1900 Industrie der Steine und Erden. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden. Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 1895: Badische Thonröhren- u. Steinzeugwarenfabrik vorm. J. F. Espenschied. Zweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation u. von Gefässen u. Appa- raten für chem. Fabriken. Die Tongruben umfassen zus. ca. 32 ha und befinden sich teils im Odenwald, teils in der Pfalz; der Ton wird ungeschlämmt verarbeitet. Die Grundstücke in Friedrichsfeld liegen an der Main-Neckarbahn und Badischen Staatsbahn mit Anschluss- gleis an letztere und umfassen rund 17 ha. Die Gebäude bestehen aus 35 Fabrik- u. Ofen- gebäuden mit 44 Brennöfen. Die Grundstücke in Muggensturm, wo die Ges. eine zweite Steinzeugfabrik mit 6 Brennöfen besitzt, umfassen rund 7½ ha. An Maschinen sind 2 Dampf- masch. u. 1 Lokomobile mit rd. 1050 PS. und vier grosse Flammrohrkessel mit ca. 450 qm Heizfläche im Betriebe und wird ausserdem Drehstrom von der Überlandzentrale bezogen. Der in den Tongruben der Ges. lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. Die Ges. fabriziert Steinzeugwaren für Zwecke der Salpeter-, Salz- u. Schwefelsäuregewinnung in der chemischen Grossindustrie u. auch für Sprengstoffe sowie für Kanalisation von Städten, Fabriken u. sonst. Anlagen. Ausgaben für Neuanlagen u. Erweiterung 1921 M. 1 447 178. Beamte u. Arb. ca. 1000. 1918 vollständige Angliederung der Süddeutschen Steinzeugwerke G. m. b. H. in Muggensturm, deren sämtl. Anteile bereits 1915 erworben wurden. Interessengemeinschaft mit der Deutsche Ton- u. Steinwerkzeuge A.-G., Charlottenburg. Kapital: M. 30 Mill. in 28 500 St.-A. u. 1500 Vorz.-Akt zu M. 1000. Urspr. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. 1894 Sanierung durch Zuzahl. von 30 % = M. 300 pro Aktie. 1895 Erhöh. um M. 300 000, 1903 um M. 550 000, 1905 um M. 500 000, 1915 um M. 350 000, 1917 um M. 150 000, 1919 um M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit doppeltem Stimmrecht. Weiter erhöht 1920 um M. 1 500 000. Erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1922 um M. 4 Mill. in 4000 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 2: 1 bzw. 1: 1 zu 140 %. Lt. G.-V. v. 4./11. 1922 erhöht um M. 6 Mill., div.-ber. ab 1./1. 1923, angeb. den St.-Aktion. im Verh. 2: 1, den Vorz.-Aktion. im Verh. 1: 1 zu 3000 %. Lt. G.-V. v. 11./5. 1923 erhöht um M. 14 Mill., div.-ber. ab 1./1. 1923, angeb. M. 4 375 000 den St.-Akt. im Verh. 4: 1 u. den Vorz.-Akt. im Verh. 2: 1 zu 2000 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Vorz.-Div., 4 % Div., Rest zur Verf. der G.-V. Von der Super-Div. (gleichmässig an Vorz.- u. St.-Akt.) 10 % Tant. an A.-R., ausserdem feste Vergüt. von GM. 20 pro Sitzung. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Tongruben u. Grundst. 6, Geb. u. Brennöfen 4, Masch. u. Inv. 4, Gleisanlagen u. Grubenbahn 3, Kanalisation 2, Mobil. 2, Modelle u. Formen 23 Deutsche Rentenbank Anteile 90 890 Bill., Kassa 3244.82 Bill., Eff. 2577.80 Bill., Debit. 181 391.49 Bill., Vorräte 68 957.68 Bill. – Passiva: A.-K. 30 000 000. R.-F. 1.7 Md., Spez.-R.-F. 1 750 000, Grunderwerbsteuer 200 000, Deutsche Rentenbank Schuldverschr. 90 890 Bill., unerhob. Div. 1 883 380, Kredit. 212 088.35 Bill., Reingew. 44 083.44 Bill. Sa. M. 347 061.79 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Feuerversich. 35 576.42 Bill., Beiträge für Angestellten-, Arb. u. Unfall-Versich. 13 512.61 Bill., Reingewinn 44 083.44 Bill. (wird vor- getragen). – Kredit: Vortrag 5 712 164, Überschuss auf Waren-K., Fabrikat.-Gewinn 93 109.46 Bill., Pacht u. sonst. Einnahmen 63 Bill. Sa. M. 93 172.47 Bill. Kurs Ende 1914–1923: 205*, –, 215, 296, 160*, 187, 280, 851, 5700, 10.5 %. Notiert Berlin. Dividenden 1914–1923: 10, 16, 18, 20, 12, 0, 20, 20, 200, 0 %. Vorz.-Aktien 1920–1923: 20, 20, 200, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: P. Kermas, Stellv. Dr. Friedr. Müller. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Mor. Bonte, Berlin; Stellv. Prof. Hans Bonte, Karlsruhe; Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Komm.-Rat Leo Stinnes, Mannheim; Dir. Felix Bonte, Darm- stadt; Bankier Hans Arnold, Berlin; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, B.-Charlottenburg; Kfm. Lorenz Hahn, Essen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bankhaus Gebr. Bonte. Glashütte Friedrichsthal Akt.-Ges. in Friedrichsthal bei Costebrau. Gegründet: 25./10. 1921; eingetr. 25./1. 1922. Gründer u. Einbring.-Werte s Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstellung u. der Vertrieb von Glaswaren aller Art, der Erwerb von Glas- hütten, die Beteil. an solchen sowie jede Art der Interessenahme an Unternehmungen der Glaswarenindustrie u. die Vornahme aller diesen Zwecken dienenden Rechtsgeschäfte, ins- besondere der Erwerb der Anteile der Glashütte Friedrichsthal Ges. m. b. H. u. die Ge- schäftsführ. dieser Ges. – Lt. G.-V. v. 2./4. 1922 I teressengem. mit Bartsch, Quilitz & Co. A.-G., Berlin, u. Bezugsr.-Angeb. auf M. 500 000 jge. Bartsch, Quilitz-Akt., mit Div.-Ber. ab 1./1.1922 zu 210 % bis 13./7. 1922 an die Bes. der M. 2 000 000 alte Friedrichsthal- Akt. im Verh. 41. Kapital: GM. 250 000 in Goldmark-Aktien. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 Aktien, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1922 um M. 2 000 000 in