9506 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Wallendorfer Kohlenwerke Akt.-Ges., Halle a. S, Merseburger Strasse 156. Gegründet: 19./5. bezw. 25./5. 1914; eingetr. 5./6. 1914. Gründer: Bankdir. Felix Kuranda, Wien; Bankdir. Ludwig Bloch, Bankdir. Dr. Hjalmar Schacht. Rechtsanwalt Paul Schüttel, Rechtsanwalt Dr. Alfred Waller, Berlin. Sitz bis 16./1. 1917 in Berlin. Zweck: Erwerb und Ausbeutung von Kohlenfeldern, Bergwerken, Bergwerksgerechtsamen u. damit zus. hängenden industriellen Anlagen, sowie der Betrieb zugehöriger Handels- geschäfte, insbesondere der Handel mit eigenen u. fremden Bergbauprodukten. Die Ges. erwarb im mitteldeutschen Braunkohlenbezirk in Wallendorf u. den umliegenden Gemeinden umfangreiche Kohlenfelder mit rd. 3 500 000 000 hl Braunkohlenvorrat, der im Tagebau zu gewinnen ist. Der Grundbesitz umfasst 1405, 9652 ha. Mit den Aufschlussarbeiten wurde erst vorbereitungsweise begonnen. Kapital: M. 5 Mill. in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 Mill. Die G.-V. v. 17./7. 1915 beschloss Erhöh. um M. 4 Mill. Ende 1916 ging das gesamte A.-K. zum Kurse von etwa 400 % an die Badische Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen über. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Geb. 322 194, Kohlenfelder I 6 130 450, do. 1I 9394 209, Debit. 5 197 372, Eindeichung 22 431, Vorkosten-Zöllschen 11 607, Anzahl. auf Bauten 207 592, Eff. 850, Ern.-F. 1 008 734, Verlust 2 704 997. – Passiva: A.-K. 5 000 000, nicht hyp. Kauf- geldreste 4 726 853, Kredit. 14 766 215, Hyp. 373 370, Grunderwerbssteuer-Rückl. 134 000. Sa. M. 25 000 439. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 654 754, Verwaltungs-Unk. 895 280, Zs. 26 956, Steuern 70 816, Pachtungen u. Flurentschädigungen 40, Versich. 83 566, Amort.-F. 3 106 693. – Kredit: Pachteinnahmen 3 132 500, Wohnungsbetrieb 610, Verlust 2 704 997. Sa. M. 5 838 107. Dividenden 1914–1922: 0 %. (Kohlenwerke noch nicht aufgeschlossen.) Vorstand: Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. h. c. Otto Scharf; Stellv. Max Langner. Aufsichtsrat: Vors. Geh.-Rat Prof. Dir. Dr.-Ing. h. c. Carl Bosch, Mitgl.: Geh. Justizrat Dir. Dr. Oscar Michel, Ludwigshafen; Dir. Dr. Jul. Bueb, Berlin; Dir. Dr. Erich Dehnel, Merseburg. Werschen-Weissenfelser Braunkohlen-Aktien-Gesellschaft in Halle a. S., Prinzenstr. 16. Gegründet: 23./9. 1855. Sitz bis 1./10. 1897 in Weissenfels. Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues u. der damit zus. hängenden Geschäfts- zweige, sowie Handel mit daraus gewonnenen Rohstoffen u. aus diesen erzeugten Fabri- katen, vorzugsweise mit Braunkohle, Briketts, Nasspresssteinen, Grudekoks, Ölen, Paraffin, Kerzen Betriebsabteilungen: a) Berginspektion Streckau. Bergwerke: „Emma“'' bei Streckau mit Brikettfabrik, Nasspresse u. Schwelanlagen; „Jacobsgrube“ bei Trebnitz mit Brikett- fabrik, Nasspresse und Schwelanlagen; „Vollert“ bei Deuben; „Altgröben“ bei Gröben mit Nasspresse. Die drei ersten Bergwerke gehören zum Bergrevier Zeitz, Bergwerk Altgröben zum Bergrevier Naumburg. b) Berginspektion Neuzetzsch. Bergwerke: „Neu- zetzsch'' bei Hohenmölsen mit Brikettfabrik u. Nasspresse. Tagebau „Wählitz“ u. Brikett- fabrik „Wählitz“'; „Werschen“ bei Keutschen; „Gustav Adolf“' bei Röcken. Sämtl. zum Bergrevier Naumburg gehörig. c) Berginspektion Groitzschen. Bergwerke: „Groitzschen“ bei Groitzschen mit Brikettfabrik, Nasspresse u. Schwelanlagen; „Hermann Schäde“ bei Gaumnitz; „Bunge-Nebe“ bei Queisau mit Brikettfabrik u. Nasspresse „Profen“'; Nr. 394 bei Waldau; sämtl. im Bergrevier Zeitz gelegen. d) Mineralöl-, Paraffin- u. Kerzenfabrik Köpsen mit Schwelanlagen. e) Mineralöl- u. Paraffinfabrik Waldau. Anschlussgleise nach den Stationen Luckenau, Hohenmölsen, Webau, Oberwerschen, Groitzschen, Profen, Waldau- Osterfeld, Röcken. Aufbereitungsanstalten: 6 Brikettfabriken mit 32 Pressen, 5 Nasspress- steinfabriken mit 5 Pressen, 7 Schwelanlagen mit 226 Öfen, 2 Mineralölfabriken, 2 Paraffin- fabriken u. eine Kerzenfabrik, 2 Handziegeleien. Betriebseinrichtungen: Drahtseilbahnen, Kettenbahnen, Seilförderungen, Feldbahnen mit Lokomotivbetrieb, elektr. Kraft- u. Licht- anlagen, Abraumbetriebe. Verkaufs-Gesellschaft: Thüring. Kohlen- u. Brikettverkaufs-Ges. m. b. H., Leipzig. Mitgl. des D. B. J. V., des Arbeitgeberverbandes für den Braunkohlen- bergbau, des Halleschen Bergwerksvereins u. Unterverbandes Halle a. S. 1911 Vereinigung mit der Waldauer Braunkohlen-Industrie-A.-G. in Waldau. Die Gew. Christoph-Friedrich ist am 22./10. 1921 in die Christoph-Friedrich Braunkohlen A.-G. mit einem A.-K. von M. 7 000 000 St.-Aktien u. M. 1 000 000 Vorz.-Aktien umgewandelt worden. Das gesamte A.-K. befindet sich in Händen der W.-W.-Ges. 1923/24: Die Förderung der Bergwerke ausschliessl. Cecilie betrug 29 162 617 hl = 2 083 044 t. Als Rohkohle gelangten zum Versand 239 201 t. Die Briketterzeugung stellte sich auf 532 999 t. Es wurden zum Versand gebracht 487 444 t. Die Nasspresssteinerzeugung betrug 36 974 t. Hiervon wurden 32 341 t verkauft. In den Schwelanl. wurden 140 421 dz Teer u. 86 493 t Grudekoks erzeugt. Die Mineralölfabriken Köpsen u. Waldau verarbeiteten 152 089 dz Teer. Zur Zeit sind 4992 Arb. u. über 376 Beamte tätig.