Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 941 Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Herbert Esche, Chemnitz; Stellv. C. Siems, Plaue; Ed. Winckler, Chemnitz; Heinr. Otto Hiersche, Leipzig; Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. OÖskar Jobst Zwickau; Bernard Randebrock, Naumburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Becker & Co.; Dresden: Sächs. Bank; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Kunath & Nieritz; Zwickau: Vereinsbank (Abt. d. Allg. Dt. Credit-Anstalt); Naumburg: Bernhard Randebrock, Bankgeschäft. 7 Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Huttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Gegründet: 9./7. 1887; eingetr. 9./7. 1887. Zweck: Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame u. Konz. zu erwerben, zu pachten u. Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeit. u. Verwert. von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen u. Fabriken, namentl. Hochöfen, Walzwerke, Stahlwerke, der Verfeiner. der Produkte derselben dienenden Anlagen, sowie ferner Masch.-Fabriken, Kokereien u. chem. Fabriken zu errichten, zu erwerben, zu pachten u. zu betreiben u. sich bei den gedachten Unternehm. in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Werke: 1) das Hochofen-, Stahl- u. Walz- werk Julienhütte, Bobrek bei Beuthen O.-S., mit 320 Koksöfen, Nebenproduktgewinnungs- anlagen, Benzolfabrik, 7 Hochöfen, Martinstahlwerk mit 7 Siemens-Martinöfen, Blockwalz- werk mit elektr. Antrieb u. Tiefofenanlage, Kraftzentrale, Verwert.-Anlagen für Hochofen- schlacke (Schottermaterial u. Schlackenziegeln), 150 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern mit zus. 1248 Wohnungen usw.; 2) das Eisenwerk Herminenhütte in Laband O.-S. mit 3 Feineisenwarmwalzwerken u. Kaltwalzwerk, 12 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern mit zus. 94 Wohnungen, Lazarettgeb. usw.; 3) Draht- u. Nägelwerke in Gleiwitz mit Draht- walzwerk, Drahtzieherei, Drahtstiften-, Nieten-, Holzschrauben-, Ketten-, Stacheldraht-, Möbel- federn-, Stiefeleisen- u. Schuhnägelfabrik, ferner Drahtverzinnerei, Drahtverzinkerei, Draht- seilerei u. Kaltwalzwerk, 54 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern mit zus. 253 Wohnungen, Bade- anstalt usw.; 4) die Stahl- u. Eisenwarenfabrik in Königshuld (Kr. Oppeln) O.-S., mit Schaufelfabrik, Gabelfabrik, Anlagen zur Herstell. von Maishauen u. Zeugwaren, Holz- bearb.-Anlage, Schleiferei, Wasserkraftanlage, Kraftzentrale, 24 Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern mit zus. 182 Wohnungen usw.; 5) Eisenerzgruben bei Wagendrüssel in der Zips (Tschechoslowakei), (Betrieb wegen Valutaschwierigkeiten eingestellt), bei Brotterode (Thür.), bei Elbingerode (Harz) u. bei Tarnowitz (Poln.-O.-S.), bei Tarnowitz ferner pachtweise einen Dolomitbruch. Die Baildonhütte u. die Eisenhütte Silesia, letztere früher selbständ. A.-G. u. 1920 mit der Oberschl. Eisen-Industrie A.-G. verschmolzen, fielen infolge Teilung Ober- schlesiens unter poln. Oberhoheit; sie wurden März 1922 in bes. A.-G. mit je M. 25 Mill. A.-K. umgewandelt, u. zwar in die „Baildonhütte A.-G.“' mit Sitz in Domb bei Katto. witz u. in „Eisenhütte Silesia A.-G.“ mit Sitz in Paruschowitz bei Rybnik. Das Stahl- werk Baildonhütte besteht aus. einem Elektrostahlwerk mit 2 Elektrostahlöfen, einem kippbaren Martinstahlofen, Stahlfassongiesserei, Kaliberwalzwerk mit 4 Walzenstrassen, Fein- blechwalzwerk, Presswerk, Hammerwerk, Kaltwalzwerk, 41 Beamt.- u. Arb.-Wohnhäus. mit 548 Wohn. usw. Die Eisenhütte Silesia besteht aus: Feinblechwalzwerk, Appreturanlage, Rondenschnelderei, einer Eisenvitriolgewinnungsanlage, Stanzwerk, Klempnerei, Verzinnerei, Emaillierwerk, Kistenfabrik, Roh- u. Fertiglagern, 53 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern mit zus. 460 Wohnungen usw. Alle Werke haben eigenen Hauptbahngleisanschluss, teilweise auch Anschluss an die oberschles. Schmalspurbahn u. Stromanschfuss an die Oberschles. Elektrizitätswerke, aus genommen Silesia, die den Strom von der benachbarten Emmagrube bezieht. Insges. besitzt die Ges. in Deutschland ein Areal von 270 ha 78 a 18 qm. Die Oberschles. Eisenindustrie Akt.-Ges. ist Mitglied: 1. des Deutschen Stahlbundes, Düsseldorf; 2. des Verbandes Deutscher Emaillierwerke; 3. der Vereinigung Ostdeutscher Nietenfabrikanten; 4. der Verkaufsvereinigung des Ostdeutschen Roheisen-Syndikats G. m. b. H., Charlottenburg; 5. der Chemischen Werke Oberschlesien G. m. b. H., Berlin; 6. der Deutschen Schrottvereinigung G. m. b. H., Berlin; 7. der Vereinigung Deutscher Kaltwalzwerke, Hagen (Westf.); 8. des Öberschlesischen Steinkohlen-Syndikats G. m. b. H.) Gleiwitz; 9. der Koks- verkaufsgemeinschaft, Berlin. Die Mitgliedschaft beim Edelstahlverband, beim Verein Deut- scher Stahlformgiessereien, Düsseldorf u. beim Deutschen Spiralbohrerverband, Charlotten- burg, ist von der Oberschles. Eisen-Industrie A.-G. auf die von ihr gegründete Silesia- stahlwerke G. m. b, H., Berlin, übergegangen. Vorstehende Verbände bezwecken im wesent- lichen die Preis. u. Absatzregulierung. Die Dauer der Verbände zu 1, 2 u. 7 ist unbestimmt, während der Verband zu 3 bis Ende 1924, diejenigen zu 4, 5. 6, 8 u. 9 bis Ende 1926 bezw. bis Ende 1935, Ende 1925, bis 31./3. 1926 u. bis Ende 1930 laufen. 1923 wurden auf den deutschen Werken durchschnittl. 11 198, auf den poln. 6485 Arb. u. Beamte beschäftigt. Von der Gesamtzahl der 11 000 Kuxe der Gewerkschaft Steinkohlenwerk Ver-, einigte Glückshilf-Friedenshoffnung, Hermsdorf, besitzt die Ges. ca. 98.54 %, ebenso sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Consolidierte Steinkohlengrube Nord, Gleiwitz. Die Ges. ist ferner ausschlaggebend beteiligt bei der Gleiwitz-Petersdorfer Industrie G. m. b. H., Gleiwitz