992 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. J) Grube Carl. Diese ist Eigentum der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer in Köln. Grubenfelder Carl, Wilhelm, Wachtberg, gross 622.7368 ha. 75 Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau etc. hat den Betrieb u. die Verwalt. dieser Grube durch Vertrag v. 28./3. 1913 für 25 J. übernommen u. hat das durch Vormerk. im Grundbuch gesicherte Recht, die Anlagen der Grube Carl u. die zugehörigen Grubenfelder am 31./3. 1938 zum Buchwert zu übernehmen. Für Abschreib. auf diese Anlagen stellt die Rhein. Akt.- Ges. jährlich einen Betrag zur Verfügung, den diese zuzüglich Zs. u. Zinseszinsen hierfür zu verwenden verpflichtet ist. Ausserdem erhält die Gew. jährlich einen weiteren Betrag zur Deckung ihrer eigenen Verwaltungs-Kosten. Die Fabrikanlage der Grube Carl ist mit 9 einfachen u. 3 Doppel-Brikettpressen ausgerüstet u. hat eine Leistungsfähigkeit von etwa 220 000 t im Jahre. Der Brikettfabrik wird Kohle aus der Grube Grefrath zugeführt. Förder., Produktion u. Absatz der Rhein. Akt-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikett- fabrikation u. der ihr angegliederten Werke stellte sich in den J. 1916/17–1922/23 wie folgt: 1917/18 1918/19 1919/20 13075 1921/22 1923 24 t t. t t t Kohlenförderung . . . 9 505 416 9 418 513 9 583 332 11 341 850 12 081 253 12 674 574 6 970 382 Kohlenabsatz. .. 1 963 432 1 957 857 1 987 612 2 740 209 3 015 064 3 554 763 1 544 763 Brikettherstellung . . . 2 347 883 2 292 591 2 337 144 2 646 661 2 789 093 2 608 104 1 660 633 Brikettabsatz.... 2 368 353 2 303 259 2 336 877 2 644 057 2 790 028 2 694 361 1 687 454 Tonabsatz. 38 818 31 802 29 705 52 125 36 996 41 474 13 016 Die Lieferung auf die Beteilig. bei dem Syndikat betrug 1921/22–1922/23: 73.86, 90.56 % in Kohlen, 103.60, 99.31 % in Briketts des Anteils am Jahreskontingent. Die Ges. ist Mitglied des Rheinischen Braunkohlen-Syndikats G. m. b. H. u. der Ver- einigungsgesellschaft Rheinischer Braunkohlenbergwerke m. b. H. Die Beteiligungs- ziffer der Ges. an diesem Syndikat beträgt 2 600 000 t Briketts u. 3 000 000 t Rohkohle, das sind 32.158 bzw. 32.927 % der Gesamtbeteiligung aller in diesem Syndikate vereinigten Werke. Das Syndikat dauert bis zum Jahre 1930 u. verlängert sich von da ab um je weitere 5 Jahre, wenn es nicht ein Jahr vor Ablauf der Vertragsdauer von einem Gesell- schafter gekündigt wird. Die Ges. vertreibt ihre Beteil. an der Rohkohle unter der Firma „Rheinische Braunkohlen-Handels-Ges. m. b. H., deren Geschäftsanteile im Eigentum der Ges. stehen. Die Vereinigungsges. Rhein. Braunkohlenbergwerke hat die Verwalt. der dem ehemal. Braunkohlenbrikett-Verkaufsverein gehör. Liegensch. u. Bergwerke zum Gegenstande. Ausser den im Vorhergehenden aufgeführten Beteilig. bei rheinischen Braunkohlen- unternehm. besitzt die Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau etc. alle Aktien des von ihr Ende 1910 begründeten Rheinischen Elektrizitätswerks im Braunkohlenrevier Akt.-Ges. in Köln. Die Ges. ist ausgestattet mit M. 64 000 000 A.-K., von dem M. 8 000 000 vollbezahlt u. M. 56 000 000 mit 25 % eingezahlt sind; ausserdem hat diese Ges. eine Anleiheschuld von M. 2 000 000 4½ %, zu 102 % rückzahlbare Anleihe, M. 2 000 000 5 % zu 100 % rückzahlbare Anleihe, eine 5 % Anleihe v. M. 4 000 000, zu 102 % rückzahlbar. u. eine 5 % Anleihe von M. 120 000 000, für die die Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau etc. sich selbstschuldnerisch verbürgt hat. Die Anleihen sind bis auf die M. 120 000 000 Anleihe gekündigt. Das Rhein. Elektricitätswerk betreibt eine elektrische Überlandzentrale, die auf der Grube Fortuna er- richtet ist. Die Beschickung der Kessel erfolgt nur mit Braunkohlen. Das Unternehmen hat auf Grund 25–30jähr. Verträge die Belieferung der Stadt Köln, des Kreises Bergheim mit elektrischer Energie sich gesichert; ausserdem liefert es elektrischer Energie an Gruben der Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau etc. u. an benachbarte industrielle Unternehmen. Betriebsanlagen: Kraftwerk I u. das seit Anfang 1921 im Bau befindliche Kraftwerk II. Der Stromabsatz betrug 1919–1923 168 723 029, 145 924 611, 149 946 460, 170 680 105, 149 122 350 Kwst. Kapital: M. 224 000 000 in 170 000 St.-Aktien zu M. 1000 u. 2500 zu M. 10 000, sowie 24 000 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 6 400 000, dann auf M. 9 000 000 erhöht. Sodann erhöht 1908 um M. 17 000 000. 1910 Erhöh. um bis M. 4 000 000. 1913 weitere Erhöhung um M. 2 000 000. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 2./9. 1916 um M. 1 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./8. 1917 um M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 24./1. 1918 wurde dann das A.-K. um M. 12 000 000 in 12 000 Vorz.-Aktien erhöht, die mit einer 6 % Vorz.-Div. u. bei der Auflös. der Ges. mit einem den St.-Aktien vorhergehenden Anspruch auf Rückzahl. mit 110 % ausgestattet wurden. Die G.-V. v. 23./12. 1919 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 20 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, weiter beschloss die gleiche G.-V. Ausgabe von M. 12 000 000 in Vorz.-Aktien. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 1./7. 1921 um M. 25 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1921. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1922 um M. 95 000 000 in St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1922. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Deutsche Bank) zu 200 %, davon M. 80 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 vom 2.–20./12. 1922 zu 1500 % plus Stempel. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./7. 1923 um M. 25 000 000 in 2500 St.-Akt. zu M. 10 000. Auf die Aktien werden 25 % eingez., ein Bezugsrecht der Aktien ist ausgeschlossen. Die neuen Akt. sind der Tochterges. Clarenberg A.-G. für Kohlen- u. Thonindustrie übergeben. Die G.-V. v. 30./10. 1924 sollte Umstell. des A.-K. von M. 224 000 000 auf GM. 67 200 000 (M. 1000 = GM. 300) beschliessen. Anleihe: M. 30 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 17./6. 1920, ückzahlbar zu 102 %. Gekündigt zum 1./6. 1923. Anleihe: M. 30 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 30./11. 1921, rückzahlb zu 102 %. Gekündigt zum 1./8. 1923.