1860 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Betrieb gesetzt, nahm im März 1909 den vollen Betrieb auf und arbeitete anfangs zufrieden- stellend. Nach einigen verlustreichen Jahren und daraufhin erfolgter Sanierung im J. 1914 ist der Betrieb, abgesehen von der Einschränkung durch den Krieg, bis 1918/19 wieder ein normaler. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. März 1914 M. 514 155) beschloss die G.-V. v. 26./6. 1913 u. 6./1.1914 Herabsetz. des A.-K. auf M. 900 000 durch Zus. legung der Aktien 5:3. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1923: Aktiva: Fabrikgrundst. 150 000, Fabrikgeb. 510 000, Be- amtenwohn. 9 000 000, Arbeiterkolonie 74 000, Bollwerk u. Gleisanl. 1, Masch. 1, Geräte 1, Eisenfässer 1, Bank u. Kassa 57 896 733, Wertpap. u. Beteil. 22 213, Debit. 246 883 080, Vor- räte 1.2 Md. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 382 000, Sonderrückl. 833 000, unerhob. Div. 3260, Kredit. 1.6 Md., Gewinn 3 466 677. Sa. M. 1.6 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet; Abschr. 27 781 882, Reingewinn 3 466 677. – Kredit: Vortrag 32 409, Bruttogewinn 31 216 149. Sa. M. 31 248 559. Dividenden 1913/14–1922/23: 0, 10, 5, 10, 10, 10, 0, 6, 8, 100 %. Direktion: Wilh. Asmus, Gerhard Saltzwedel. Aufsichtsrat: Vors. Unterstaatssekretär a. D. Dr. Toepffer, Finkenwalde; Gen.-Dir. Herm. Dekkert, Stettin; Heinr. Brüggen, Lübeck; Dr. Ernst Krüger, Hannover; Bank-Dir. Stumpff, Lübeck; Dir. Bruno Toepffer, Halle a. S. Zahlstellen: Lübeck: Ges.-Kasse, Louis Wolff Commandit-Ges., Darmstädter u. National- bank, Disconto-Ges. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit. von Wachs u. anderen Produkten sowie der Handel mit diesen. Der Grundbesitz des Ges. in Lüneburg umfasst 74.613 qm, wovon 9500 am bebaut sind. Der unbebaute Teil wird in erster Linie für die Sonnenbleiche benutzt. An Fabrikationsanlagen sind Raffinations- u. Extraktionseinricht. für Bienenwachs, Carnaubawachs, Montanwachs u. Erdwachs sowie eine masch. Apparatur zur Herstell. von Kerzen (durch 120 grosse Kerzenmasch.), Bohnerwachs, Schuhereme, Lederfett u. anderen kleinen in den Bereich der Wachsbereit. u. Wachs- verarbeit. fallenden Artikeln vorhanden. Dem Betriebe dienen ferner eine Kistenfabrik mit Tischlerei, eine Schlosserei u. Klempnerei sowie ein Laboratorium. Für den Transport der Waren ist eigenes Anschlussgleis an die Staatsbahn mit drei Drehscheiben u. eigener Brücke über den Ilmenaufluss vorhanden. Ausserdem sind die einzelnen Abteil. des Werkes durch ein Netz normal- u. schmalspuriger Gleise verbunden. Zur Kraft- u. Lichterzeug. dienen ausser vier Dampfkesseln mit zus. 306 qm Heizfläche u. zwei Dampfmasch. mit 80 Ps Nutzleistung zwei Dynamos u. 15 Elektromotoren mit zus. 117 PS. Eine Akkumalatoren- batterie dient als Reserve. Das Werk hat Anschluss an die städtische Wasserleit., besitzt daneben aber auch eigene Wasserversorg.; für die Verteil. des Wassers ist ein 20 im hoher Wasserturm vorhanden. – Die Zahl der Angest. u. Arb. beträgt etwa 90. Kapital: M. 8 200 000 in 7000 St.-Aktien (Nr. 1–7000) und 1200 Vorz.-Aktien à M. 1000. (Die bisher. M. 750 000 5 % Vorz.-Akt. sind am 2./1. 1923 zurückgezahlt.) Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöh. um M. 1 Mill. in St.-Aktien. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 beschloss Erhöh. um weiter M. 1 Mill. in 1000 St.-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 16./10. 1922 um M. 4 700 000 in 3500 Stamm-Aktien u. 1200 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern von einem Konsort. (Deutsche Bank) zu 440 %, davon die St.-Akt. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 bis 4./12. 1922 zu 500 % plus Stempel. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Öfach. St.-Recht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; im Falle der Liquid. der Ges. vorab oder ab 1./1. 1933 durch Kündig., Auslos. oder Ankauf, rückzahlbar mit 110 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie = 1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Ggwinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 7 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (s. auch unten), Rest weitere Div. Die Mitgl. des A.-R. erhalten etwaige bare Auslagen sowie auch 8 % von der ihnen für das abgelaufene Geschäftsjahr bezahlten. Gesamtentschädigung vergütet, ferner als Entlohnung für ihre Mühewaltung ein jedes Mitgl. jährlich M. 1500 u. ausserdem alle Mitgl. zus. eine nach den Vorschriften des § 245 H.-G.-B. zu berechnende Tant. von 10 % des Reingewinns. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Grundst. 1, Geb. 1, Masch. 1, Bahnanl. 1, Inv. 1, Kassa 4 266 683, Beteil. 30 000, Debit. 802 170 305, Waren 168 777 900. – Passiva: A.-K. 8 200 000, R.-F. 16 800 000, unerhob. Div. usw. 371 021, Kredit. 714 789 872, Gewinn 235 084 000. Sa. M. 975 244 893. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 633 555 950, Zs. 22 276 298, Gewinn 235 084 000 (davon Div. 70 084 000, Unterst.-F. 160 000 000, Vortrag 5 000 000). – Kredit: Vortrag 133 538, Gewinn aus Beteil. 4 222 800, Warengewinn 886 559 910. Sa. M. 890 916 248. –HKurs Ende 1914–1923: St.-Aktien: 154*, –, 130, 213, 125, 155.50, 476, 960, 12 900, 64 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien 1912/13–1922/23: 11, 0, 6, 10, 15, 15, 10, 20, 25, 50 % (Bonus) 50, 1000 %. – Vorz.-Aktien 1911/12–1921/22: je 5 %. 1922/23: 7 %. C.-V.: 4 J. (K.)