3190 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. Kulmbacher Rizzibrän Aktiengesellschaft in Kulmbach. Besitzerin des Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in Pilsenetz bei Pilsen. Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 29./9. 1886 u. d. Firma Kulmbacher Export-Brauerei A.-G. vorm. C. Rizzi, Firma wie gegenwärtig geänd. lt. G.-V. v. 2./11. 1899; eingetr. 9./11. 1886. Die Ges. erwarb das Carl Rizzi zu Kulmbach gehörige Bierbrauereianwesen mit Zubeh. Anfang 1897 erwarb die Ges. das Alt-Pilsenetzer Bräuhaus (Wolf & Weber) in Pilsenetz bei Pilsen um den Kaufpreis von fH. 1 800 116.54 = M. 3 070 721.55. 1919/20 wurden die alte Brauerei in der Sutte u. das Grund- stück Röhrenplatz 1 in Kulmbach verkauft. Die G.-V. v. 3./3. 1923 beschl. die Veräusserung des Alt-Pilsenetzer Bräuhauses an eine unter Mitwirkung der Böhmischen Unionbank (Prag), sowie der Bankhäuser Gebr. Arnhold u. Philipp Elimeyer, Dresden, mit Ké& 5 000 000 zu grün- dende tschechoslowakische A.-G., wobei den Rizzi-Akt. ein Bezugsreclit eingeräumt werden soll. Kapital: M. 15 500 000 in 1000 Akt. Lit. A u. 14 500 Akt. Lit. B. sowie 500 Vorz.-Akt. sämtl. zu M. 1000. Im Falle Auflös. der Ges. werden zuerst die Aktien Lit. A, dann die Lit. B befriedigt, verbleibende Liquidationsmasse fällt sämtl. Aktien gleichmässig zu. Das urspr. A.-K. von M. 425 000 wurde erhöht 1888 auf M. 600 000, 1889 auf M. 750 000, 1891 auf M. 1 Mill. u. 1897 behufs Übernahme d. Alt-Pilsenetzer Bräuhauses um M. 2 500 000. Über Sanierung infolge Zus.bruchs der Dresdner Creditanstalt s. Handb. II 1921/22. Weiter erhöht 1921 um M. 1 143 000 in 18 Aktien Lit. A u. 1125 Aktien Lit. B à M. 1000. Die restl. 67 Genusssch. sind zur Rückzahl. mit je M. 1750 zum 31./7. 1921 gekündigt. Nochmals erhöht 1921 um M. 1 750 000 in neuen 1250 Aktien Lit. B und 500 7 % igen Vorz.-Aktien mit mehrfachem Stimmrecht à M. 1000, div.-ber. ab 1./8. 1921. Die neuen Akt. Lit. B wurden übern. u. den alten Aktionären der Aktiengruppen Lit. A u. B zu 160 % (4: 1) angeboten. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 14./8. 1923 um a) M. 5 500 000 in 5500 Aktien Lit. B zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./8. 1923 u. b) M. 4 Mill. in 4000 Aktien Lit. B, vorläufig mit 25 % ein- gezahlt. Die unter a genannten Aktien übernahm ein Konsort. (Gebr. Arnhold u. Philipp Elimeyer, Dresden) zu 23 500 %, davon ein Teilbetrag angeb. den bisher. Aktion. derart, dass auf je 3 alte Aktien Lit. A oder B oder auf 5 Vorz.-Akt. eine neue Aktie zu M. 1000 vom 19./10.–1./11. 1923 zu 25 000 % zuzügl. M. 18.3 Md. Bezugsrechtsteuer für die Aktie entfiel. Zum gleichen Bezugspreis erhielt die Verwalt. 167 000 Aktien, die Petzbräu A.-G. gegen Überlassung des Braukontingents M. 1 Mill. Aktien, während der Rest im Interesse der Ges Verwertung fand. Genussscheine (s. Jahrg. 1920/21). Anleihen: I. M. 1 400 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000, 800 Stücke (Nr. 1001–1800) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1905 bis längstens 1937 durch jährl. Ausl. von 2 % im April auf 1./7.; seit 1905 verstärkte oder gänzl. Tilg. zulässig. Die Anleihe ist hypoth. an I. Stelle eingetragen auf das Brauereigrundstück in der Sutte zu Kulmbach und au Me Brauerei und Pichanlage an der Kronacherstrasse zu Kulmbach. Gesamtwert der verpfäündeten Objekte: M. 2 448 610. Zahlst. siehe unten. Noch. in Umlauf am 1./7. 1922 M. 875 000. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Kurs in Dresden Ende 1914 bis 1923: 92*, –, 88, –. 99*, 91, 93.50, 95, 110 %. Rest der Anl. gelangte am 1./7. 1923 zur Rückz. 0 Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. in Kulmbach oder Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie Lit. A u. B = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., sertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien (wenn auf St.-Aktten mehr als 10 % Div., für jedes % % weitere Div.), sodann Aktien Lit. A bis 5 % Vorz.-Div., danach Aktien Lit. B bis 5 % Div., der Rest des Reingew. wird als Super-Div. verteilt, falls nicht die G.-V. anders beschliesst. Der A.-R. erhält 10 % Tant., ausserdem eine feste Jahresvergütung von Je M. 2500 für den Vors., von M. 1500 für jedes Mitglied. Bilanz am 31. Juli 1923: Aktiva: Brauerei- u. Pichereianl. 1, Wiesengrundst. 1, auswärt. Grundst. 4, Masch. 1, Lagerfässer u. Bottiche 1, Versandfässer 1, Fuhrpark 1, Kraftwagen 1. Eisenbahnwagen 1, Invent. 7, Beteil.-K. Pilsenetz 1, Vorräte 130 000, Wertp., Hyp. u. Anteile 6 217 000, Kasse 47 483 000, Bankguth. 1.6 Md., Debit. 2.5 Md. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 1 000 000, Verlust-R. 300 000, Hyp. 223 000, unerh. Div. 26 907, Kredit. 106 414 147 Akzepte 1 Md., Rückl. für Steuern etc. 2 Md., Reingewinn 1 Md. – Sa. M. 4.2 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz, Hopfen, Pech, Kohlen 1.7 Md., Betrieb-- u. Geschäfts-Unk. 271 321 000, Gehälter u. Löhne 366 114 000, Steuern, Versich., Zs. 2.1 Md.- Abschr. 62 626 509, Reingewinn 1.1 Md. – Kredit: Vortrag 23 280, Einnahmen für Bier etc. 5.6 Md. Sa. M. 5.6 Md. 0 Kurs: Abgest. Aktien Ende 1914–1923: Lit. A: 88.50*, –, 97, –, 103.50*, 103.50, 171.50, 601, –, 9 , do. Lit. B: 85*, –, 95, –, 99*, 100.75, 169, 515, 14 000, 7 %. Notiert in Dresden. Dividenden: Aktien Lit. A 1913/14–1922/23: 5, 5, 5, 6, 6, 6, 7, 10, 16, 0 % Aktien Lit. B 1913/14–1922/23: 5, 5, 5, 6, 6, 6, 7, 10, 16, 0 %. Genussscheine 1911/12–1919/20: 70, 70, 70, 70, 70, 70, 70, 70, 70, 70 M. ( Genussschein-Anweisungen M. 23.33). Vorz.-Aktien 1921/22 bis 1922/23: 7, %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Georg Walter, Ad. Baumgartner. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Oberjustizrat Dr. F. Popper; Stellv. Major a. D. Morl Gross, Gen.-Konsul Fritz Chrambach, Bankier Ernst Maron, Bankier Dr. Heinrich Arnhold.