978 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Mathildenhütte Act.-Ges. für Bergbau & Hüttenbetrieb zu Bad Harzburg. Gegründet: 27./9. 1880; eingetr. 11./10. 1880. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt; Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeit. der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Ewerrb, Betrieb u. Beteilig. an anderen Unternehm. auf dem Gebiete von Handel, Industrie u. Land- wirtschaft. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte I. grossen u. 2 kleinere Hochöfen mit den dazu gehörigen Gebläsemasch. u. Kesseln. Die beiden kleinen Hochöfen (1914/15 neu zu- gestellt) sind im Betriebe, während der grosse Hochofen in Res. steht. Ferner vorhanden: Schlosserei, Schmiede u. Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten, sowie auf Grube Hansa b. Harlingerode. Zur Er- höhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehör. Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert u. meistenteils in den durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabriken zu Steinen verarbeitet, ein Teil auch in feuerflüssigem Zustande an die Cementfabr. Hercynia verkauft. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Flussspatgrube, Fluss- spatmühle u. Feldbahn nach Rottleberode, ferner die Grube Louise, deren Betrieb ruht. Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 112 ha, wovon 34 ha auf Mathilden- hütte, 53 ha auf Grube Friederike entfallen. Arb.-Zahl rd. 400 Mann. Die Ges. gehört dem Roheisenverbande an. Kapital: M. 3 800 000 in 800 St.-Akt. zu M. 500 u. 3200 St.-Akt. zu M. 1000, sowie 200 neuen Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000; über die Wandlung des A.-K. von 1883–1905 siehe Jahrg. 1913/14. 1912 Herabsetz. des A. K. von M. 1 400 000 St.-Akt. auf M. 700 000 u. Aufheb. der Vorrechte, somit von 1912–1920 einheitliches A.-K. M. 1 700 000. Dann erhöht 1920 um 200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit 6 % Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung im Falle der Liqu. mit 107 %. 1921 Erhöhung um M. 1 900 000, die die Tochterges., Ges. für Zementfabrikation m. b. H., zu 100 % übernimmt mit der Vapalichtung, sie den bisherigen Aktion. zum gleichen Kurse anzubieten, sofern die Mathildenhütte nicht von dem vorbe- haltenen Rückkaufsrecht Gebrauch macht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 St.-Akt. = 1 St., Vorz.-Akt. zu M. 1000 = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., A.-R. erhält 15 % Tant. (mind. aber GM. 15 000) event. Sonderrückl. u. Abschreib., Rest Super- Div. an St.-Akt. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 1 425 000, Anl. Mathilden- hütte 809 004, Grubenanl. 112 013, Kassa 5910 Bill., Debit. 64 381.44 Bill. Wertp. 2 770 000, Beteil. 290 000, Bestände 54 272.65 Bill.. Verlust 479 233. – Passiva: A.-K. 3 800 000, R.-F. 380 000, Rückl. für Unterstütz. 100 000, do. für Reparat. u. Hochofenern. 2 300 000, Sonderrückl. 307 400, Werkerhalt. 16 200 000, Rückl. für Talonst. 17 000, Kredit. 121 053. 11 Bill., Löhne 3510.98 Bill., unerhob. Div. 380 850. Sa. M. 124 564.09 Bill. Gewinn. u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 66 341.70 Bill. – Kredit: Vortrag 806 742, Betriebsgewinn 66 254.80 Bill., Miete u. Pacht 66.30 Bill., Zs. 20.60 Bill, Verlust 479 233. Sa. M. 66 341.70 Bill. Kurs Ende 1923: In Braunschweig 20 %; notierten früher in Berlin. Dividenden 1914–1923: 12, 12, 15, 20, 10, 50, 50, 200, 0 %. – Vorz. Akt. 1920–1922: Je 6 %. QÖQ.V. 5 J. (F. Vorstand: Hütten-Dir. Carl Birnbaum, stelv. Rud. Bingel. Aufsichtsrat: Vors. Konsul J. L. Kruft, Bad Oeynhausen; Stellv. Komm.-Rat 3 Dir. R. Effertz, Hannover-Kleefeld; Komm.-Rat Gust. Stähr, Hamburg; Bank-Dir. Aug. Hoffmann, Essen; Gen.-Dir. Gehres, Komm.-Rat Klapproth, Bergwerksdir. Fritz Funke Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Bochum u. Hannover: Westfalenbank A. G.; Berlin: Commerz- u. Privatbank: Essen a. Ruhr: Essener Credit-Anstalt. Gussstahlwerk Wittmann Akt-Ges. in Haspe. Gegründet mit Wirkung ab 1./7. 1911. Die Handelsges. F. Wittmann Nachf. zu Haspe (Inh. Peter Laufenberg u. Rud. Wittmann), brachte in die Akt.-Ges. das unter dieser Firma betriebene Unternehmen mit allen Aktiven u. Passiven. Gründung siehe dieses Handb. 1916/17. Zweck: Fortbetrieb u. Erweiter. des bisher unter der Fa. F. Wittmann Nachf. zu Haspe betriebenen Gussstahlwerks sowie der Betrieb verwandter Fabrikationen nebst den dazu- gehörigen Nebengeschäften. Kapital: GM. 3 000 000 in 6000 Aktien zu GM. 200 u. 900 Aktien zu GM. 2000. Urspr. M. 1 200 000. 1912 Erhöh. um M. 250 000, nochmals erhöht 1916 um M. 2 050 000. Weitere Kap.-Erhöh. 1920 um M. 2 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./1. 1923 um M. 9 Mill. in 900 Aktien zu M. 10 000, begeben an die Vorbesitzer des Werkes Peter Laufenberg u. Rud.