Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1641 wurde. Infolge der gesteigerten Beanspruchung haben die Lechwerke später eine Weiter- führung des Triebwerkskanal um weitere 3 km im Anschluss an die vorhandene Anlage u. Erricht. einer zweiten Turbinenanlage in der Gemeinde Langweid nachgesucht u. hierfür unterm 25./9. 1905 eine Konz. auf Ruf u. Widerruf erhalten. Beide Genehmigungen sind gemäss Vereinbar. mit der bayer. Regier. vom 25./11. 1918 zu einer einheitl. ab 1./1. 1919 auf 75 Jahre laufenden Genehmig. zus. gefasst worden; während der ersten 50 Jahre ist die erteilte Erlaubnis unwiderruflich. Anlässlich der vorerwähnten Neuregel. ist die Erricht. eines zweiten Kanaleinlaufes bei Gersthofen, der in 1922 vollendet wurde, genehmigt worden, u. erlaubt dem Lech bis zu 125 cbm pro Sekunde zu entnehmen. Das Kraftwerk in Gersthofen, seit 1902 in Betrieb, besteht aus 5 Turbinen u. zwar 2 Turbinen von je 2200 PS. u. 3 Turbinen von je 1500 PS. Leistung; 1 Turbine ist mit Stromerzeugungsmasch. für Gleichstrom, 1 für Drehstrom u. 3 mit je einem Gleichstrom- u. Drehstromerzeuger ver- bunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid, in Betrieb seit 1907, enthält 3 Turbinen für eine Normalleistung von je 1500 PS. u. eine solche für eine Normalleistung von 1700 PS., welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeugungsmasch. verbunden sind. Zum Ausgleich der täglich durch die veränderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde ober- halb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qam Oberfläche angelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisenbahnstation Gablingen durch eine 3.5 km lange Anschlussbahn verbunden, welche insbes. für die in der Nähe des Kraftwerks errichtete Fabrik der Höchster Farbwerke u. für andere anzusiedelnde Industrie-Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leistungen, welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen überhaupt hinausgehen, die erforderliche Betriebskraft jederzeit zur Verfügung zu haben, wurde im Jahre 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet, welches zur Zeit 2 stehende Dampfmaschinen von je 1500–1800 PS. effektive Leistungen, eine Dampfturbine von 8000 PS. u. eine solche von 16 000 PS. Leistung nebst den zugehörigen Kessel- u. sonst. Anlagen enthält. Jede der vorgenannten Dampfmasch. u. Turbinen ist mit einer entsprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. 1920 hat die bayer. Regier. den Ausbau einer 3. Kraftstufe des Lechs bei Meitingen u. damit die Verlänger. des Werkkanals von der Kraftanlage bei Langweid bis Lech km 11 gestattet. Das Werk bei Meitingen wurde 1922 in Betrieb genommen. Es enthält 3 Wasserturbinen mit zusammen 18 000 PS Leistung. Die Gesamtleistungsfähigkeit der 3 Wasserkraftanllagen beläuft sich zusammen auf 33 200 PS u. diejenige der Dampfanlage auf ca. 40 000 PS. Der erzeugte Strom wird teils an Fabriken geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst eingemeindeten Vororten u. in den Gemeinden des Kreises Schwaben u. Neuburg u. eines Teiles von Oberbayern für Licht- u. Kraftbetriebszwecke verteilt. Die Leitungsanlagen nebst zugehörigen Transformatorenstationen u. sonst. Einricht. sowohl in der Stadt Augsburg wie in den vorgenannten Überlandbezirken sind von den Lechwerken für eigene Rechnung her- gestellt worden u. deren Eigentum. Der Vertrag mit der Stadt Augsburg ist geändert worden u. gibt der Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht zur Verteilung von elektr. Strom für Kraft-, Beleucht.- u. alle sonst. Zwecke bis zum 30./6. 1925. Die Ges. zahlt hierfür der Stadt ent- sprechende Abgaben aus den von ihr erzielten Einnahmen aus der Stromlieferung. Auf Ver- langen der Stadt wird der Vertrag auch über das Jahr 1925 hinaus bis zum Jahre 1941 u. gegebenenfalls bis zum Jahre 1956 fortgesetzt werden. Die Stadt hat das Recht, erstmals zum 30./6. 1925 die gesamten Leitungsanlagen u. Zubehör, welche in den städt. Strassen u. Plätzen liegen, zu erwerben. Die Stadt Augsburg hat sich ausserdem verpflichtet, den gosamten Strom für die Strassenbahn von den Lechwerken zu beziehen. Fü.uür die Stromversorg. des Überlandgebietes des Kreises Schwaben-Neuburg u. eines Teiles von Oberbayern insbes. der Bezirksämter Aichach, Augsburg, Dillingen, Donauwörth, Friedberg, Günzburg. Illertissen, Kaufbeuren, Krumbach, Kempten, Landsberg, Markt-Oberdorf, Memmingen, Mindelheim, Neuburg, Schongau, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshansen ist mit dem Bayer. Staatsministerium ein Vertrag auf die Dauer von 50 Jahren d. i. bis zum 30./6. 1963 abgeschlossen worden. Ausserdem sind oder werden mit den in diesem Staatsvertrage vorgesehenen Gemeinden dieser Bezirke Sonderverträge auf 25 Jahre, die von der Regier genehmigt sind, abgeschlossen. Während der Dauer dieser Verträge hat die Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht für die Lieferung von elektr. Strom zu Beleucht.-, Kraftbetriebs- u. allen sonst. Zwecken. Erstmals im Jahre 1933 u. von da ab jährlich hat der Staat das Recht, mit einer vierjährigen Vorheranzeige die Gesamtleitungsanlagen zu erwerben. Als Ablösungspreis gilt der Anlagewert abzügl. einer Tilgungsquote von 2 % pro Jahr, zuzügl. eines Geschäftswertes der durch Kapitalisierung der Reinergebnisse bestimmt wird. Auch die Landgemeinden haben das Recht, die in ihrem Gebiete liegenden Ortsnetze bei Beendigung des Vertragsverhältnisses zu erwerben. Wenn der Staat dieses Erwerbsrecht ausübt, so ist er verpflichtet, noch auf die restliche Dauer des Staatsvertrages Strom von den Lechwerken zu beziehen. Zahl der angeschlossenen Glühlampen 1920/21 482 000, 1921/22 522 300, 1922/23 539 900. Ende 1923: 551 600. Zahl der Abnehmer 1920/21 64 200, 1921/22 68 000, 1922/23 69 400. 31./12. 1923: 70 100. Die Kraftanschlüsse insges. sind Ende 1923 auf rd. 94 900 Kw angewachsen. Zur Zeit werden 936 Orte u. 13 Elektrizitätswerke mit Strom versorgt. Kapital: M. 156 Mill. in 150 000 St.-Akt. und 6000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht 1904 um M. 1 500 000. 1907 weitere Erhöh. um M. 1 500 000. 1911