97 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Die Berechtsame der Gew. Dorstfeld umfasst 13 Geviertfelder in Gesamtgrösse von 10 638 217 qm u enthält zum grössten Teil Fettkohle sowie Gas- u. Generatorkohlen. Die Ges. besitzt 2 vollständig ausgebaute Doppelschachtanlagen, deren tiefste Fördersohle zur- zeit bei 822 m Teufe liegt. Auf beiden Schachtanlagen sind grosse Kokereianlagen mit Gewinnung der Nebenprodukte vorhanden. Der Grundbesitz umfasst 265 ha 18 a 95 qm. Die Gew. besitzt 589 Wohnhäuser für Beamte u. Arb. Eine Ausbeute ist in den letzten 6 Jahren nicht verteilt worden. Beteil. im Kohensyndikat 840 000 t für Kohlen, 366 580 t für Koks. Die Gew. Viktoria besitzt ein Grubenfeld in Grösse von etwa 5 000 000 qm, welches Magerkohle enthält. Zur Förderung dient der im Jahre 1911 abgeteufte neue Schacht, der mit neuzeitlicher Fördereinricht. versehen ist. Eine Ausbeute hat die Gew. in den letzten sechs Jahren nicht zur Verteil. gebracht. Ende 1916 wurde die Mehrheit der Kuxe dieser Gew. von M. 1040 für den Kux erworben. Beteilig. im Kohlensyndikat 375 000 t für Kohlen, 225 000 t für Briketts. Gewerkschaft Oespel: Die G.-V. v. 18./11. 1920 genehmigte den Ankauf der Gew. Oespel bezw. deren Kuxe. Die Berechtsame der Gew. ist 3 917 800 qm gross u. hat noch ein abbaufähiges Kohlenquantum von 41 891 000 t. Oespel hat eine Beteiligungs- ziffer von 500 000 t. davon 200 000 t Koks u. 72 000 t Briketts. Die Gew. ist mit vollständig neuen Tagesanlagen ausgerüstet. Zur Förderung dient eine Doppelschachtanlage, ein Wetterschacht mit Einricht. zur Seilfahrt steht im südl. Feldesteil. Vorhanden ist eine Kokerei mit 45 Öfen für eine Leistung von 100 000 t Koks, Anlagen zur Nebenprodukten- gewinnung, Brikettfabrik mit vier 3 kg u. einer Eiformpresse sowie moderne Separation u. Wäsche. Das Grubenfeld markscheidet mit demjenigen der Zeche Dorstfeld. Inter- essengemeinschaft Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. — Bergbau-A.-G. Loth- ringen – Henschel & Sohn in Kassel, genehmigt lt. G.-V. v. 28./12. 1921. Die Bergbau- gesellsch. Lothringen sowie die Essener Steinkohlenwerke bringen ihren gesamten Besitz in die Interessengemeinschaft ein, während die Firma Henschel & Sohn ihre Lokomotiv- fabrik ausschliesst, wohl aber die Henrichshütte u. die Niederscheldener Hütte einbringt. Zwischen der Lokomotivfabrik u. der Interessengemeinschaft wird für die Dauer der letzteren ein Lieferungsvertrag abgeschlossen. Die I.-G. die am 1./1. 1921 beginnt, dauert 50 Jahre. Nach Ablauf dieser Frist ist eine Fusion der drei Ges. derart vorgesehen, dass sie in einer neuen Ges. aufgehen. Die Fusion kann auch jederzeit früher vereinbart werden. Während der Dauer der I.-G. bleiben alle drei Ges. selbständige Unternehmen. Durch Beschluss der G.-V. vom 29./3. 1922 wird die Int.-Gemeinschaft auf die Lokomotivfabrik der Fa. Henschel & Sohn ausgedehnt. Neuer Verteilungsschlüssel ist vereinbart. Es ist eine besondere „Henschel–Lothringen–Essener Steinkohlen G. m. b. H., Hannover, zum Zwecke der Erledigung der laufenden Geschäfte gegründet worden. Im Jan. bzw. Febr. 1924 wurde der I.-G.-V. durch einen Konzern-Vertrag auf eine breitere Grundlage gestellt. Durch spätere Nichtanerkennung (Aug. 1922) der getroffenen Vereinbarungen seitens eines der Kontrahenten ist es zur Klage von beiden Seiten gekommen, über die die richterliche Ent- scheid. noch ausstehen. Gewerkschaften Augustus: Die Zeche Hercules hatte vor der Vereinigung mit den Essener Steinkohlen-Bergwerken die grosse Majorität von 12 Grubenfeldern im Fürstlich Salm-Salm'schen Regalgebiet in den Gemeinden Wulfen u. Rhade gekauft. Im J. 1907 hat sich die Ges. an dem Erwerb von weiteren 3 Feldern u. im J. 1908 wiederum von 5 Feldern beteiligt. Dieses ganze Gebiet ist nunmehr abgebohrt u. für die sämtl. Felder die Verleih. erfolgt. Die erbohrten Flöze wurden durchweg in flacher, vorteilhafter Lagerung ngetroffen. Sie gehören ihrem Charakter u. hohen Gasgehalt nach zur Gasflammkohlen- u. oberen Gaskohlenpartie. Zum Zwecke der späteren Ausbeut. der Berechtsame wurden die Gewerkschaften Augustus I–VII, Freudenberg II u. III, Uefte II u. III, Augustus V Fortsetz. u. VI Fortsetz. gebildet, deren Kuxe bis auf einige im Besitz der Ges. sind. Ferner haben die Gewerkschaften Augustus Grundbesitz in Höhe von ca. 777 ha erworben. Der Grubenfelderbesitz der Gewerkschaften Augustus besteht nach Hinzukäufen aus 31 preuss. Maximalfeldern in Grösse von 68 200 000 qm nordwestlich von Dorsten. Für Anleihe der Gew. Augustus I im Betrage von M. 8 000 000 hat die Akt.-Ges. Bürgschaft übernommen. Die Gew. hat mit dem Schachtbau noch nicht begonnen. Kapital: M. 150 000 000 in 150 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht 1899 um M. 400 000, 1900 um M. 1 700 000. 1906 Erhöh. um M. 15 100 000, 1916 um M. 6 000 000. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 27./3. 1920 um M. 15 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./11. 1920 um M. 10 000 000 in 10 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1920 um M. 25 000 000 in 25 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, Berlin) zu 208 %, angeb. den bisher. Aktion. 2: 1 vom 5./1. bis 20./1. 1921 zu 210 %. Die Erhöh. erfolgte wegen der Interess.-Gemeinschaft mit der Bergbau-A.-G. Lothringen u. Henschel & Sohn, Kassel (siehe oben). Die a. o. G.-V. am 20./10. 1923 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 75 Mill. in 75 000 Akt., übern. von einem Konsort. zu Anglieder.-Zwecken. Hypoth.-Anleihe der Rhein. Anthracitkohlenwerke: M. 2 500 000 in 4 % Oblig. von 1904, rückzahlbar zu 102 %. Zur Rückzahl. zum 31./3. 1923 gekündigt. Anleihe Hercules von 1894: M. 1 200 000. Zur Rückzahl. zum 31./3. 1923 gekündigt. Anleihe Hercules von 1899: M. 800 000. Zur Rückzahl. zum 30./6. 1923 gekündigt.