Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 1059 Buderus sche Eisenwerke Aktiengesellschaft zu Wetzlar. Gegründet: 13./3. 1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896 nach Wetzlar verlegt. Zweigniederlassungen in Lollar, Staffel, Massen u. Kray. Zweck: Ausbeutung der erworbenen oder weiter noch zu erwerbenden Bergwerke, Aufsuchen, Erwerben u. Verwerten von Erzen, Mineralien anderer Art u. Fossilien, ihre Zugutemachung, die weitere Verarbeitung der gewonnenen Produkte u. der Verkauf der gewonnenen Produkte u. Fabrikate. Der Betrieb aller hiermit im Zusammenhang stehenden Gewerbe, sowie Beteiligung an solchen in jeder Form, Verwaltung, Ausnutzung u. Verwert. des ihr sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen u. unbewegl. Vermögens. Zurzeit besitzt die Gesellschaft: 1. Rot- u. Brauneisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg, Diez, Wiesbaden, Daaden und in der Provinz Ober- hessen im Gesamtumfange von 872 Mill. am, die sich auf 1086 Grubenfelder verteilen. Im ganzen sind 10 Komplexe durch Tiefbau und 5 durch Stollen bzw. Tagesbauanlagen auf- geschlossen. 2. Die Sophienhütte in Wetzlar, bestehend aus einem Hochofenwerk mit drei Hochöfen, einer 1898 erbauten, 1913 erweiterten Eisenportland- u. Portland-Zementfabrik mit 3 Drehöfen, zwei Röhrengiessereien, in denen Röhren bis zu 1500 mm 1. W. hergestellt werden, einer Eisen- u. Stahlgiesserei zur Herstell. von Formstücken u. Maschinenguss u. Schlacken- steinfabriken. Die Sophienhütte besitzt Hochofengasmaschinen von 10 000 PS Leistung, darunter 3800 KW Gleichstrom, eine Dampfturbinenzentrale mit Umformer-Zentrale von zus. 17 000 KW Leistung zur direkten Erzeugung von Drehstrom. 3. Die Georgshütte in Burg- solms mit 2 Hochöfen, einer Schlackensteinfabrik sowie einer Kalkofenanlage. 4. Die Main-Weser- Hütte zu Lollar, bestehend aus einer Radiatoren- u. einer Heizkesselfabrik, einer allg. Giesserei für Herstell. von Formstücken nebst Zubehör sowie einer elektr. Licht- u. Kraftanlage. 5. Die Karlshütte in Staffel bei Limburg a. d. Lahn, die Abflussröhren nebst Zubehör sowie Kanalguss herstellt. 6. Die Steinkohlenzeche Massen in Niedermassen. Die Gerechtsame umfasst etwa 12 preuss. Maximalfelder u. markscheidet nördlich mite Courl (Harpener B. A. G.), östl. mit Königsborn, westl. mit Hörder Kohlenwerk (Phönix), südl. mit Caroline u. Alter Hellweg. Auf den Schachtanlagen I/II u. III/IV befindet sich je eine Koksofen- anlage. Insgesamt sind 232 Öfen vorhanden, von denen 150 auf Schacht III öfen mit Nebenproduktengewinnung sind. Auf Schachtanlage 1/II befindet sich eine Brikettfabrik behufs Verwertung der im Südfelde der Gerechtsame anstehenden Magerkohlen; auf Schacht III/IV ist eine Benzolfabrik in Betrieb. 7. Westdeutsches Eisenwerk in Kray bei Essen-Ruhr. Das Westdeutsche Eisenwerk fertigt lediglich Eisenguss (Druckrohre, Tübbings, Maschinenguss) an. Die Ges. ist Mitglied der Deutschen Abflussrohr-Verkaufsstelle G. m. b. H., Frankf. a. M.; der Süddeutschen Zement-Verkaufsstelle in Heidelberg; des Rhein.-Westf. Cement-Verbandes G. m. b. H., Bochum; des Nederlandsch Zement-Syndicaat, Haag; des Deutschen Gussrohr- verbandes G. m. b. H., Köln: des Roheisen verbandes G. m. b. H., Essen und Zweignieder- lassung in Hannover; der Vereinigung für die Verteilung u. den Verkauf von Ruhrkohle A.-G., Essen: der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H., Bochum; des Benzol-Verbandes G. m. b. H., Bochum; des Cumaronharz-Verbandes G. m. b. H,, Bochum. Gesamtbelegschaft Ende 1923: 9248 Angestellte u. Arb. Kapital: M. 136 Mill. in 130 000 St.-Akt. zu M. 1000 sowie 6000 5 % Vorz.-Akt. (Nr. 1–06000) zu M. 1000. Urspr. M. 12 Mill., erfuhr das A.-K. nach Herabsetz. u. Erhöh., zuletzt im Mai 1922 eine Höhe von M. 106 Mill. in 100 000 St.-Akt. u. 6000 Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./9. 1923 um M. 30 Mill. St.-A. begeb. an die Mitteldeutsche Creditbank zu 100 %; davon waren M. 7 875 000 nach besond. Vereinbarung mit dem A.-R. u. Vorstand zu verwenden, M. 12 Mill. dienten zum Eintausch von Akt. der Masch.- u. Armaturenfabrik vorm. H. Breuer u. Co., Höchst a. M. u. restl. M. 10 125 000 blieben zum Einstandspreis zur Verfüg. der Ges. Hypothekar-Anleihe Buderus: M. 35 000 000 in 5 % Oblig. von 1921, rückzahlb. zu 102 %. Stücke zu M. 5000, 2000 u. 1000, lautend auf den Namen Mitteldeutsche Creditbank, Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1./11. 1931 bis spät. 1961 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 1/5. 1931 ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hyp. zur II. Stelle auf Bergwerke. Coup.-Verj.: 4 J (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Noch in Umlauf Ende 1923: M. 32 570 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1922–1923: 110, – %; in Frankf. a. M.: 105, – %. Gekündigte Anleihen: Die. Rückzahlung der gekündigten und aufgerufenen Teilschuld- verschreibungen erfolgt gemäss den Bestimmungen der dritten Steuernotverordnung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 1 St. Die Vorz.-Akt. haben 10 faches Stimm- recht bei A.-R.-Wahlen, Kapital-Erhöh. bzw. Herabsetzung, Übernahme anderer Unternehm., Ander. des Zwecks der Ges., Interessen-Gemeinsch.-Verträgen, Auflös. der Ges. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 10 % des A.-K., event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, sodann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. (Ausser obiger Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Vergüt. 67*