1268 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Pfalzwerke Aktiengesellschaft in Ludwigshafen a. Rh. Gegründet: 17./12. 1912 mit Wirkung ab 17./12. 1912; eingetr. 10./1. 1913. Gründung siehe dieses Handb. 1921/22. Zweck: Ausnützung der Elektrizität insbes. durch Erzeug., Bezug u. Verwert., sowie Beteilig. an verwandten Unternehm. in jeder Form. Die Pfalzwerke Akt.-Ges. ist Eigen- tümerin des Kraftwerkes in Ludwigshafen a. Rh. Die Ges. hat das Kraftwerk Homburg mit dem gesamten Leitungsnetz u. den Transformatorenstationen in der Saarpfalz an die neugegründete Kraftwerk Homburg Akt.-Ges., Homburg (Saar), abgetreten u. bezieht ihren Strom in der Hauptsache von dieser Ges. u. der Grosskraftwerk Mannheim Akt.-Ges, Mann- heim. Die Pfalzwerke A.-G. ist an der Kraftwerk Homburg Akt.-Ges., Homburg (Saar), mit 50 % u. an der Grosskraftwerk Mannheim Akt.-Ges., Mannheim, mit 26 % beteiligt; ausser- dem sind die Aktien der Elektrizitätswerke Alsenztal A.-G., deren Verwaltungssitz sich in Ludwigshafen a. Rh. befindet, vollständig in ihrem Besitz. Die Werke Edenkoben, Schiffer- stadt, Landstuhl, Lauterecken, Wachenheim u. Rodalben wurden stillgelegt u. die Ortsnetze an das Überlandnetz angeschlossen. Das Werk Neustadt a. H., einschl. Umformerwerk u. Ortsnetzanlage wurde an die Stadtgemeinde Neustadt a. d. H. verkauft. Am 31./12. 1923 an fertiggestellten Anlagen vorhanden: Kraftwerk Ludwigshafen a. Rh. 6000 K W., Elektrizitätswerk Winnweiler (gepachtet) 30 KW., Umformerwerk Ellerstadt 600 KW., Umformerwerk Edenkoben 400 K W., eine 100 000-Volt-Station in Mundenheim, welche auch zum Zusammenschluss mit dem Murgwerk dient, mit 2 Transformatoren von je 10 000-KVA-Transformatorleistung, Schaltstation an der Rheinbrücke Ludwigshafen-Mannheim für den Zus.schluss mit dem Kraftwerk Rheinau, Schaltstationen Mundenheim u. Heuchel- heim bei Bergzabern, 515 Transformatorenstationen mit einer Leistung von 31 404.4 KW., 1 117.029 km 20 000-Volt-Leitungen, 107.500 km mit 100 000-Volt-Freileitungen, 138.437 km 3000 bezw. 5000 Volt-Leitungen, 0.753 km 10 000-Volt-Freileitungen, 5,24 km Prüfdrahtkabel, 308 Konzessions-Ortsnetzanlagen usw. Angeschlossen waren am 31./12. 1923: 22 Städte mit 265 836 Einwohnern, 473 Gemeinden mit 407 118 Einwohnern. Der Gesamtanschlusswert betrug am 31./12. 1923: 62 068 KW. ohne Bahnen u. 68 041 K W. mit Bahnen. Erzeugt u. bezogen wurden in der Zeit vom 1./7. 1922 bis 31./12. 1923: 67 365 813 K WH., in das Hoch- spannungsnetz abgegeben wurden 66 126 580 KWHI., verkauft wurden (in Transform.-Stat. gemessen) 58 560 742 K WII. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 7 250 000. Weitere M. 7 250 000 gelangten lt. G.-V. v. 4./5. 1920 zur Ausgabe, begeben zu 105.25 %. Noehmals erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1921 um M. 15 500 000 in 15 500 Akt. à M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 29./7. 1922 um M. 30 000 000 in 30 000 Aktien à M. 1000, begeb. zu 102 %. Anleihe: Mit der Kreisgemeinde wurde für die Beschaffung weiterer Geldmittel ein Darlehensvertrag abgeschlossen, wonach der Kreis für die Pfalzwerke Anlehen aufnimmt. Die sämtl. Kosten u. der Zinsendienst sind von den Pfalzwerken zu übernehmen. Neuerdings wurden auf diese Weise M. 30 000 000 zu 4½ %, rückz. ab 1926, beschafft. Eine weitere An- leihe von M. 30 000 000 ist 1921 bei der Pfälz. Kreisgemeinde aufgenommen, zu welcher 1922 noch insges. M. 76 200 000 kommen. Insgesamt betragen die Anleihen Ende Dez. 1923 M. 65 765 068. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1922: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Vorbereitungskosten 80 000, Grundstücke 468 285, Gebäude 3 083 760, Masch. u. Einricht. 8 872 322, Mobil. u. Werkzeuge 2 221 279, Fahrzeuge 934 206, Niederspannungs-Anlagen 35 229, 5000-Voltleit. 796 222, 20 000-Volt- do. 20 612 442, 100 000-Volt- do. 1 736 162, Ortsnetze 38 624 138, Transformatoren- u. Schaltstationen 15 644 794, Neubau-K. 53 206 793, Material 26 709 581, Kohlen 1 187 987, Kassa 167 100, Postscheck 38 974, Reichsbk.-Giro 2000, Debit. 114 705 012, Hyp. 95 000, Beteil.: Grosskraftwerk Mannheim A.-G. 8 264 888, Eff. 211 550, Kaut.- do. 12 900, Kaut.-Bürgsch.-Scheine 127 600. – Passiva: A.-K. 30 000 000, Anleihen 138 369 039, Hyp. 148 000, R.-F. 1 065 946 (Rückl. 108 860), Ruhegehalts- Rückl. 4 399 067, Talonsteuer- do. 217 000, Abschreib.- u. Ern.-F. 78 169 755, Kredit. 42 601 580, Kaut. 12 900, Bürgsch. 127 600, Div. 2 225 000, Vortrag 502 343. Sa. M. 297 838 233. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.- u. Betriebs-Unk. 89 764 282, Anleihe- u. Hyp.- Zs. 3 311 951, Abschreib.- u. Ern.-F. 12 677 334, Gewinn 2 836 203. – Kredit: Vortrag 658 994, Einnahmen 107 930 777. Sa. M. 108 589 771. Dividenden: 1913: 3 % p. r. t. 1913/14–1921/22: 0, 3, 3, 3, 5, 6, 6, 6, 10 %. Vorstand: Dir. Ing. Friedr. Pack: Stellv. Dir. Ing. Otto Hoberg, Dir. Alfred Bayer, Betriebsdir. Otto Borg, Aufsichtsrat: Vors. Geh. Hofrat Friedr. Mahla, Landauj 1. Stellv. Bürgermeister Dr. Dr. Christ. Weiss, 2. Stellv. Geh. Komm.-Rat Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; Ökonomierat Georg Ohligmacher, Stetten; Bürgermeister Dr. Karl Leiling, Speyer; Handelskammerpräs. Hofrat Franz von Wagner, Stadtrat Karl Fischer, Ludwigshafen a. Rh.; Dir. Dr. Oskar Bühring, Dir. Gust. Nied, Komm.-Rat Herm. Lotz, Mannheim; Bürgermeister Friedrich Rösinger, Zwei- brücken; Altbürgermstr. Ludwig Cappel, Homburg; San.-Rat Dr. Bayersdörfer, Bank-Dir. Heinr. Saul, Neustadt a. H.; Sekret. Jak. Gable, Komm.-Rat Heinr. Ruppel, Ludwigshafen a. Rh.;