Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1287 VIittlere Isar Akt.-Ges. in München, Mauerkircherstr. 31. Gegründet: 5./1. 1921; eingetragen 2./2. 1921. Gründer: Bayerischer Staat, Dr. Eugen von Knilling, Staatsminister a D. u. Landtagsabgeordneter, Eduard von Reuter, Ministerial- direktor u. Vorstand der Obersten Baubehörde, Hans Schneider, Ministerialrat im Staats- ministerium des Innern, Bayerische Staatsbank, alle in München. Zweck: Ausbau der Wasserkräfte der Isar zwischen München und Moosburg und ihre Verwertung durch Abgabe der gewonnenen Arbeit oder Verwendung in eigenen Betrieben, die Errichtung ähnlicher Unternehmungen, die Beteiligung an solchen u der Erwerb von Grundstücken u. Rechten, welche dem Zweck des Unternehmens dienen. Insbesondere ist Gegenstand des Unternehmens die Erwerbung der vom Lande Bayern zur Ausnützung der genannten Wasserkräfte hergestellten u. noch zu erstellenden Anlagen u. aller damit zusammenhängenden Rechte. – Die mittlere Isar wird auf eine Maschinenleistung von 140 000 Pferdekräften ausgebaut. Im Jahresdurchschnitt werden 75 000 Pferdestärken ge- leistet u damit jährlich rund 600 Millionen Pferdekraftstunden gewonnen. Der erzeugte Strom soll zum überwiegenden Teil für Elektrisierung des Bahnbetriebes u. zur Versorgung des Landes mit Licht u. Kraft verwendet werden Die für die Überlandversorg. bestimmten Kräfte des Walchenseewerkes u. der Mittleren Isar werden in einem 100 000-Voltnetz, das sich über das ganze rechtsrheinische Bayern erstreckt („Bayernwerk“) eingeleitet. Auf diese Weise werden die Vorteile des hervorragenden Speicherwerkes der Walchenseekräfte mit der grossen Niederdruckanlage der Mittleren Isar auf das vorteilhafteste verbunden. Im Zusammenschl. mit bereits besteh. u. weiter geplanten Werken wird es möglich sein, das Kraftbedürfnis im ganzen Lande in wirtschaftl. Weise zu befriedig. u. auch benach- barte Wirtschaftsgeb. unabhängig von der Kohle zu machen. Die Bauarbeiten für den ersten Ausbau (3 Kraftwerke mit 60 i Gefälle) sind im J. 1919 begonnen worden u. 80 gefördert, dass die Kraftabgabe im Sommer 1924 beginnen kann. Sie wird dem bayr. Wirtschaftsleben jährl. 480 Mill. Kilowattstunden zur Verfüg. stellen können. Über das Jahr 1922/23 sagt der Geschäftsbericht: „Im laufenden Geschäftsjahr wurden alle Arbeiten energisch weiter betrieben. Wenn auch der langdauernde Frost die Arbeiten im Freien erschwerte, so konnte doch der Innenausbau der Kraftwerke u. die Montage aller Maschinen erheblich vorwärts gebracht werden. Wesentlich erleichtert wurde die gesamte Geschäftsführung durch die Stabilisierung unserer Währung. In den letzten Wochen des rapiden Währungsverfalles, als der Mangel: an wertbeständigen Zahlungsmitteln die Lebens- mittelversorgung der Städte gefähhrdete, hatte die Ges. gemeinsam mit der Walchensee A.-G. u. der Bayernwerk A.-G. auf Ersuchen der einschlägigen Regierungsstellen die sogen. Walchenseegoldquittungen ausgegeben, die durch die landwirtschaftlichen Genossenschaften u. durch die Organisationen des Handels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zur Erfassung der Ernte verwendet wurden. Von besonderer Bedeutung für die Geldaufbringung für die Restarbeiten des ersten Ausbaues war es, dass nach schwierigen Verhandlungen ein Vertrag mit der Deutschen Reichsbahn über die Betefligung an unserer Ges. u. an der Walchensee- werk A.-G. zu Stande kam, in dessen Vollzug auch das Grundkapital auf M. 1.8 Md. erhöht wurde. Wenn nicht neue Erschwerungen auftreten, kann damit gerechnet werden, dass die Kraftwerke Finsing u. Aufkirchen im Sommer 1924 u. das Kraftwerk Eitting Ende 1924 in Betrieb genommen werden können-“. Kapital: M 1.8 Md. in 1 800 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 75,Mill., übern. von den Gründ. zu 100 %. Die G.-V. v. 3./4. 1922 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 125 Mill. in 125 000 Akt. à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30 /1. 1923 um M. 600 Mill. Dann erhöht lt. G.-V. v. 13./4. 1923 um M. 800 Mill. u. lt. G.-V. v. 19./11. 1923 um M. 200 Mill. in Aktien à M. 1000. Anleihe: Zur Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau gaben die Mittlere Isar A.-G. u. die Walchenseewerk A.-G. unter dem Sammelnamen: Schuldverschreibungen der Bayerischen Grosswasserkraftwerke mit 4½ % verzinsliche, vom Jahre 1926 ab zum Nennwert rückzahlbare Oblig. aus, Die Schuldverschreib. lauten auf Inh. u. gelangen in Stücken zu M. 1000, 2000, 5000, 10 000 u. 20 000 zur Ausgabe Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zum Nennwert im Wege der Auslos, beginnend mit dem Jahre 1926, mit jährl. mindestens 1½ % des urspr. ausgegeb. Betrages zuzügl. ersparter Zinsen aus den eingelösten Schuld- verschreib. Auslos. im April zum 1./10, erstm. im April 1926, Die Schuldner sind befugt, vom 1 /4. 1931 ab verstärkte Auslos. vorzunehmen oder auch die sämtl. noch aussteh. Schuld- verschreib. mit einer Frist von 6 Mon. zu kündigen. Die Anleihe wurde zunächst an der Münchener Börse eingef.; aufgel. v. 17./1.–5./2 1921 zu 98 %. Kurs Ende 1921= 1923: – –, 80 %. e der Akt.-Ges. Walchenseewerk – Mittlere Isar – Bayernwerk, zum jeweiligen Reichsbank-Diskontsatz, abzügl. 2 %, jedoch mit höchstens 15 % u. mindest. 7 % verzinsl. ab 1928 zum Nennwert rückzahlb. Schuldverschr. v. 1923. Stücke à M. 5000, 10 000, 20 000, 50 000, 100 000 u. 500 000. Zs. 1./3. u. 1./9., u. Zwar hinsichtlich der September- zinsscheine nach Massgabe der am vorangegangenen 28. bzw. 29./2. geltend gewesenen Reichs- bankdiskontrate u. hinsichtlich der Märzälligkeiten zum Reichsbankdiskontsatz vom 31./8. des vorangegangenen Jahres. Tilg. zum Nennwert im Wege der Auslos. u. Kündig., beginnend ab 1928, in dem Ausmasse, dass die gesamte Anleihe bis zum Jahre 1963 zurückgezahlt ist. Auslos. im März zum 1./9., erstmals im März 1928. Die Schuldner sind befugt, vont 1./3. 1928 ab verstärkte Auslos. vorzunehmen oder auch die sämtl. noch ausstehenden 7