Industrie der Steine und Erden. 1875 3.95 Bill., Reichsbankguth. 3 97 Bill., Postscheck 31.71 Bill., Kassa 748.10 Bill., Eff. 15 600, Schuldner 7738.41 Bill. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. I 23 495 503, do. II 1 000 000, Talonsteuerrückl. 35 000, Gläubiger 8250 Bill., Umsatzsteuerrest 187.42 Bill., unerhob. Div. 79 520, Gewinn 15 599.47 Bill. Sa. M. 24 036.90 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter, Teuerungen 13 724.38 Bill., Abgab. 8.86 Bill., Arb.-Versich., Unterst. 471.68 Bill., Betriebsunk. 443.36 Bill., Handl.-Unk., Steuern, Versich. 196.46 Bill., Material. 1900.85 Bill., Zs. 798 Md., Abschreib. 78 999, Reingewinn 15 599.47 Bill. – Kredit: Vortrag 100 393, Rohgewinn 32 345.77 Bill. Sa. M. 32 345.77 Bill. Dividenden 1914–1923: 0, 0, 0, 0, 0, 10, 10, 10, 40, 0 %; Vorz.-Akt. 1922–1923: 3, 0 %. Direktion: Karl Baeumges, Jos. Aach. Aufsichtsrat: Vors. Architekt Gust. Maiweg, Dortmund; Reg.-Rat Dr. Engelhardt, Mülheim- Ruhr; Bank-Dir. Schneider, Dortmund. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse, Dortmunder Bankverein (Fil. d. Barmer Bankvereins). Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. Flaschenverschlüssen, feuerfesten u. säurefesten Produkten. Die Ges. erwarb bei ihrer Grün- dung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Freital die Flaschenverschlussfabrik Frei- tal (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Flach-, Press- u. Gussglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. auswärt. Glasniederlagen. Sie besitzt ausserdem Glasfabriken in Döhlen, Wirges, Osterwald bei Hameln, Usch u. Gertraudenhütte bei Schneidemühl, eine Flaschenverschlussfabrik in Dresden, eine Flaschenverschlussfabrik in Neusattl bei Elbogen, eine Flaschenverschluss- u. Schamottefabrik in Wirges u. ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald bei Hameln. Die ferner in 1902 mit übern. kleine Schamottefabrik in Bad Nauheim ist nach dem Brande 1911 nicht wieder in Betrieb gesetzt u. das Anwesen verkauft worden. Die Fabriken Usch u. Gertraudenhütte liegen jetzt im polnischen Staatsgebiete. Ferner gehören der Ges. sämtl. Stammanteile der Firmen Grazer Glasfabrik G. m. b. H. (Deutsch-Österreich), Glashütte Kosten G. m. b. H. (Tschechoslowakei) sowie der Firma C. Scharff, Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz, Ob.-Schl. Das Steinkohlenberg- werk in Osterwald (Kreis Hameln) beliefert sowohl die Glasfabrik in Osterwald als auch fremde Konsumenten. Durch die im Jahre 1920 erfolgte Erschliessung zweier neuer Kohlen- flöze ist die Kohlenförderung auf eine grössere Reihe von Jahren gesichert. Im Besitze der Ges. befinden sich auch vier Steinbrüche, durch deren Betrieb der eigene Bedarf an Schmelzmaterial teilweise gedeckt wird. Zur Gewinnung von Ton für die Fabrikation von feuerfesten Produkten hat die Ges. 1917 einige an die Schamottefabrik in Wirges an- grenzende Tongruben erworben, wodurch der Bedarf an Ton gesichert ist. Die Schamotte- fabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der Unternehmungen der Ges. an feuerfestem Material. – Der Gesamtflächeninhalt der im Eigentum der Ges. u. der Tochterunternehmungen befindlichen bebauten u. unbebauten Grundstücke einschl. Acker- u. Wiesenland in Dresden, Freital, Wirges, Osterwald, Usch, Gertraudenhütte, Glei- witz, Neusattl in Tschecho-Slovakei, Kosten u. Graz beträgt etwa 372 ha. In Hamburg befindet sich ferner für einen Lagerplatz ein kleines Grundstück im Ausmasse von 0.3514 ha. Ausserdem gehören der Ges. in der Nähe der Gertraudenhütter u. Uscher Fabrik (Polen) längs der Netze gelegene Torfstiche von ca. 143 ha Flächeninhalt. Die Fabrik- gebäude der Ges. sind teils massiv u. teils aus Fachwerk. Für Beamte, Meister u. Arb. stehen 259 der Ges. gehörige Wohnhäuser mit Nebengebäuden zur Verfügung. Die Gesamtzahl der Glasschmelzöfen ohne Nebenöfen betrug Ende 1922 53, ausserdem sind in der Schamottefabrik zu Wirges zur Herstell. der säure- u. feuerfesten Produkte 2 Kammer- u. 10 Brennöfen vorhanden. Die Glasöfen, von denen ein Teil im Betriebe ist, sind nach dem Siemens-System gebaut oder umgebaut. Zur Erzeugung von Kraft und Licht dienen 16 Dampfmasch. mit zus. 1736 PS, 27 Dampfkessel, 2 Lokomobilen mit zus. 19 Ps8, 20 Drehstrom- u. Gleichstrom-Dynamomaschinen u. 241 verschied. Elektromotoren von 1–90 PS. Eigene Bahngleisanschlüsse sind auf fast sämtl. Anlagen der Ges. vorhanden; in der Wirgeser Fabrik ist ausserdem eine elektr. Bahn im Betriebe, ebenso in Neusattl bei Elbogen. Des weiteren hat die Ges. mehrere eigene Hochquellwasserleitungen. Die Ges. verfügt ferner über Gemengemischmaschinen, Gemengetransportanlagen u. sonstige moderne, teils elektrisch betriebene Einrichtungen. An automatischen Flaschenblasmaschinen (Owensmaschinen) besitzt die Ges. einschl. einer im Bau begriffenen Maschinenanlage ins- gesamt 10 Stück. Die Ges. beschäftigte Ende 1922 etwa 260 Beamte u. 3600 Arb. Die Ges. ist Mitglied des Verbandes der deutschen Flaschenfabriken sowie des Verbandes der ehe- mals österreichisch-ungarischen Flaschenfabriken, denen alle namhaften Unternehm. der Flaschenindustrie angehören. Für die deutschen Fabriken gehört die Ges. des weiteren a) der Verkaufsstelle der Presshartglasfabriken, Dresden, b) der Verkaufsstelle der Draht- glasfabriken G. m. b. H., Berlin, c) der Westdeutschen Schamotte-Konvention e. V., Bonn, an. 118*