dann 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1923: Aktiva: Elektrizitätswerke: Grundst. 807 414, Geb. 31 100 093, maschin. u. elektr. Einricht. der Kraftstat. 136 439 923, Fernleitungen 42 368 462, Transform.- Stationen 234 638 223, Ortsnetze 67 875 763, Elektriz.-Messer 131 962 122, Inventar u. Werkz. 3; Strassenbahn: Geb. 2 407 839, Bahnkörper 634 701, Stromzuführ.-Anl. 208 933, Strassenbahn- wagen 337 003, Mobil., Werkz. u. Kleider 3, Kassa 55 668 531, Eff. u. Kaut. 1 377 213, Hyp.