Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1321 Zweck: Ausbau des bisher Ambergerschen Elektrizitäts- u. Sägewerks unter Benutzung der vorhandenen Wasserkräfte bis zur techn. höchstmöglichen, kaufm. rentablen Vollendung, wobei je nach Bedürfnis u. Zweckmässigkeit auf den einen oder anderen Betrieb das Haupt- gewicht gelegt werden kann, Erzeugung u. kaufm. Verwertung von elektrischer Energie, Verarbeitung von u. der Handel mit Holz jeder Art u. in jeder Form, Beteilig. an u. die Vertretung von verwandten Unternehm. sowie die Errichtung verwandter Betriebe zur Er- gänzung u. Erweiterung der eigenen Betriebe. Kapital: M. 120 Mill. in 120 Akt. zu M. 1 Mill., übern. von den Gründern zu 450 000 %. Die Tagesordnung der G.-V. v. 10./4. 1923 enthält u. a. Antrage auf Genehmigung der Gold- markeröffnungsbilanz u. Beschlussfassung über Ermässigung des Eigenkapitals von 120 Mill. Papiermark auf 12 000 G.-M.; gleichzeitig soll das G.-M.-Kap. auf 24 000 G.-M. erhöht werden durch Ausgabe von 120 Inh.-Akt. zu je 100 G.-M. Geschäftsjahr: Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Direktion: Wilhelm Fendl. 3 Aufsichtsrat: Realitätenbes. Andreas Amberger, Anton Fendl, Fabrikbes. Anton Kilger, Rechtsanw. Dr. Gustav Seehuber, Bankier Fidel Schub, Viechtach. Niederschlesische Elektricitäts- und Kleinbahn-Act.-Ges. in Waldenburg i. Schl. Gegründet: 6./7. 1896; eingetr. 11./8. 1896. Zweck: Erwerb, Betrieb und Bau von Kleinbahnen jeder Art, ebenso Erwerb, Anlage und Betrieb von elektrischen Licht- und Kraftstationen. Konzessioniert von 27./11. 1897 zuerst auf 50 Jahre, verlängert 1907 auf 99 Jahre ab 1896/97 auf Grund des Gesetzes vom 28./7. 1892. Die Bahnstrecke Hermsdorf-Waldenburg-Altwasser- Nieder-Salzbrunn wurde am 12./9. 1898 eröffnet, die Linie bis Dittersbach am 26./3. 1899, die Linie bis Bad Salzbrunn am 14./9. 1907. Fortsetzung nach Hermsdorf (1 km), 1909 erbaut. (In Sa. 19 km.) Die elektr. Stromlieferung für Licht u. Kraft (aufgenommen im Jahre 1898) erfolgt z. Z. in 159 Gemeinden innerhalb der Kreise Waldenburg, Landeshut, Striegau, Schweidnitz, Jauer u. Bolkenhain, u. zwar an Klein- u. Grosskonsumenten. Die Strom- abgabe innerhalb der Gemeindegebiete geschieht fast durchweg auf Grund von Verträgen. Ausser der direkten Stromversorgung liefert die Ges. elektr. Energie an die kleinen Elektr.-Werke Hinter-Fellhammer u. Schömberg. Mit dem Elektr.-Werke des Provinzialverbandes von Schlesien, welches z. Z. die Wasserkraft-Zentrale in Marklissa u. die Wasserkraft-Zentrale in Mauer am Bober in Betrieb hat, besteht seit 1907 ein Vertrag, nach welchem die Ges. bei Wasserüberfluss dieser Werke Strom empfängt u. bei Wassermangel solchen zu liefern hat. Ferner wurde am 30./1. 1911 mit dem Elektrizitäts-Werk des Provinzialverbandes von Schlesien ein Vertrag geschlossen, nach welchem für die Wasserkraft-Zentrale an der Weistritz-Talsperre der Reservestrom zu liefern ist. Seit Anfang Juli 1912 ist die Ges. ver- traglich mit dem Steinkohlen-Bergwerk cons. Fuchsgrube zu Weissstein, seit Anfang Oktober 1914 mit der Melchiorgrube, Dittersbach, u. seit September 1915 mit der Ver. Glückhilf-Friedenshoffnung zu Hermsdorf zum Zwecke der gegenseitigen Stromlieferung verbunden. Das der Gesellschaft gehörige, in Waldenburg an der Weisssteiner- strasse gelegene Grundstück ist 3 ha 18 a 34 qm gross. Auf demselben befinden sich die Kraftzentrale mit allem Zubehör, Wagenhallen, Lagergebäude u. 2 Wohnhäuser für die Beamten u. Bürozwecke. Ausserdem gehören der Ges. noch kleinere Grundstücke in Waldenburg, Tannhausen, Schmidtsdorf, Rothenbach, Vogelsdorf, Nieder-Salzbrunn, Zirlau, Altreichenau, Wernersdorf, Mittel-Arnsdorf, Hartau. Im Betriebe sind 20 Kessel mit 5740 qm Heizfläche. An Dampfmasch. sind im Betriebe: 2 steh. Compound-Dampfmasch. mit zus. 2000 PS., eine lieg. Zwill.-Tandem-Dampfmasch. mit zus. 2000 PS., 3 Dampfturbinen mit 22 200 PS., zus. 26 200 PS. Ferner sind vorhanden: 6 Drehstrom-Generatoren, sowie 4 Motordynamos u. je 1 Akkumulatorenbatterie mit 270 u. 60 Zellen. Das Drehstrom-Hochspannungsnetz wird in dem Bezirk um die Zentrale herum mit 3000 Volt direkt betrieben, während für die weiter gelegenen Ortschaften der vorerwähnten Kreise Hochspannungsleitungen von 10 000 u. 30 000 Volt vorhanden sind. Sämtl. hochgespannte Leitungen werden dann an den Verbrauchs- stellen in die Gebrauchsspannung heruntertransformiert u. in den Ortsnetzen durch Niederspannungsleitungen verteilt. Personen- u. Güterverkehr. Einnahmen der Bahn 1913/14–1922/23: 642 135, 477 933, 536 357, 706 655, 964 373, 1 531 604. 3 312 416, 6 388 668, 12 094 590, ?; beförderte Personen: 5 673 499, 4 254 091, 4 897 630, 6 587 052, 8 806 936, 9 560 106, 10 279 205, 10 145 050, 9 145 351, 6 257 395. Der Wagenpark umfasst 39 Motorwagen, 27 Anhänge- wagen, 3 Gerätewagen, 1 Schneefegemasch., 2 Schneepflüge, 5 Güterwagen. Am 30./6. 1921–1923 waren für Lieferung elektr. Stromes angeschlossen (ohne Bahn): für Licht 8 114 699, 8 449 607, ? Kw., für Kraft 22 799 015, 26 748 938,? Kw., zus. 30 913 714, 35 198 545, Kw. Ende Juni 1921–1923 betrug die Zahl der Installationen 35 763, 37 749, ?, Glühlampen einschl. Bogenlampen 231 426, 248 196, ?, Motoren 3725, 4454 mit 25 932, 30 164, ? PS. Am Schaltbrett gemessen lieferte die Ges. ins Netz: 42 528 793, 55 190 335, ? Kw. Für beide Betriebe 700 Angestellte. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./10. 1897 um M. 2 600 000, hiervon M. 1 400 000 angeboten den Aktionären mit 110 %;