1566 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Fritz Vogel Akt.-Ges., Frankfurt a. M. Gegründet: 16./8. 1923 mit Wirk. ab 1./6. 1923; eingetr. 31./10. 1923; Gründer: Fritz Vogel, Fritz Haase, Ludwig Spitz, Frankfurt a. M.; Ignatz Metzler, Bad Homburg v. d. H.; Alfred Polikoff, London. Die Mitgründer Fritz Vogel, Frankfurt a. M. u. Alfred Polikoff. London bringen das von ihnen als off. Handelsges. unter der Firma Fritz Vogel & Co, Frankfurt a. M. betriebene Handelsgeschäft mit dem Recht der Fortführ. der Firma und Aktiven und Passiven in die A.-G. ein. Die Akt.-Ges. gewährt als Entgelt für diese Sach- einbring. M. 249 850 000 in Aktien zum Nennwert. Zweck: Betrieb einer Herrenkleiderfabrik, insbes. die Fortführ. der unter der Firma Fritz Vogel & Co. in Frankfurt a. M. bisher in der Form der off. Handelsges. betriebenen Herrenkleiderfabrik, sowie der Betrieb aller mit diesem Geschäft verwandten Industr. und Gewerbe. Kapital: M. 250 Mill. in 5000 Akt. zu M. 50 000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Fritz Haase, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: Fritz Vogel, Frankf. a. M.; Alfred Polikoff, David Stoner Crowther, London. Actien-Ges. für Schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G. Kramsta & Söhne), Sitz in Freiburg (Schles.). Gegründet: 3./11. 1871. Zentrale in Freiburg i. Schl., Fabriken in Bolkenhain, Arns- dorf i. Riesengeb., Merzdorf, Kreis Bolkenhain, Polsnitz, Kreis Waldenburg. Zweck: Fabrikat. von Gespinsten aus Werg u. Flachs u. von Geweben. Die Ges. über- nahm die Etabliss. von C. G. Kramsta & Söhne in Freiburg i. Schl., Polsnitz, Rudelstadt. Mefzdorf, Bolkenhain u. Ketschdorf u. besitzt gegenwärtig in Freiburg eine Flachs- u. Werggarnspinnerei u. mech. Näherei, in Polsnitz eine Garn- und Stückfärberei, eine chemi- sche Stückbleiche, Mangel und Appretur, in Bolkenhain eine Leinenweberei, in Merzdorf eine Werggarnspinnerei, eine Weberei und Flachsaufbereitungsanstalt, in Arnsdorf eine Garnbleiche. Ausserdem besitzt die Ges. in Freiburg ein Verwaltungsgebäude mit Lager- und Versandräumen. In den Werken der Ges. befinden sich 20 380 Flachs- und Werggarn- spindeln, 1106 Leinenwebstühle und 400 Vorbereitungs-, Farb-, Appretur-, Bleichappretur- und sonstige Hilfsmaschinen. Die Ges. verarbeitet Strohflachs zu spinnfähiger Faser; sie erzeugt nassgesponnenes Werggarn in den Nummern 6–30, in nassgesponnenen Leinen- garnen die Nummern 10–80. In der Leinenweberei werden Reinleinen, Halbleinen in Breiten von 35–500 em aus rohen, gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll.:, Jute- garnen hergestellt. In der Stückbleiche und Appreturanstalt werden in der Hauptsache eigene Gewebe ausgerüstet. In der Näherei wird jegliche Art Wäsche genäht, auch mit Stickereien versehen, um schliesslich gebrauchsfertig dem Handel zu- geführt zu werden. Die Fabriken besitzen eigene Schlosser-, Tischler- bzw. Reparaturwerkstätten, die ausschl. mit eigenen Kraft-, Licht- und Heizanlagen aus- gerüstet sind. Diese umfassen 27 Dampfkessel mit 2670 qm Heizfläche, darunter einen Babcock- und Wilcox-Wasserrohrdampfkessel modernster Bauart mit Unterwindfeuerung und Ueberhitzer, 13 Dampfmaschinen mit 2006 PS. und 230 Motoren und 8 Elektro- generatoren. Zu den Fabriken gehören 48 Wohnhäuser für Direktoren, Angestellte und Arbeiter, sowie 3 Mädchenheime und ein Kinderheim. Die Ges. beschäftigt insgesamt 130 Angestellte und 2500 Arbeiter. Ausserdem sind für die Ges. Handweber als Heimarbeiter tätig. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. umfasst 1 143 650 qm, von denen ca. 200 000 qm bebaut sind. Kapital: M. 135 Mill. in 15 000 St.-Aktien à Tlr. 166 = M. 500, 127 260 St.-Aktien à M. 1000, 240 Vorz-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 10 800 000 in Aktien à M. 600, lt. G.-V.-B. v. 29./11. 1879 in 1880–1882 Rückkauf von M. 1 800 000 u. ab 10./12. 1889 Rückzahlung von M. 100 pro Aktie auf die verbliebenen M. 9 000 000. A.-K. demnach von 1889 bis 1920 M. 7 500 000. Kap.-Erhöh. lt. G. V. v. 6./5. 1920 um M. 4 500 000. 22./1. 1920 weitere Kap.-Erhöh. um M. 4 000 000 u. Ausgabe von M. 4 000 000 Vorz.-Akt. 1921 Kap.-Erhöh. um M. 9 000 000 in St.-Akt. u. um M. 6 000 000 in Vorz.-Akt. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 29./5. 1922 um M. 20 000 000 in 15 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. Lit. B zu M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1921/22, erstere übern. von einem Konsort. (Führ.: Deutsche Bank) zu 245 %, davon M. 12 500 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2000: 1000 vom Juni bis 6./7. 1922 zu 275 %. Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 5 fachem Stimmrecht ausgestattet u zu 100 % bei 25 % Einzahl. begeb.; im Falle der Liquidation der Ges. vorab rückzahlbar mit 105 %. Die Rückzahl. dieser Vorz.-Akt. kann jederzeit seitens der Ges. erfolgen (s, auch Vorz.-Akt. Lit. A). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./2. 1923 um M. 30 000 000 in 20 000 neuen St.-Aktien u. 10 000 6 % neuen Vorz.-Aktien Lit. B mit 25 fach. Stimmrecht. Die neuen St.-Aktien wurden von der Deutschen Bank übernommen u. davon M. 13 334 000 den alten Aktionären bis 14./3. 1923 zu 800 % (3: 1) zuzügl. 198 % als Abgeltung für die Bezugsrechtssteuer angeboten. Ferner beschloss dieselbe G.-V. a) die Umwandlung der M. 5 000 000 alten Vorz.-Akt. B in St.-Aktien u. Übertragung auf die Uber- nehmer der M. 20 000 000 neuen Vorz.-Akt. Lit. B, b) die Umwandlung der lt. G.-V. v. 22./1.