Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. 3205

Bayerische Bierbrauerei Lichtenfels Akt.-Ges.
in Lichtenfels.

Gegründet: 28./9. 1881. Die Ges. übernahm das Brauereianwesen der Cob.-Goth.-Credit-
Ges. zu Coburg. Jährl. Bierabsatz 12 000–15 000 hl.

Kapital: M. 1 200 000 in 400 St.-Aktien à M. 500, 900 St.-Aktien u. 100 Vorz.-Aktien
à M. 1000. Urspr. M. 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./12. 1019 um M. 100 000 in 100 Gratis-
Aktien à M. 1000, angeb. den Aktion. Lt. G.-V. v 22./9. 1921 Erhöh. um M, 200 000. Weiter
erhöht lt. G.-V. v. 10./1. 1923 um M. 700 000 in 600 St.-Aktien u. 100 Vorz.-Aktien à M 1000
mit Div.-Ber ab 1./10. 1923; davon M. 375 000 St.-Aktien den alten Aktion. M. 4000: M. 3000
v. 25./1.–15./2. 1923 zu 140 % – Bezugsrechtssteuer u. Stempel angeboten.

Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Ubrigen
vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., hiernach kann der A.-R. eine
Quote bis zu 20 % des Überschusses zur Anlegung eines zweiten R.-F. ausscheiden, Rest zur

Verf. der G.-V. Es ist ein Gewinn-R.-F. von M. 40 000 vorhanden,

Bilanz am 30. Sept. 1923: Aktiva: Brauerei 90 000, Vorräte 4 Md., Kassa 3.9 Md.,
Wertp. 249 212, Bankguth. 4.3 Md., Aussenstände 84.7 Md. — Passiva: A.-K. 1 200 000,
gesetzl. R.-F. 837 828, Unterst.-F. 200 000 000, Delkr.-K. 300 000 000, Gebührenäquivalent
100 000 000, Konto f. Selbstvers. 400 000 000, Ern.-bezw. Werkerhalt. 5 Md., Kredit. 66.4 Md.,
Steuern u. Abgaben 21.8 Md., rückst. Div. 10 863, Gewinn (wird vorgetragen) 2.7 Md.
Sa. M. 97.1 Md.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohstoffe, Betriebskosten, Biersteuer 76.6 Md.,
Personalkosten 12 Md., Geschäfts-Unk. 24.2 Md., Handl.-Unk. 118 960 124, Unterhalt. der
152 276 949, Gewinn 8.7 Md. – Kredit: Bier 121 Md., Abfall 563 977 640.

a. M. 122 Md. *
Kurs Ende 1914–1923: –*, –, 159.50, —, 159.50*, 170, –, –, –, – %. Notiert
in Dresden.

Dividenden 1913/14–1922/23: 9, 8, 8, 10, 10, 10, 10, 10, ?, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.)

Direktion: Eugen Baer. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. N. Röhrig,
Stellv. Geh Justizrat Dr. Herm. Forkel, Coburg; Rechtsanw. Max Voigt, Kamenz; Adolf
Schwarz, Nürnberg.

Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Deutsche Bank; Coburg: Coburg-Gothaische Bank.

Kloster-Langheimer Urbräu u. Bürgerbräu Akt.-Ges.
in Lichtenfels.

Gegründet: 20./5. 1915 mit Wirkung ab 1./10. 1914; eingetr. 26./8. 1915 in Bamberg.
Firma bis 11./2. 1918: Bürgerbräu Akt.-Ges., dann bis 27./12, 1918 Kloster-Langheimer Ur-
bräu A-G.) Gründer: Firma „Bürgerbräu G. m. b. H., Lichtenfels“, Lichtenfels; Kommandit-
gesellschaft „J. Ruckdeschel & Söhne“, Kulmbach ete, Die Akt.-Ges. übernahm die Firma
Bürgerbräu G. m. b. H., Lichtenfels.

Zweck: Herstell. u. Handel in Bier, Malz u. deren Abfällen, Gerste, sowie in Erzeug-

nissen der Gärungs- u. Getränkeindustrie jeder Art. An der Exportbierbrauerei Kloster

Langheim G. m. b. H. hatte sich die Ges. mit M. 45 000 beteiligt u. die Geschäftsführung über-
nommen. Die G.-V. v. 21./7. 1917 beschloss dann die vollständige Übernahme dieser Brauerei
unter Abänderung der Firma wie oben. 1916/17 auch Erwerb der Hornungschen Brauerei-
wirtschaft in Lichtenfels nebst Braukontingent. 1918 Übernahme der Brauerei Steinernes
Haus in Bamberg u. der Stöckerschen Brauerei mit Gasthof zu den 3 Kronen in Markt-Zeuln.
1919 Erwerb der Meierei Bürgerbräu (Milchgut) in Lichtenfels.

Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M, 500 000, übernomsmen von
den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 21./7. 1917 zwecks Übernahme der Aussenstünde,
der Wirtschaftshypoth. u. der eigenen Wirtschaften, der Exportbrauerei Klostor Langheim
G. m. b. H. um M. 500 000, begeben zu pari, wogegen die Immobilien nicht mit übernommen
wurden. Die Ges. m. b. H. bleibt bestehen.

Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Bilanz am 30. Sept. 1923: Aktiva: Grundst. 1, Brauereigeb. 1, Immobil., Wirtschafts-
anwesen 1, Masch. 1, Fastagen 1, Fuhrpark 1, Mobil.-Utensil. 1, Wirtschafts-Inv. 1, Eff. 1,
Hyp. u. Darlehensforder. 83 128, Kassa 13.4, Bieraussenstände u. sonst. Guth. 382 Md,
Vorräte 174 Md. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Brauereihyp. 148 080, Hyp. auf Wirtschaftsanw.
100 000, R.-F. 250 000, Delkr. 500 000, Gebührenres. 50 000, Ern.-F. 530 000, Kaut. u. Einl.
16 152 008, sonst. Kredit. einschl. Bankschulden 452 Md., Interims-K. 111 Md., Gewinn 3.8 Md.

Sa. M. 569 Md.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial., Betriebs- u. Vertriebskosten 449 Md,
Biersteuer u. sonst. Steuern 127 Md., Abschr. 11 188 795, Reingewinn 3.8 Md. – Kredit:
Vortrag 92 953, Bier-Nebenprodukte, sonst. Einnahmen 579 Md., Miet- u. Pachteinnahmen
354 341 345. Sa. M. 580 Md.

Dividenden 1914/15–1922/23: 5, 6, 7, 7, 7, ?, 6, ?, 0 %.

Direktion: Dr. Ludwig Kislinger.

Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ignatz Nacher, Berlin; Kaufm. Willi Lessing, Bamberg;
Bankdir. Rehfeld, München; Bankdir. Philipp Biegi, Bamberg.