Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 1907 * *Gummitin- und Pflanzenleimfabrik Jul. Lichtenberger &Cie. Akt.-Ges. in Speyer. Gegründet: 25./9. 1923 mit Wirk. ab 1./9. 1923; eingetr. 24./11. 1923. Gründer: Adolf Steiner, Frau Marie Steiner, geb. Lichtenberger, Speyer; Julius Steiner, Frau Lene Dieffen- bacher, geb. Steiner, Karlsruhe; Dir. Dr. Anton Hackmann, Wiesbaden; Julius Lichtenberger, Frau A. Lichtenberger, geb. Post; Mannheim. In Anrechnung auf das Grundkapital bringt ein der Gesellschafter Adolf Steiner das von ihm seither betriebene Geschäft unter der Firma Gummitin- und Pflanzenleimfabrik Jul. Lichtenberger & Cie. in Speyer mit allen Aktiven und Passiven und dem Recht der Firmenfortführung. Für diese mit M. 49 700 000 bewertete Sacheinlage erhält Adolf Steiner Aktien im gleichen Nennbetrag. Zweck: Herstell. und der Vertrieb von Klebstoffen und Appreturmitteln aller Art sowie die Betätigung verwandter Geschäfte, die geeignet sind, das Unternehmen zu fördern. Kapital: M. 50 Mill. in 5000 Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 3 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Direktion: Julius Lichtenberger, Mannheim. Aufsichtsrat: Adolf Steiner, Jul. Steiner, Lene Dieffenbacher, Karlsruhe; Dr. Anton Hackmann, Wiesbaden. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwalt. oder durch Kapitalbeteilig. bei anderen Unternehm. Auf einem zum grössten Teile bebauten Areal von 10 ha besitzt die Ges. drei getrennt liegende Fabriken, die alle mit Bahnanschluss versehen sind. Ein ausgedehntes Gleissystem mit elektr. betrieb. Rangierwinden durchzieht die Fabriken u. ermöglicht schnellste Beförderung. Zur Zeit werden 50 Beamte u. Meister sowie etwa 420 Arb. beschäftigt. Die erforderl. Kraft wird von 15 Dampfkesseln erzeugt, ausserdem sind die Hauptbetriebe an das Stromnetz der Provinz angeschlossen. Eine grosse Anzahl von Hilfsmasch. für alle Zwecke ist vorhanden. Ein eigener Park von 20 Kesselwagen dient der Beforder. von Rohstoffen u. fertigen Produkten. Die Ges. hat eine Beteilig. am Gesamtabsatz des Kalisyndikates auf die Dauer desselben von zur Zeit 2.52 %o; sie erfüllt ihre Lieferungsverpflicht. durch Verarbeit. der von hiesigen Kaliwerken gelieferten Roh- salze. Ausser den Kalifabrikaten mit ihren vielen Nebenprodukten stellt die Ges. noch blausaure u. cyansaure Salze mit ihren Nebenprodukten her, ferner Schwefelsäure, Super- phosphate u. Mischdünger sowie verschied. kleinere Präparate. Das Bergwerks-K. umfasst die Beteilig. an der Gew. Ludwig II. in Stassfurt, von deren 1000 Kuxen 237 Stück im Besitze der Ges. sind. Gew. Ludwig II. hat eine Quote von 8.976 %0 des Gesamtabsatzes des Deutschen Kalisyndikates. Das in der Stassfurter Feldmark gelegene Grubenfeld wird durch eine Doppelschachtanlage abgebaut. In dem in Anhalt gelegenen Felde, das erst seit wenigen Jahren abgebaut wird, erfolgt die Förderung durch eine dritte Schachtanlage, die durch eine Querstrecke mit den anderen Schächten verbunden ist. Die Verarbeitung der geförderten Salze findet in der „Chemischen Fabrik Friedrichshall G. m. b. H.“ statt, an der die Gew. Ludwig II. ihrer Quote entsprechend beteiligt ist. Die Gew. Ludwig II. hat eine Reihe wertvoller Beteilig., die aus Besitz von Aktien der ,A.-G. Salzdetfurth-, der „Hannoverschen Kaliwerke A.-G.“ u. anderen bestehen. Kapital: M. 12 000 000 in 10 000 Akt. à M. 300, 4164 Akt. à M. 1200, 2 Aktien à M. 1600 u. 3332 Vorz.-Akt. à M. 1200 u. 1 Vorz.-Aktie à M. 1600. Urspr. Kapital M. 1 590 000; erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000. Ferner erhöht 1912 um M. 1 000 000. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1922 um M. 4 000 000 in 3332 Vorz.-Akt. à M. 1200 u. 1 Vorz.-Akt. à M. 1600, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. zu 100 %, welches nur im Einverständnis mit der Ver walt. über die Vorz.-Akt. verfügen wird. Diese sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nach- zahl.-Anspruch ausgestattet u. mit 110 % rückzahlbar. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1922 um M. 4 000 000 in 3332 St.-Akt. à M. 1200 u. 1 Akt. à M. 1600 mit halber Div.-Ber. für 1922/23, übern. von einem Konsort. (Jaquier & Securius, Berlin) zu 435 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1200: 1200 zu 500 %. Genussscheine: M. 6 000 000 in 5000 Stück à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923 in gleicher Höhe wie die St.-Aktien ohne sonst. Aktionärsrechte. Die Genussscheine sind lt. G.-V. v. 3./11. 1923 begeb. u. wurden den St.-Aktionären im Verh. 2400: 1200, den Vorz.- Aktionären im Verh. 4800: 1200 gratis zur Verfüg. gestellt, wozu M. 5 001 600 Genussscheine benötigt wurden. Die restl. Genussscheine übernahm der Vorst. u. A.-R. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 300 = 1 St., 1 St.-Aktie à M. 1200 = 4 St., die St.-Aktie à M 1600 = 5 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. an St-Akt. bezw. zur Verf. der G.-V. Genussscheine erhalten die gleiche Div. wie St.-Aktien. 120