̃―――――― ―――――= ―――――――― Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 1023 Adler-Kaliwerke Akt.-Ges. in Oberröblingen am See bei Eisleben. Gegründet: 14./6. 1905; eingetr. 20./9. 1905. Sitz bis 1908 in Köln a. Rh. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form insbes. die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Besitztum: Die Ges. hat von der Firma Wulkow & Cornelsen in Hamburg ein umfangreiches durch 8 Salzmutungen gesichertes Gebiet von mind. 14 preuss. Normalfeldern über 30 000 000 qm gross im Oberbergamtsbezirk Halle a. S. erworben, welches bei Oberröblingen am See gelegen ist. Durch die Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Kalilagers von 8–45 m konstatiert. Mit der Abteufung des Schachtes wurde am 11./6. 1906 begonnen, doch machten sieh bald Wasserzuflüsse mit Schwimmsand u. sonst. Schwierigkeiten bemerkbar, nach deren Bewältigung die weitere Abteufung vor sich ging. Der Schacht stand bei 545 m in dem ganz wasserfreien unteren Anhydrit. Mitte August 1908 wurde das Salzgebirge bei 422 m Teufe erreicht, u. das Kalilager am 2./12. 1908 bei 575 bis 583 m Teufe angefahren. Gesamtteufe des Schachtes ca. 600 m. In der westlichen Hauptförderstrecke wurde ein aualitativ recht gutes Hartsalz. bezw. Sylvinitlager aufgefahren. Im Mai 1909 begann der Versand von Rohsalzen. Sämtl. Strecken wurden im Kalilager aufgefahren. Die hierbei gewonnenen Carnallite haben durch den gleichbleibenden Prozentgehalt an Chlorkalium die Bestätigung über die günstige Beschaffenheit des Lagers zum Ausdruck erbracht. Die Aufnahme in das Kali-Syndikat fand dann Ende 1909 statt. An Tagesanlagen sind errichtet: Zechenhaus mit Werkstättengebäude, Bahnanschluss, definitives Kesselhaus mit Schornstein, elektr. Zentrale, Betriebsgebäude, 2 Maschinen-Gebäude, Schachtturm, Arbeiterraum etc. Die Konz. zum Bau einer Chlorkalium- u. Bromfabrik wurde 1911 erteilt. Nach Abstoss. der östlichen Feldeshälfte besitzt die Ges. noch 10 preuss. Normalfelder von zus. 21 890 000 qm Flächeninhalt mit einem für Jahrhunderte ausreichenden Kalivorrat. Die Zweischachtfrage ist mit der Gew. Oberröblingen gelöst worden. Die Durchschlägigkeit beider Schächte ist vom Oberbergamt Halle genehmigt. Die Beteilig. beim Kalisyndikat betrug Ende 1923: 4,1179 %o. Die Ges. hat im Mai 1910 mit der Förderung ihrer vollen Quote begonnen, bis dahin erfolgte die Verarbeitung der Salze in einer fremden Fabrik. Ende 1922 wurde die Kieserit- wäsche u. die Sulfatstation wieder in Betrieb genommen. Die Ges. ist im Besitz der " Kuxenmajorität der Bergwerksges. Hope, sowie der Mehrheit des A.-K. der Kaliwerke Adolfs-Glück. Gewerkschaft Hope: Laut G.-V. v. 28./6. 1906 beteiligte sich die Ges. mit 251 Kuxen bei der Gew. Hope (Prov. Hannover), erworben für M. 2200 pro Kux, weil in ihren Feldern nur Carnallit nachgewiesen wurde, der Besitz von Hartsalz, das in den Feldern von Hope erbohrt wurde. aber sehr nutzbringend ist. Zwischen dem Adler-Kaliwerke und Hope wurde eine Interessengemeinschaft hergestellt. Die tausendteilige Gew. Hope mit Verwaltungssitz zu Lindwedel ist Eigentümerin sämtl. Geschäftsanteile (M. 300 000) der am 7./8. 1906 errichteten Bergwerks-Ges. Hope m. b. H. mit dem Sitze in Köln. Der Schacht der Gew. Hope, mit dessen Abteufen im Nov. 1909 begonnen wurde, hat Anfang 1912 die Endteufe von 631 m erreicht. Durch Horizontalbohrungen sind die nach den Tiefbohrungen zu erwartenden Hartsalz- und Sylvinitlager bereits in unmittelbarer Nähe des Schachtes nachgewiesen. Quote im Kalisyndikat Ende 1922: 4.3313 %0. Der Schacht der A.-G. Adolfs Glück erreichte 1913 die Endteufe. Die Schächte beider Unternehm., ca. 1060 m von ein- ander entfernt, wurden auf Grund behördl. Genehmigung durchschlägig. Gewerkschaft Oberröblingen: Die Adler-Kaliwerke sind an dieser Gewerkschaft mit 991 Kuxen beteiligt. Die Adler-Kaliwerke werden mit dem Schacht von Oberröblingen durchschlägig, auch wurde mit dieser Gew. eine Betriebsgemeinschaft gebildet, derzufolge Oberröblingen ihre Salze in der Fabrik der Adler-Kaliwerke verarbeiten lassen wird. Der Schacht von Oberröblingen ist im Abteufen begriffen, doch hat die Fertig- stellung des Schachtes durch eingetretene Wasserzuflüsse eine erhebliche Verzögerung erlitten. Nach Beseitig. derselben konnte 1915 mit der Sumpfung des Schachtes begonnen werden. 1920 war der Schachtausbau bis zu 625 m Teufe vorgeschritten. Die G.-V. der Adler-Kali- werke v. 18./8. 1916 beschloss für eine von der Gew. Oberröblingen aufzunehmende Teil- schuldverschreib.-Anleihe von höchstens M. 2 500 000 die Bürgschaft zu übernehmen u. weitere Kuxe der Gew. Oberröblingen zu erwerben. Ausserdem beschloss die Gew.-Vers. von Oberröblingen vom 18./8. 1916 die Einziehung einer Zubusse von M. 3 600 000. Kapital: M. 22 Mill. in 4000 Vorz.-Akt. u. 18 000 St.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 3 250 000, 1908 Zuzahl. von M. 400 auf jede Aktie. Diejenigen Aktien, auf die zugezahlt wurde, sind in 6 % Vorz.-Akt. umgewandelt worden. Das A.-K. betrug somit 1909 u. 1910: M. 3 250 000 in 1964 Vorz.-Akt. u. 1286 St.-Akt. Über die Sanierungen von 1910 u. 1916 siehe dieses Handb. 1921/22 1. 1920 erhöht um M. 2 Mill. in St.-Akt. Ferner wurde die Ausgabe weiterer M. 2 Mill. Vorz.-Akt. beschlossen. Gleichzeitig wurde die Umwandl. der bisher. Vorz.-Akt. in St.-Akt. angeb. Die nicht zur Umwandl. gekommenen M. 64 000 Vorz.-Akt. wurden eingezogen u. zu 110 % zurückgezahlt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./6. 1921 um M. 4 064 000 in 4064 St-Akt. à M. 1000, u. um M. 2 Mill. Vorz.-Akt. Letztere wurden zu 105 % von dem Konsort. mit