1736 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. (Kap. 20 Mill. M.) beschäftigen, in welche die Ges. Abteil. der Fattinger & Co. G. m. b. H. überführen. Es steht die Umwandl. der Firma A. Motard & Co. in Spandau-Sternfeld in eine A.-G. unter Mitwirk. der Ges. bevor. Der Anschluss an das feste Gefüge der Rohprodukten-Handels-Ges. (jetzt Reichsverband Rohag), deren Gesellschafter Aktionäre der Scheidemandel-Ges. geworden sind, hat die Be- schaffung des Rohmaterials wesentlich erleichtert. Zwischen der Ges. u. der Chem. Fabrik Merkur, G. m. b. H., in Berlin ist ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen worden. Bei der Fabrik Merkur handelt es sich um eine mit einem Kap. von M. 1 Mill. von den Berliner Fleischermeistern u. Gastwirten zum Zwecke der Verwertung der in ihren Be- trieben abfallenden Knochen begründete G. m. b. H. Zur Schaffung eines festen Mittelpunktes der Interessen des Scheidemandel-Konzerns in Bayern wurden 1917 die bayerischen Interessen der Scheidemandel-Gesellschaft an die Zentral-Gesellschaft für chemische Industrien m. b. H. übertragen, welche ihren Sitz nach München verlegte. Diese Ges. übernahm sämtl. in Bayern gelegenen Betriebe u. die Inter- essen des Konzerns der Scheidemandel A.-G. Insbesondere gingen die Fabriken Landshut I u. II u. Lehrberg auf die genannte Ges. über. Als neues Gebiet hat die Ges. die Fabrik Freimann in Verbindung mit einem bayerischen Unternehmen der chem. Industrie für Kriegszwecke umgestaltet u. in Betrieb genommen. Ferner übernahm die Ges. die Organi- sation der Abfallfettverwertung in Bayern in Verbind. mit der Hausmüllverwertung Puch- heim G. m. b. H., von deren Stammkap. die Zentral-Ges. die Majorität bereits besass. Die a. o. G.-V. v. 25./8. 1917 erteilte Genehmigung zur Übernahme des Vermögens der wWilhelmsburger Chem. Fabrik Hamburg, Wilhelmbsurg a. Elbe, als Ganzes ohne Liquidation, insbes. des Verschmelzungsvertrages. Die Ges. hat 1917 das A.-K. von M. 1.2 Mill. der Spratt A.-G. in Rummelsburg erworben. Sie beteiligte sich bei der Fettsäure- u. Glycerin- fabrik Mannheim, der Liebig Fleischextrakt Co. in Antwerpen u. Köln u. anderen Unternehm. 1905 erfolgte der Umtausch der Akt. der A.-G. für chem. Industrie, Wien, in solche der Ges. Die österr. Ges., welche als selbständ. Ges bestehen blieb, wurde 1905/06 einer Reorganisation unterzogen. In der a. o. G.-V. der A.-G. für chem. Industrie in Wien von 1919 wurde im Hinblick darauf, dass sich die Betriebe der Ges. zum Teil in Deutschösterreich, zum Teil in der tschechoslowakischen Republik und zum Teil im jugoslawischen Staate befinden, der Be- schluss gefasst, die Ges. in drei selbständige Aktiengesellschaften zu teilen und zwar eine mit dem Sitze in Prag, eine mit dem Sitze in Laibach und eine mit dem Sitze in Wien, 1921 wurde eine Verkaufsorganisation für den Leim, das Hauptprodukt der Ges., gegründet, der „Concernos“, Vertriebsges. chem. Produkte m. b. H., Berlin. Diese Ges. umfasst nahezu alle massgeb. Leimgrosshändler Deutschlands. – Ferner mussten wegen der Aufteil der früheren österr.-ungar. Monarchie die dem deutschen Reichsverband für Knochenverwertung (Rohag) nahestehenden österr. Rohproduktenges. in nationalstaatliche Ges. umgewandelt werden. Zunächst hat sich die gesamte tschechische knochenverarbeitende Industrie mit fast allen dortigen Rohproduktenhändlern zu einer tschechischen Rohag vereinigt mit dem Sitz in Prag, Vors. des A.-R. wurde Gen.-Dir. Salomon. Zur Erlangung von Stützpunkten für das Auslandsgeschäft hat die Ges. 1923 Interesse genommen an der Roadmaker Ltd. in London. Ferner wurde in Philadelphia die Scheidemandel Corporation als Tochterges. in enger Ver- bindung mit der Röhm & Haas A.-G. in Darmstadt errichtet. 1923 Erricht. der Vereinigten Deutschen Fettwerke A.-G., Berlin, zu der sich die Ges. mit der Verkaufsgemeinschaft deutscher Ölmühlen A.-G., Verdöga, Hamburg u. der Sunlicht-Ges. A.-G. in Mannheim ver- einigt hat. Beteilig. an A. Motard & Co. A.-G., Spandau, Vereinigte Chemische Werke A.-G., Charlottenburg, Hammonia Stearinfabrik A.-G., Hamburg u. Fettsäure- u. Glycerin-Fabrik G. m. b. H., Mannheim, wurden der neuen Ges. überlassen. Kapital: M. 150 Mill. in 150 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1.25 Mill., erhöht 1896 um M. 300 000, 1903 um M. 950 000. 1905 um M. 500 000. Die G.-V. v. 26./8. 1905 beschloss Erhöh. um M. 3 Mill., die den Aktion. der A.-G. für chem. Ind. in Wien zum Umtausch angeb. wurden. Hiervon ist für 28 980 Aktien der österr. Ges. Gebrauch gemacht u. demnach das A.-K. von Scheidemandel nur um M. 2 484.000 erhöht worden. 1908 erhöht auf M. 6 Mill., 1910 um M. 2 Mill., 1911 um M. 3 Mill. Über Sanier. der Ges. 1915 siehe ds. Handb. 1921/22 1. Weiter erhöht 1920 um M. 10 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./1. 1922 um M. 29 Mill. in 29 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921, übern. von der Dresdner Bank, u. zwar M. 18.5 Mill. zu 100 %, welche bis zur ordentl. G.-V. in 1923 nach Abruf der Ges. zu 105 % an Dritte zu liefern sind, u. M. 10.5 Mill. zu 270 %. Letzterer Betrag angeb. den bisher. Aktion. i. Verh. 2: 1 vom 1./3.–22./3. 1922 zu 300 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 26./9. 1922 um M. 25 Mill. in 25 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921. Die Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Dresdner Bank, Berlin), davon M. 25 Mill. angeb. den bisher. Aktionären i. V. 2: 1 vom 18./10. bis 10./11. 1922 zu 100 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1921, wovon 25 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1921 sofort einzuzahlen waren; die Resteinzahl. mit 75 % hatte am 1./3. 1923 gleichfalls mit 4 % Zs. ab 1./10. 1921 = 5 % zu erfolgen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./9. 1923 um M. 75 Mill. in 75 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./10. 1923, davon M. 37 500 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 zu einem Dollar (4,20). Wegen Ausfall der Tant. erhalten A.-R., Direktion u. Angest. 5 % der Aktien zum gleichen Kurse. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.