――――――― .. ?―――― 1732 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kapital: M. 2 000 000 in 500 Aktien A u. 1500 Aktien B à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Fabrikbes. Ernst Ruhstrat, Göttingen. Aufsichtsrat: Justizrat Franz Eyferth, Wolfenbüttel; Bankherr Herm. Reibstein, Frau Regina Ruhstrat geb. Krause, Göttingen. Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G. in Gotha, Wilhelmstr. 4. Gegründet: 20./2.1904 mit Wirk. ab 1./7. 1903; eingetr. 26./2. 1904. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Firma bis 3./2, 1912: Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Gotha. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des Vertrags der Elektr.-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M., mit der Stadt Gotha v. 16./2. bezw. 1./4. 1894, ersetzt durch die Verträge v. 23./12. 1911 zwischen der Stadtgemeinde Gotha u. der Ges. über die Erricht. u. den Betrieb eines Elektr.-Werkes u. einer elektr. Strassenbahn in der Stadt Gotha sowie der seitens des Herzogl. Sächs. Staatsministeriums zu Gotha unterm 30./6. 1900 erteilten Konzession für die Strassenbahnstrecke vom Bahnhofsplatz durch Bahnhofs-, Rondel-, Park-, Uelleber- u. Rein- hardsbrunner Strasse bis zum Anschluss an die seitens der Stadt Gotha genehmigte Strassen- bahn am unteren Ende der Dorotheenstrasse. Erzeugung elektr. Energie u. gewerbl. Aus- nützung elektr. Ströme zur Beleucht. u. Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerbl. Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, einschl. des Bahnbetriebes, im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Gotha sowie anderer Städte u. Ortschaften des Freistaates Gotha u. anderer Bundesstaaten. Erzeug. 1915/16–1922/23: 19 000 000, 25 000 000, 27 500 000, 24 750 000, 25 880 000, 29 365 000, 33 440 000, 39 880 000 K W.-St. Bei der elektr. Strassenbahn ging der Betrieb in 1922/23 um 32 % zurück. Die Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Ges., welche bis 1911 unter dem Namen, Elektrigzitäts- werk und Strassenbahn Gotha A.-G.“'vertragsmässig die Stadt Gotha mit elektr. Arbeit ver- sorgte u. die Strassenbahn im Weichbilde der Stadt betrieb, wurde Anfang 1912 zu einem Üperlandunternehmen erweitert. Die Ges. übernahm von der Allg. Elektrizitäts-Ges. die mit dem Staate Gotha u. den Gemeinden des Herzogtums abgeschlossenen Verträge zur Ver- sorgung mit elektr. Arbeit u. zur Erbauung einer elektr. Fernbahn Gotha –Friedrichroda–Gross- Tabarz, ferner auf Grund besonderer Verträge die elektr. Versorgung eines Teiles des Gebietes von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach u. der preussischen Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen. Dem Unternehmen wurden ferner angegliedert die Elektrizitäts- werke Ruhla, Schmalkalden u. Mehlis, die von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. erworben wurden, ferner die Überlandzentrale Floh u. die Elektrizitätswerke Friedrichroda, Steinbach (Meiningen) sowie die Leitungsnetze Barchfeld, Farnroda, Heinrichs, Seligenthal u. Zella St. Bl. Mit den einzelnen Gemeinden der neu auszubauenden Versorgungsgebiete sind Normalverträge (Konzessions- u. Stromlieferungsverträge) abgeschlossen, die einen wesentlichen Bestandteil der Staatsverträge bilden. Die Staats- u. Gemeindeverträge geben der Ges. das Recht zur Verleg. elektr. Leit. auf durchschnittlich 50 Jahre. Am 1./4. 1920 waren 9 Städte u. 145 Land- gemeinden mit 46 771 Abnehmern, ausserdem 15 Elektrizitätswerke bezw. Gemeindeverbände u. Gemeinden angeschlossen. Mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. in Mellrichstadt ist auf 20 Jahre ein Betriebsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Thüringer Elektrizitäts- Lieferungs-Gesellschaft gegen eine Vergütung von 3 % aller Einnahmen die Verwaltung des Überlandwerkes übernommen hat. Gemeinsam mit der gleichen G. m. b. H. wurde mit M. 2 Mill. Kapital die Rhön-Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G. errichtet. Das Kraftwerk Gotha verfügt über zwei stehende Dampfmasch. mit einer Gesamtleistung von 1650 K W. u. über einen Dampfturbinensatz von 2500 KVA. Die Kesselanlage besteht aus zwei Wasserrohrkesseln mit einer wasserberührten Heizfläche von 606 qm u. einem Hoch- leistungskessel von 528 qm wasserberührter Heizfläche. Ferner sind in der Zentrale 2 Akkumulatorenbatterien mit einer Kapazität von je 1188 Amp.-Stunden u. eine Batterie von 912 Amp.-Stunden in der in der Rosengasse befindl. Unterstation, die zum Umformen des von Breitungen zugeführten Drehstroms dient. vorhanden. Das Kraftwerk Breitungen, südlich des Thüringer Waldes an der Werra, hat zwei Drehstrom-Turbo Dynamos von je 5650 KVA Leistung u. fünf Steinmüller u. ein Oschatz Hochleistungskessel mit zus. 2184 qm wasserberührter Heizfläche. Vom Kraftwerk Breitungen über Brotterode nach Grosstaberz ist eine zweite 30 000 Volt-Leitung errichtet. Am 1./4. 1923 waren 186 km 30 000 Voltleitungen, 205 km 6000 Voltleitungen u. 550 km Niederspannungsleit. in Betrieb. Der Anschlusswert betrug am 31./3. 1923 insgesamt 48 574 KW. Der Bau der Fernbahn, deren Oberbau nahezu fertig ist, hat durch den Krieg eine Unter- brechung erlitten. Verhandlungen wegen Fortsetzung des Baues unter Abänderung des bestehenden Vertrages sind im Gange. Der Vertrag mit dem Staate Gotha sieht eine Dauer von 90 Jahren vor. Die Länge der Strecke Gotha–Friedrichroda – Gross-Tabarz mit Ab- zweigungen nach Waltershausen beträgt 23 km. Die Ges. beschäftigte im Jahre 1923 224 Beamte u. 381 Arbeiter. Kapital: M. 110 Mill. in 900 000 gleichber. St.-Akt. à M. 1000 u. 4000 St.-Akt. zu M. 5000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1912 um M. 1 750 000 in 1750 St.-Aktien u. M. 3 Mill. in 3000 Vorz.- Aktien, deren Vorrechte ab 1./4. 1916 in Wegfall kamen; Erhöh. 1914 um M. 3 Mill., 1919