Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 861 Edeltorf Akt.-Ges., Berlin, Mohrenstr. 26. Gegründet: 22./12. 1922; eingetr. 28./6. 1923. Gründer: Ernst Heider, B.-Lankwitz; Ing. Alfons Frommberg, Berlin; Bürovorsteher Otto Schmidt, B.-Tempelhof; Referendar Konrad v. Kries, Referendar Hans Trinne, Berlin. Zweck: Gewinnung und Vertrieb von Torf, der durch Kugelform und Zusatz chem. Präparate dem bisher zur Verwendung gelangten Torf dadurch überlegen ist, dass er unter Ersparnis von Arbeitskräften gewonnen werden kann, bei gleichbleibendem Gewicht einen geringeren Raum beansprucht und einen gröss. Gehalt an Teer und Koks aufweist. Kapital: M. 10 Mill. in Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: ¹ Gen.-Vers. im I. Geschäftsbalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Erich Bock, B.-Lichterfelde. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Carl vom Berg, Berlin; Bergassessor Franz Reuter, Charlottenburg; Dr. phil. Rudolf Hanisch, B.-Wilmersdorf. Eisenwerk Kraft in Berlin W. 9, Köthener Str. 44. Gegründet: 25./6. 1898; eingetr. 28./7. 1898. Die Ges. üpernahm von dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck das demselben gehörige Eisenwerk Kraft. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. vom 26./5. 1919 nach Berlin verlegt. Zweigniederlass. in Duisburg-Hochfeld unter der Firma Eisenwerk Kraft, Abteil. Niederrhein. Hütte, sowie in Wesel (Abteil. Krieg & Tigler). Zweck: Erwerbung, Errichtung u. Betrieb von Berg- u. Hüttenwerken u. dazu ge- hörigen Fabriken jeder Art, sowie Beteilig. an solchen, ferner Betrieb aller damit zusammen- hängenden Handelsgeschäfte, als auch Beteilig. bei anderen Ges. u. Unternehmungen. Die Abt. Niederrhein. Hütte in Duisburg umfasst folgende Werk-Anlagen der früheren übern. Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. auf einem 47,11 ha grossen, in Duisburg- Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen Grundbesitz, von dem insgesamt 10,3 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen. Zu dieser Anlage gehören die nötigen Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gasgebläsemasch., eine Agglomerieranlage, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 3 Erzentladekränen u. 2 Drehkränen. II. Eine Eisengiesseref mit Kranbahnen, Kupolöfen, Aufbereit. für Formsand, mech. Trans- porteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeit. der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht, eine Stahlgiesserei. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 7 Martinöfen. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 21 Gasgeneratoren, sowie 1 Vorfrischer von 350 t Inhalt. IV. Ein Block-, Knüppel- u. Platinen-Walzwerk. ausreichend für die Verarbeitung des von dem Stahlwerke hergestellten Rohstahls zu Halbfabrikaten. V. Ein komplettes Blechwalzwerk mit allen erforderlichen Hilfs- u. Adjustagemasch., bestehend aus 2 Grobblechstrecken, 2 Mittelblechstrecken, 1 Feinblechwalzwerk. VI. Ein Draht- u. Feineisen-Walzwerk mit allen Hilfseinricht. –— Sämtl. Walzwerke werden elektr. angetrieben. VII. Eine elektr. Zentrale, enthaltend 8 Grossgasmasch. von einer Gesamt- leistungsfähigkeit von rund 22 000 PS., die unter Ausnutzung der Hochofengase das gesamte Werk mit elektr. Energie versorgen. VIII. Eine Schlackensteinfabrik. Die Werk. anlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 176 Familienwohnungen sind vorhanden. Ferner Besitz: Ein Komplex Grubenfelder in der Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Ende 1917 beschäftigte die Niederrhein. Hütte 3346 Arb. u. 174 Beamte. Das Kraftwerk in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin ist 1920 zum grössten Teil verkauft. Die Wohn- u. Geschäftshäuser des Kraftwerks bedecken 4830 qm bebaute Fläche. Die Ges. hat während des Krieges bei schwedischen Banken einen Kredit von Kr. 8 000 000 aufgenommen. Im Dez. 1919 kaufte eine holländische Firma die Majorität der Aktien. Mit Hilfe dieses neuen Grossaktionärs konnte die Ges. Anfang 1920 ihre schwed. Gruben ver- kaufen u. mit dem Erlöse mehr als die Hälfte des Kredits abtragen; der Restbetrag war Ende 1922 fällig. Ende 1920 wurde % des früheren schwed. Grubenbesitzes zurückerworben; üÜbernahme u. Bezahl. erfolgte 1921. Aus dem Verkauf von % des schwed. Grubenbesitzes erhielten die Akt. das Eisenwerk Kraft einen Bonus von M. 250 je Aktie. Im Febr. 1921 bot das Hochofenwerk Lübeck dem Eisenwerk Kraft für die Abt. Kratzwieck M. 48 000 000, davon M. 24 Mill. bar u. M. 24 Mill. in St.-Akt. Ferner wurde der Abschluss einer Interessen- gemeinschaft zwischen Kraft u. Lübeck abgeschlossen. Lübeck übern. / des schwed. Besitzes von Kraft. Ausserdem übernahm Lübeck von den M. 10 Mill. Vorz.-Akt. M. 1 Mill. Die Ges. Kraft gehört für beide Werke dem Roheisenverband mit einer Beteilig. von insgesamt 320 000 t jährl. an. Auch beteiligt an anderen Verbänden. Die Ges. hat die gesamten M. 250 000 Anteile der Krieg u. Tigler G. m. b. H., Draht- zieherei, in Wesel erworben u. hat das Werk, das eine Leistungsfähigkeit von 15 –18 000 t hat, am 1./1. 1918 übernommen. Hier wird der gezogene Draht in der Hauptsache in den Handel gebracht, ein geringerer Teil zu Drahtstiften, Stacheldraht u. Haarnadeln verarbeitet. Kapital: M. 75 Mill. in 75 000 Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 5 MVill., 1899 Erhöh. um M. 2 Mill. 1911 Erhöh. um M. 11 Mill. Nochmalige Erhöh. um M. 4 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1922 um M. 40 Mill. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Anfang 1921 ging die Mehrheit der Aktien an Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen (Saar) über. Lt. G.-V.