Industrie der Steine und Erden. 1355 bahnanschlüsse sowie 3050 Transportwagen, ferner eine grosse Reparaturwerkstätte. 1921½2 wurde ein Patent zur Herstellung von Magnesiaprodukten aus Dolomit erworben. Zur Zeit werden ca. 2150 Beamte u. Arb. beschäftigt. Im J. 1913 wurde eine Interessengemeinschaft mit den Westdeutschen Kalkwerken A.-G. in Köln vereinbart (siehe bei Kap.). Der im Kreise Eupen gelegene Betrieb Hergenrath dieser Werke wurde 1920 von ihnen abgetrennt u. in eine G. m. b. H. umgewandelt, an der die Westdeutschen Kalkw. beteiligt sind. Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-west- fälischen Industriegebietes Lieferungsverträge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge, die grösstenteils bis Ende 1930 laufen, ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- u. Stahlerzeug. gesichert ist. Die der Ges. angeschloss. Westdeutschen Kalkwerke in Köln erbrachten in 1921 30 % Div. Absatz 1913/14–1922/23 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 1 158 908, 745 095, 817 068, 917 468, 847 540, 623 742, 501 617, 555 981, 572 640, 557 788 t; an gebranntem Kalk u. Sinter- dolomit: 823 552, 555 472, 576 164, 621 660, 617 09, 454 832, 399 916, 461 194, 505 793, 470 624 t. Nach Kriegsausbruch ist die Ges. mit zwei Dritteln der normalen Erzeugung beschäftigt. 1916/17 u. 1917/18 Steigerung der Erzeugung. Die Geschäftsj. 1918/19 u. 1919/20 wurden durch die Folgen des Umsturzes ungünstig beeinflusst; grössere Betriebserweiter. mussten zurückgestellt werden. Der von den Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerken auf die Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke übergegangene Grundbesitz umfasst 262 ha. Auf den Grundstücken in Gruiten sind vorhanden 4 Ringöfen, darunter 1 Doppelofen, 3 Schachtöfen, 3 Trichteröfen, 1 Dolomit- sinterei (70 t tägliche Leistung), 1 Sackkalkanlage (50 t tägliche Leistung), sowie 30 Beamten- und Arb.-Wohnhäuser. Die Buchwerte der festen Anlagekonten der Gruitener Ges, auf Grundlage der Bilanz vom 30./9. 1906 wurden nach Ablauf des Sperrjahres bei der Über- nahme in die Bilanz der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke um M. 675 000 herabgesetzt, d. h. um soviel als die Differenz zwischen dem Nennwerte der zum Erwerb des Vermögens der Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke verwandten M. 1 125 000 neuen Rheinisch- Westfäl. Kalkwerke-Aktien u. dem Nennwerte des A.-K. der ehemaligen Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke von M. 1 800 000 ausmachte. Im Febr. 1908 erwarb die Ges. in den Hönnethaler Gemeinden Eisborn, Volkringhausen und Balve Grundstückskomplexe in Gesamtgrösse von rund 550 Morgen, die bei einem reichhaltigen Vorkommen von bestem Kalkstein auch eine bequeme Verbindung mit der- geplanten Bahnlinie Menden-Balve-Neuenrade haben. Mit diesen Ankäufen sicherte sich die Ges. gleichzeitig eine Reihe von wertvollen Gerechtsamen an den benachbarten Grundstücken. 1910/11 Ankauf weiteren Grundbesitzes in Gruiten (ca. 41 ha), sowie in Letmathe (ca. 32 ha), ebenso wurden 1911/12–1919/20 verschied. Grundstücke u. Gebäude zur Abrund. u. Erweiter. des Besitzes der Ges. erworben. Kapital: M. 50 000 000 in 50 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 653 000, wurde das A.-K. bis 1907 erhöht auf M. 12 000 000, siehe hierüber Jahrg. 1921/22. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./8. 1913 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1Ä 1913. Von diesen Aktien dienten M. 550 000 zu pari zur Beteilig. bezw. Erwerb von M. 1 100 000 Aktien der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Cöln (A.-K. M. 2 000 000); restl. M. 950 000, bestimmt zur Abtragung grösserer Hypoth. sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel, wurden von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) mit der Verpflichtung übernommen, den Besitzern der alten Aktien sowie den Übernehmern der ersterwähnten M. 550 000 neuen Aktien Be- zugsrecht zum Kurse von 132 % franko Zs. derart einzuräumen, dass auf je M. 14 000 Aktien eine neue Aktie von M. 1000 bezogen werden konnte; geschehen im Okt. 1913. Agio mit M. 158 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 30./12. 1919 beschloss Kap.-Erh. um M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, den alten Aktionären im Verh. 3: 1 zu 107 % angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./8. 1921 um M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1921, begeben zu 130 % (2:3). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1922 um M. 20 000 000. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. v. 1894, rückzahlb. zu 105 %%, Stücke à M. 1000 Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1900 bis längstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2./1.; Verstärk. seit 1905 zulässig, ohne das hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilg.-Quoten gekürzt werden. Sicherheit: Erststell. Kaut.-Hypoth. von M. 2 750 000 auf ihre sämtl. damaligen Immobil., ca. 415 ha, Kalksteinfelder. C.-V.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 100, 101.10, 95 — 100*, 103.10, –, 93, – %. II. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1897, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (erste 1900) aut 2. Jan.: kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der Coup.: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma J. Wichelhaus P. Sohn in Elberfeld, auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kaut.-Hyp. von M. 3 250 000, Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: –, 100.10*, –, 95, –, 98, 100, –, 93, –%. Aufgel. 10./1. 1898 zu 102.75 %. – Der Erlös der Anleihe diente mit zur Erwerbung der Hönnethaler Kalkwerke (s. oben).