Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 1053 Die abbaufähigen Salze bestehen aus Hartsalz, Sylviniten und Carnalliten und haben einen reinen Kaligehalt von 14–40 %. Auf Schacht 3 bei Dietlas ist neuerdings ein grosses Salz- lager erbohrt. Die Förderung der Salze erfolgt durch die Schächte I (, Georg“) und II (,Menzengraben“) Die Kraftstationen für die Erzeugung elektr. Energie sind so eingerichtet, dass bis zu 2500 Kilowatt erzeugt werden können. Ausserdem besteht ein Abkommen zur gegen- reitigen Lieferung von elektr. Energie mit dem Kaliwerke Hattorf, so dass eine aus- seichende Stromversorgung für sämtliche Betriebe gewährleistet ist. Sämtliche Betriebs- stätten in Dietlas, Dorndorf und Menzengraben sind durch Anschlussgleise an Linien der preussischen Staatsbahnen angeschlossen. Zur besseren Ausnutzung der auf Schachtanlage II/III anstehenden Carnallite ist der Bau einer zweiten Chlorkaliumfabrik in Angriff genommen, die für eine Verarbeitung von täglich 14 000 dz Carnallit ausreichen wird. Der Grundbesitz der Ges. ist in den Gemeindebezirken Dietlas, Dorndorf und Stadt- lengsfeld gelegen und hat eine Grösse von zusammen 59 ha 67 a 81 qm. Zurzeit werden etwa 900 Beamte u. Arb. auf den Anlagen der Ges. beschäftigt. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förderabgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kali- salz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. für beide Schächte beträgt ab 1./10. 1923: 11.4111 %0. Betriebsvertrag mit der Gew. Glückauf, Sondershausen. Mit dieser Gew. ist laut G.-V.-B. der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen v. 5./2. 1920 ein Betriebsvertrag abgeschlossen worden, der vom 1./1. 1920 bis zum 31./12. 1949 läuft und sich stillschweigend jeweils um 10 Jahre verlängert, falls er nicht mit einjähriger Frist gekündigt wird. Nach diesem Ver- trage haben die Kaliwerke Grossherzog von Sachsen den sich alljährlich aus dem Betriebe nach einer aufzustellenden Abrechnung ergebenden Überschuss an die Gew. Glückauf ab- zuführen, während ein sich etwa ergebender Betriebsverlust von der Gew. Glückauf bar auszugleichen ist. Als Gegenleistung für die durch den Vertrag übernommenen Ver- pflichtungen der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen erhalten dieselben von der Gew. Glückauf einen Betrag, der zu einer Div.-Zahlung an ihre Aktionäre in Höhe des 14. Teiles derjenigen Ausbeute ausreicht, welche die Gew. Glückauf auf das entsprechende Geschäftsj. auf einen Kux ausschüttet. Hiernach wird in Zukunft die Div. der Aktionäre der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen von der Höhe der Ausbeute abhängig sein, welche auf die Kuxe der Gew. Glückauf zur Auszahlung kommt. Absatz 1921: Carnallit 150 dz eff. = 15 dz K20, Kainit 684 556.50 dz eff. = 83 296.83 dz K.0, Kalidüngesalz 20 % 6656.50 dz eff. = 1369.60 dz K:0, Kalidüngesalz 30 % 4946.62 dz eff. = 1528.03 dz K:0, Kalidüngesalz 40 % 81 334.95 dz eff. = 33 213.10 dz K:0, Chlorkalium 86 025.19 dz eff. = 43 483.31 dz K:0. schwefels. Kali 28 774.34 dz eff. = 14 005.77 dz K20, schwefels. Kalimagnesia 8642.51 dz eff. = 2244.35 dz K 0. In Reinkali ausgedrückt betrug der Gesamtabsatz 179 155.99 dz K: 0 gegen 186 629 dz im Vorj. Die Förderung des Jahres 1921 betrug: Auf Schacht I 1 337 986 dz, auf Schacht II 545 260 dz. Die Fabrik in Dorn- dorf erzeugte: Chlorkalium 80 % KCl 220 823 dz gegen 352 194 dz in 1920, Sulfat 90 % K2S804 22 532 dz gegen 61 448 dz in 1920. Absatz 1922: Carnallit 9–11 % 1 dz eff. = 0.09, Kainit 12–15 % 503 355.75 dz eff. = 62 362.92, Düngesalz 18–22 % 193.50 dz eff. = 42.20, Düngesalz 28–32 % 211.75 dz eff. = 65.72, Düngesalz 38–42 % 399 655.75 dz eff. = 162 382.245, Chlorkalium 124 469.45 dz eff. = 64 684.675, schwefelsaures Kali 90 081.545 dz eff. = 45 311.82, schwefelsaures Kalimagnesia 46 177.838 dz eff. = 12 652.36 dz K: 0, zus. 347 502.03 dz K: 0. Die Jahresförderung hat betragen 1922 auf Schacht I 2 366 861 dz, auf Schacht II 540 757 dz (gegen 1 337 986 dz 545 260 dz), zus. 2 907 618 dz (gegen 1 883 246 dz). Die Fabrik in Dorndorf erzeugte: 1922 Chlorkalium 80 % K0Cl 395712 dz, Sulfat 90 % K:S0. 96 672 dz (gegen 1921: 220 823 dz, 22 532 dz). 1 M. 9 Mill. in 9000 Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 6 Mill., übern. von den Gründern zu 116.8823 %. Die G.-V. v. 5./6. 1912 beschloss Erhöh. um M. 2 Mill., diejenige vom 20./11. 1917 Erhöh. um M. 1 Mill., mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übern. von einer Bankengruppe zu 125 %, angeb. den alten Aktionären 2: 1 v. 17.–31./12. 1917 zu ebenfalls 125 % Hypoth.-Anleihe: M. 7 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. staatl. Genehm. v. 16./10.1919; rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 1./3. u. 1./9. Die Schuldverschreib. sind bis zum 1./3. 1925 unkündbar. Von da ab erfolgt die Tilg. im Wege der Auslos. Jährlich sind mindestens 2 % des urspr. Gesamtnennbetrages nebst Zs. zu tilgen. Die Schuldverschreib. können v. 1./3. 1925 ab mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Hypoth. zugunsten des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln als Pfand- halter in Höhe von M. 8 000 000 auf den gesamten Besitz der Gew. samt Zubehör. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1920–1923: 101.50, –, –, 520 %. Eingeführt Dez. 1920 in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., eventl. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (garantiert mit einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 75 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Bergwerkseigentum 1, Grundstücke in Dietlas u. Dorndorf 338 119; Bergwerk Dietlas: Betriebsgebäude 233 207, Masch. u. Apparate 230 364,