1864 Ilndustrie der Steine und Erden. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludwig Fuld, Meiningen; Stellv. Bankier Emil Kraemer, München; Bank-Dir. Justizrat Theod. Marba, Charlottenburg; Ob.-Reg.-Rat z. D. Dr. Theodor Reis, Bank- Dir. Dr. Kurt Schoeller, Rechtsanw. u. Notar Dr. Alfred Friedmann, Berlin; Bank-Dir. Dr. Ottomar Benz, Rentier Sigism. Romberg, Meiningen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. München: Darmstädter u. Nationalbank, Disconto- Ges.; Meiningen: Bank f. Thüringen vorm. B. M. Strupp; München: Bankhaus H. Aufhäuser. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berliner Str. 23. Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin- Münsterberg. Fabriken in Münsterberg i. Schles., Krauschwitz, Muskau-Lugknitz, Bettenhausen-Cassel, Freienwalde a. O. Zweck: P von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Die Fabrikation erstreckt sich auf sämtliche Ton- u. Steinzeuggegenstände für Kanalisation und Hochbau, sowie Bedarf für Stalleinrichtungen, Geräte aus Steinzeug für die chem. Grossindustrie, Maschinen aus Steinzeug usw., feuerfeste u. säurebeständige Chamottewaren aller Art und Bau von techn. Feuerungsanlagen. Im Betrieb 47 Öfen. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte-Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben in Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv. Das Anschlussgleis hat eine Länge von ca. 4 km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 qm) dient als Lagerplatz. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brenn- öfen, Fabrikations- u. Maschinengebäude, Dampfkraft u. elektrische Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau enthalten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Näheres über Beteil. u. Angliederungen der Ges. bis zum Kriege S. Jahrg. 1923/24. 1918 Erwerb der Freienwalder Schamottefabrik Henneberg & Co., Freien- walde a. O. 1919 Beteil. an den Tritonwerken A.-G. (vorm. Ferd. Müller) in Hamburg u. Erwerb sämtl. Aktien der Ton- u. Steinzeugwerke W. Richter & Cie. A.-G., Bitterfeld. 1921 Beteilig. mit einem grösseren Betrage an der Annawerk A.-G., Oeslau b. Coburg, Erwerb der Grube Graf Zinzendorf G. m. b. H. bei Niesky 0./L. zwecks Ausnutz. der Edel- tongrube u. Ausbeut. des Torfvorkommens. Übernahme von M. 2 500 000 neuer Aktien der J. von Schwarz A.-G., Nürnberg. 1922 Erwerb des halben A.-K. der Keramischen Werke Raschig A.-G., Ludwigshafen. Lt. G.-V. v. 7./8. 1922 Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutschen Steinzeugwarenfabrik für Canalisation u. Chemische Industrie, Friedrichsfeld i. Baden, wonach die Erträgnisse beider Werke auf dem Gebiete der Kanalisations- u. säure- festen Steinzeugwaren zur gemeinschaftlichen Verrechn. kommen. Kapital: M. 105 000 000 in 1667 St.-Akt. zu M. 600, 98 998 zu M. 1000, 1 Aktie zu M 1800 u. 5000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, dann bis 1919 auf M. 7 000 000 (siehe Handb. 1921/22 I) erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./11. 1919 um M. 3 000 000, 1920 um M. 6 250 000, darunter M. 2 000 000 7 % Namens-Vorz.-Akt., 1921 um 5 750 000 St.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1922 um M. 18 000 000 (also auf M. 40 000 000) in 15 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, davon erstere übern. von dem Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden u. zwar M. 10 000 000 zu 150 %, angeb. 2: 1 zu 175 % u. M. 5 000 000 zu 105 %, davon dienten M. 600 000 zum Eintausch von Aktien der Keramischen Werke Raschig A.-G., Ludwigshafen. Die Vorz.-Akt. übernahm die Allg. Treuhand-Ges. in Dresden zu pari. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28. /5. 1923 um M. 65 000 000 in 65 000 Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. u. zwar M. 25 400 000 zu 2580 %, M. 39 600 000 zu 100 %, davon M. 28 125 000 angeb. im Verh. 4 St.-Akt. oder 8 Vorz.-Akt.: 3 neuen St.-Akt. zu 3000 % £ Steuer, M. 1 000 000 an Vorstand, Angest. u. Werksinteressenten, M. 2 500 000 für den Erwerb von M. 2 000 000 St.-Akt. der Deutschen Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation u. Chem. Industrie in Friedrichsfeld, M. 4 309 000 für den Erwerb von M. 1 180 000 St.-Akt. der Annawerk A.-G. Oeslau, M. 16 565 000 für den Erwerb von 8 500 000 St.-Akt. der Steatit-Magnesia A.-G., während der Rest von M. 3 400 000 im freihänd. Verkehr zur Verstärk. der Betriebsmittel verwandt wurde. Anleihen: M. 500 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1888 u. M. 550 000 in 4½ % Teilschuld- verschreib. von 1903. Beide gekündigt zum 1./7. 1923. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: Je M. 100 Grundkapital = = 1 St., je M. 100 Vorz.-Kap. = 7 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. so lange, bie der 10. Teil des A.-K erfüllt ist; etwaige ausserord. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 7 % Div. an Vorz. Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von je M. 2000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. für „ Div., Remunerat., Vortrag etc. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1, Arb.-Wohnhäuser 1, Masch. u. Utensil. 1, Normalspurbahn 1, Pferdeeisenbahn 1, Wirtsch.- u. Fuhrwerksinv. 1, Patente 1, Eff. 1, Beteil. 1, hinterlegte Sicherheiten 1, Barbestände 42 020.71 Bill., Aussenstände