1888 Industrie der Steine und Erden. Direktion: Ing. Arthur Wingrich, Kaufm. Louis Freitag. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Stein, Stellv.: Heinr. Tischer, Rechtsanwalt Dr. jur. Arno Heller, Adolf Stein, Eisenach: Kaufm. Erich Jäger, Schalksmühle; Dachdeckermeister Körber, Dankmarshausen. Zahlstellen: Eisenach: Commerz- u. Privatbank, Dresdner Bank. Vereinigte Harzer Portlandcement- u. Kalkindustrie in Elbingerode i. Harz. Gegründet: 19./8. 1898; eingetr. 19./9. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb von Kalksteinbrüchen, Kalk- u. Ziegeleibrennereien, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen auf eig. oder fremdem Grundbesitz. Die Ges. besitzt folg. 4 Kalkwerke, die in der Nähe von Elbingerode liegen u. sämtl. durch Anschlussgleise mit der Halberstadt-Blankenburger Bahn verbunden sind: 1) Mühlen- thal (früher Kattentidt & Pohlmann), 2) Kleiner Stein (früher Max Meyerstein), 3) Christinen- klippe (früher Buchholz & Märtens), 4) Garkenholz (früher Harzer Werke). Wasserkräfte der Werke ca. 300 PS. Sämtliche Werke liegen dicht beieinander u. mitten in den Kalkstein- terrains, welche den weitaus grössten Teil des 182 ha grossen Grundbesitzes der Ges. bilden. Das Kalkvorkommen reicht noch für 200 Jahre. Es sind in den Werken vorhanden: 3 drei- flügelige u. 4 zweiflügelige Ringöfen, System Eckardt, 10 Etagenöfen, System Dietz, 1 Schacht- ofen, 1 grosse Mühle zum Mahlen von gebranntem Kalk u. Kalksteinen. Ferner besitzt die Ges. eine grosse Anzahl Fördergeräte, Drahtseilbahn, Gleisanlagen, schmal- u. normal- spurig etc. Die Ges. besitzt ferner ein grosses Verwaltungsgebäude, sowie eine Reihe Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser. Die Werke sind in der Lage, pro Arbeitstag zusammen 750 t gebrannten Kalk, 90 t Kalkmehl und Kalksteinmehl zu produzieren. Ausserdem können aus den umfangreichen Kalksteinbrüchen werktäglich 1000 t Kalksteine geliefert werden. 1906/07 Bau einer Cementfabrik, die im Oktob. 1907 in Betrieb kam; Produktionsfähigkeit ca. 400 000 Fass. Kosten ca. M. 1 500 000. Arb. in normaler Zeit ca. 1000. Die Ges. gehört mit ihrer Zementfabrik dem Norddeutschen Zementverbande G. m. b. H. in Berlin an. Zum Zwecke der Verwendung im Betriebe werden die an verschied. Stellen der Bode sich vorfindenden Wasserkräfte durch Turbinen in Elektrizität umgesetzt und in einer Zentrale in der Nähe des Kalkwerks „Kleiner Stein“ vereinigt. Dieselbe liefert genügend Kraft und Licht zum Betrieb u. zur Beleuchtung sämtl. Werke. 1922 ist das gesamte A.-K. der Hugo Wiesengrund A.-G. Marmorwerke zu Steinerne Renne im Harz erworben worden. Kapital: M. 50 500 000 in 45 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 2 Vorz.-Akt. zu M. 1 500 000. Urspr. M. 2 700 000. Das A.-K. betrug nach Herabsetzung u. Wiedererhöh. im Jahre 1918 M. 2 750 000. Über die Wandl. des A.-K. siehe Jahrg. 1921/22 d. Handbuchs. 1921 Erhöh. um M. 300 000 6 % Vorz.-Akt. u. M. 2 950 000 St.-Akt. Lt. G.-V. v. 28./8. 1922 erhöht um M. 4 500 000 in 3800 St.-Akt. u. 700 Vorz.-Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922. Lt. G.-V. v. 30./12. 1922 Erhöh. um M. 15 Mill. in 13 500 Stamm- u. 1500 Vorz.- Akt., div.-ber. für 1923. Lt. G.-V. v. 18./5. 1923 Erhöh. um M. 11 500 000 in 10 000 St.-Akt. über je M. 1000 u. 1 Vorz.-Akt. über M. 1 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./9. 1923 um M. 13 500 000 in 12 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. zu 100 %, davon M. 5 500 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 6: 1 vom 17./9.–2./10. 1923 zu 200 000 % plus Schlussscheinstempel u. Bezugsrechtsteuer. Anleihen: I. M. 1.8 Mill. in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000, auf Namen des Bank- hauses Max Meyerstein in Hannover. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1./7. 1903, durch jährl. Ausl. von M. 60 000. Die Anleihe ist auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. hypothek. Sichergestellt. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1922 M. 600 000. II. M. 600 000 in 4½ % Oblig. v. 1906; Stücke à M. 1000; rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1911 durch Auslos. mit jährl. mind. M. 20 000. Sicherheit: Hypoth. Noch in Umlauf Ende 1922 M. 358 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis 30./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., der A.-R. erhält 8 % Tant. (mind. aber 1000 Gold-M. jährl. für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 1 880 000, Bruchanlagen 70 000, Geb. 432 000, elektr. Kraft- u. Lichtanl. 5000, industr. Anl. 1 435 000, Wasserleit. 1, Mühle 1000, Aufzüge 12 000, Geleise 11 000, Fuhrw. 1, Geräte 1, Bureaueinricht. 1, Wasserkräfte-Anlagen 20 000, Forst 20 441, Drahtseilbahn 1, Bohrmasch. 1, Zementfabrik 290 000, Debit. 129 402 737, Bank- guth. u. Postscheckamt 50 095 030, Eff. u. Hyp. 230 530, Kassa 722 447, Beteilig. 2 492 550, Vorräte 8 639 053. – Passiva: St.-A. 9 500 000, VorzA. 1 000 000, Akt.-Einzahl. 44 250 000, R.-F. 9 151 024, Obl.-Anl. I 600 000, do. II 358 000, Obl.-Zs. I 9640, do. II 7515, rückst. ausgel. Obl. I 13 910, do. II 3090, Kredit. 112 805 180, Steuer-Rückst. 7 353 068, rückst. Div. 17 760, Gewinn 10 689 609. Sa. M. 195 758 796. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 39 164 036, Zs. 188 215, Agio auf ausgel. Obl. 600, Abschr. 310 999, Gewinn 10 689 609 (davon Div. 9 600 000, Betriebskrankenkasse 1 000 000, Vortrag 89 609). – Kredit: Gewinn-Vortrag 106 382, Gewinn aus Beteil. 2 004 500, Betriebs-Gewinn 48 242 577. Sa. M. 50 353 460. Kurs: Notiz war seit 1915 eingestellt. 1922 wieder eingeführt. Ende 1922–1923: 5600, 2.5 %. In Berlin notiert. St.-Akt. zu M. 1000 Nr. 33 001–45 000 im Dez. 1923 zur