Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 1741 Byk-Guldenwerke Chemische Fabrik, Akt.-Ges. in Berlin, NW. 7, Neue Wilhelmstr. 4/5. Gegründet: 14./10. 1901 mit Wirk. ab 1./7. 1901; eingetr. 29./11. 1901. Gründer siehe Jahrgang 1902/1903. – Seit 1921 Sitz von Piesteritz nach Berlin verlegt. Zweigniederlass. Leipzig. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Extraktions- u. Destillationsprodukten aller Art, der Betrieb von chemischen Fabriken, deren Erzeugnisse auf keine bestimmte Richtung der chemischen Wissenschaft u. Technik beschränkt zu sein brauchen, sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehm. Die Betriebe der Ges. sind folgende: 1. In Piesteritz die Extraktions- anlagen für Gerbstoffe u. die Zellulose-Extrakt-Fabrik sowie die Fettdestillations-Anlage. Der Grundbesitz des Piesteritzer Werks umfasst 5 ha, von denen mit Fabrikgebäuden 7500 qm, mit Wohngebäuden 1250 qm bebaut sind. Sie besitzt ausserdem noch drei Grund- stücke mit einem Gesamtareal von 2650 qm, wovon 805 qm mit massiven Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern bebaut sind. Vorhanden sind 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit zu- gehörigen Dynamos u. 11 Elektromotoren. 2. In Apollensdorf: In nächster Nähe des Pieste- ritzer Werks die Destillationsanlage für Holz- u. Steinkohlenteere, Öle u. ähnliche Mate- rialien. Der Grundbesitz umfasst 6 ha, von denen 2500 qm mit Fabrikanlagen u. 625 qm mit Wohngebäuden bebaut sind. Sämtl. Gebäude sind massiv. Vorhanden sind drei Dampf- kessel, eine Dampfmasch. mit zugehörigem Dynamo u. sechs Elektromotoren. 3. In Oranien- burg: die chem. Fabrik u. die Fabrik photograph. Papiere. Fabriziert werden chem. Pro- dukte für die Pharmazie, Testil- u. Lederindustrie, Photographie, Lackindustrie, Landwirt- schaft u. ferner photograph. Papiere. Der Fabrikkomplex umfasst eine Grundfläche von 11,83 ha, von denen einschl. des Beamten-Wohngebäudes etwa 13 400 am bebaut sind; ausserdem besitzt die Ges. abseits von dem Fabrikkomplex noch ein bebautes u. ein un- bebautes Grundstück von 0,07 bezw. 8,13 ha. Vorhanden sind 7 Dampfkessel, 2 Dampf- maschinen u. 68 Elektromotoren. 4. In Niederstriegis wird das im Febr. 1921 übernommene Fabrik- u. Handelsgeschäft der Firma Knab & Lindenhayn als Sonderabteil. weitergeführt. Hergestellt werden neben pharmazeut. Produkten hauptsächl. Milchsäure u. deren Salze zur Verwendung in der Leder-, Textil- u. Genussmittel-Industrie. Das Werk umfasst einen Grundbesitz von 10½ ha, von denen mit Fabrikgebäuden 5300 qm, mit Beamten- u. Arb.- Wohnhäusern 625 qm bebaut sind; sämtl. Baulichkeiten sind massiv. Vorhanden sind 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit elektr. Generatoren, 17 Elektromotoren, 1 Wasserturbine von 125 Ps8, die ausserdem einen Generator von 50 Kw. Leistung treibt. Die Ges. beschäf- tigt zur Zeit etwa 125 Angestellte in Berlin, 11 Angestellte in Leipzig, 25 Angestellte u. 164 Arb. in Piesteritz u. Apollensdorf, 57 Angestellte u. 308 Arb. in Oranienburg, 15 An- gestellte u. 99 Arb. in Niederstriegis einschl. der Meister. Die unter Kap. erwähnten nom. M. 1 Mill. Vorz.-Akt. sind der Ges. für Fettverwertung G. m. b. H. Berlin, deren sämtl. Ge- schäftsanteile sich im Besitz der Byk-Gulden werke befinden, überlassen worden, die über diese Aktien – auch hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts – nur nach Weisung des Vorst. u. A.-R. der Byk-Guldenwerke verfügen darf. Kapital: M. 151 Mill. in 150 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 Mill. u. nach mehrfachen Wandl. (s. Handb. II 1922/23) seit Aug. 1921 M. 28.5 Mill. Weiter erhöht lIt. G.-V. v. 13./6. 1922 um M. 32 500 000 in 31 500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. zu 200 %, u. zwar M. 14 250 000 zu 200 % mit der Verpflicht., sie den bisher. Aktion. im Verh. 2:1 v. 25./7.–9./8. 1922 zu 210 % plus Stempel anzubieten. Weitere M. 17 250 000 wurden dem Konsort. nicht unter 100 % über- lassen. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Ifach. Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 106 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 60 Mill. in 60 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, übern. von einem Konsort. u. Zwar M. 15 Mill. zu 855 % mit der Verpflicht., sie den bisher. Aktion. im Verh. 4:1 bis 12./3. 1923 zu 900 % plus Stempel u. Bezugsrechtsteuer anzubieten. Die restl. M. 45 Mill. übernahm das Konsort. zu pari, um sie nach Weis. des Vorst. u. A.-R. zu verwerten. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1923 um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925, übern. von einem Konsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, welches die Aktien gewissermassen als Schutz-Aktien bis auf weiteres zur Verf. der Ges. hält. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von M. 50 000 bro Mitgl. u. von M. 100 000 für den Vors.), vertragsm. Tant. an Vorst., Vergüt. an Angestellte u. Beitrag z. Pens.-F., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 33 750 000, Grundstücke 1, Ge- bäude 1, Masch. 1, Anschlussgleis 1, Fuhrpark 1, Eisenbahnwagen 1, Ausladevorricht. 1, Patente 1, Utensil. 1, Kontoreinricht. 1, Roh- u. Betriebsmaterial. 5.5 Md., Halb- u. Ganz- fabrikate 9.9 Md., Kassa 16 823 714, Wechsel 17 245 713, Eff. 1, Beteilig. 1, Debit. 11.6 Md. –— Passiva: A.-K. 121 000 000, R.-F. 1 Md., Hyp. 110 513, unerhob. Div. 640 820, Kredit. 25.1 Md., Gewinn 927 162 977. Sa. M. 27.2 Md