Vorwort zur neunundzwanzigsten Auflage. Mit den vorliegenden beiden Bänden Ia u. Ib ist diesmal die neunundzwanzigste Auflage als abgeschlossen zu betrachten. Das allein im Jahre 1923 um über 8000 auf nahezu 19 000 Akt.-Ges. angewachsene Material erforderte naturgemäss auch eine längere Dauer der Bearbeitung und die dadurch bedingten Pausen in den Erscheinungsterminen drohten sich immer weiter zu vergrössern. Um dieser fühlbaren Lücke wirksam zu begegnen, hat sich der Verlag entschlossen, in der Erßcheinungsweise einschneidende Veränderungen eintreten zu lassen. Mit dem Beginn des Jahres 1925 soll das Handbuch der deutschen Akt.-Ges. insofern auf eine neue Grundlage gestellt werden, als das gesamte bisher in einem Jahre als Band Ia und b und IIa und b erschienene Compendium nunmehr in 4 einzelnen Bänden der Öffentlichkeit übergeben wird und zwar jeweils in der ersten Hälfte der Monate April, Juli, Oktober und Januar. Der Verlag glaubt somit, den Zeit- verhältnissen Rechnung tragend, den Benutzern des Werkes zu dienen. Die diesmalige Ausgabe steht ganz unter dem Zeichen der Goldbilanzen und Kapitals- umstellungen. Wenngleich eine grosse Anzahl von Gesellschaften in nicht immer gerecht- fertigter Weise bis zur äussersten Grenze der Veröffentlichungspflicht und darüber hinaus mit ihrer Umstellung wartet, so konnten doch alle bis zum 15. November 1924 veröffent- lüichten Kapitalsumstellungen bzw. Umstellungsvorschläge berücksichtigt werden. Das in * beiden vorliegenden Bänden verarbeitete Material berichtet insgesamt über 9913 Aktien- gesellschaften und zwar über 9558 bisher bestehende und 355 in der Zeit vom 20. Mai bis 15. November 1924 veröffentlichte Neugründungen, letztere mit einem Gründungskapital von 15 343 023 710 Goldmark (darunter allerdings die Reichsbahn A.-G. mit 15 Milliarden Gold- mark). Die Stabilisierung des Geldmarktes und die gesetzliche Verordnung über das Goldmark-Aktienkapital zeigen inbezug auf die verhältnismässig wenigen Neugründungen so recht deutlich ihren Einfluss auf das gesamte Wirtschaftsleben. Über die Gründungs- tätigkeit der einzelnen Branchen der vorgenannten Neueintragungen (an der Firma mit einem Stern bezeichnet), gibt folgende Tabelle eine interessante Übersicht: Ges. in Goldmark Ges. in Goldmark Noten-, Kredit- u. Hypoth.- Wasser- u. Eiswerke, Bàder, Banken, Treuhand-Ges.. . 36 36 706 000 Heilanstalten . . — Bau-, Terrain- u. Imm.-Ges. 24 559 00)0 Nahrungs- u. Genussmittel, Bergwerke, Hütten, Salinen 12 12 959 000 Getreide u. Futterhandlg., Metall, Maschinen, Schiffsb., Mühlen, Zuckerfabriken . 29 26 863 000 Feinmechanik, Musikwerke 71 68 426 310 Handelsges, Warenhäuser, Elektrizitätswerke, elektro- 3 Konsumvereine... 23 40 716 000 techn. Fabriken. .. 13 11 216 000 Hotels, Restaurants, Theater, Industrie d Steine u. Erden 14 4 039 000 zoolog. Gärten. Vereine 5 1 310 000 Textil- u. Bekleid.-Industrie 31 40 939 000 Versicher.-Gesellschaften.. 16 12 180 000 Chem. Industrie, Dünger, Verkehrs-, Transport- u. Linoleum, Gummi, Asbest 19 10 366 000 Lagerhausgesellschaften Leder Fabriken.. 2 250 000 (hierunter ReichsbahnaA.-G. Papier-Industrie, Cellulose. mit 15 Milliarden) . . . 22 15 004 180 000 Strohstoff, Kartonnagen . 3 42 050 000 Plantagen- u. Kolonialges. — — Polygraph. Gewerbe, Telegra- Brauereien, Getränke-Ind., phen- u. Annoncen-Büros 4 476 000 Mälzercien, Presshefefabr. 7 1 522 000 Holzindustrie u Möbelfabrik. 10 16 562 000 Verschiedene Gesellschaften 12 10 654 400 Ges. f. Gas, Petroleum usw.. 2 1 050 000 Die gesamten Neugründungen der letzten elf Jahre gestalten sich wie folgt: Gründungen Gesellschaften Aktienkapital Gründungen Gesellschaften Aktienkapital 1914 127 Mark 375 803 200 Übertrag 842 1915 60 70 260 500 1920 581 Mark 1 861 623 000 1916 101 „ 126 626 600 1921 1688 3 7 778 716 500 1917 126 „ 312 256 000 1922 2856 19 827 618 000 1918 160 „ 359 420 000 1923 7999 „ 262 020 656 Bill. 1919 268 „ 632 924 000 1924 I. Band 354 G.-M. 15 343 023 710 842 zus. 14 320 Es verdient hervorgehoben zu werden, dass bis zur Ausgabe des vorliegenden Bandes, Ende November cr., noch kaum die Hälfte der existierenden deutschen Aktien-Unterneh- mungen ihre Umstellung auf Gold vollzogen haben. Die mit bezeichneten Kurse 1914 beziehen sich auf den 25. Juli 1914 bezw. früher, da infolge des Kriegsausbruches die sämtlichen deutschen Börsen Ende Juli 1914 geschlossen wurden. Offiielle Kurse für 1915 u. 1916 sind somit nicht vorhanden. Der für ult. 1916 angegebene Kurs für die an den deutschen Börsen notierten Werte ist der durch das Gesetz vom 9. November 1916 vom Bundesrat festgesetzte Steuer- kurs. Am 1. Dezember 1917 ist endlich, wenn auch mit Beschränkungen, die Wiedereröffnung des amtlichen Berliner u. Frankfurter Börsenverkehrs erfolgt, sodass für Ende 1917 die Kurse der Dividendenpapiere an- gegeben werden konnten. Später folgten dann verschiedene Provinzbörsen mit der Aufnahme des be- schränkten amtlichen Börsenverkehrs. In festverzinslichen Werten blieb die öffentliche Kursnoti rung weiter verhoten, wurde aber schliesslich ab 1. Sept. 1919 wieder erlaubt. Der für Ende 1918 angegebene und mit einem? versehene Kurs ist derjenige des offiziellen Steuer-Kurszettels vom 31. Dez. 1918, der auch die Kurse der festverzinslichen Werte (Anleihen, Pfandbriefe etc.) brachte. Den geehrten Behörden und Direktionen, welche uns auch bei Herausgabe des Jahr- gangs 1924/25 in liebenswürdiger Weise unterstützten, danken wir an dieser Stelle nochmals ganz verbindlichst. Angaben über eintretende Veränderungen werden stets gern entgegen- genommen. Berlin, 15. November 1924. Der Verlag. 0