1974 Industrie der Steine und Erden. Paris; Ing. George Labesse, Lorette a. d. Loire; Ing. Jacques Laurent, Rombas; Industrieller Paul Prodon, St.-Chamond (Loire); Gen.-Dir. Paul Böhm, Neuenkirchen. Zahlstellen: Mehlem, Eschweiler u. Bendorf: Ges.-Kasse; Köln: Deichmann & Co.; Berlin, Köln u. Godesberg: Deutsche Bank; Köln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein; Eschweiler: Eschweiler Bank; Saarbrücken u. Berlin: Gebr. Röchling; Saarbrücken: C. F. Grohé-Henrich & Co. „Keramag' Keramische Werke Akt.-Ges., Meiningen. (Börsenname: Keramag.) Gegründet: 9./3. 1917 eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb am 16./3. 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde am 17./3. 1917 die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangs- liquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörsheim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, am 28./4. 1917 gekauft. Die Steingutfabrik Flörsheim a. M. nimmt ein Areal von 15 ha ein, davon 2.5 ha bebaute Fläche. Hier befinden sich massive Gebäude, 8 grosse Brennöfen von 200–250 cbm Inhalt u. eine Dampfmasch. von 550 PsS; eine elektr. Hochbahn dient zur Entladung der auf dem Wasser ankommenden Kohlen u. Rohmaterialien. Ferner ist ein Verwalt.-Gebäude sowie eine Beamten- u. Arbeiterkolonie vorhanden. Die Steingutfabrik in Wesel a. Rh. umfasst ein Areal von etwa 5 ha, das vollständig bebaut ist. Das Werk hat 10 Brennöfen von je 200 cbm Inhalt sowie eine Dampfmasch.-Anlage von 200 PS., eig. Gleisanschluss u. zwei Tunnelöfen. Ferner ist ein Beamtenwohnhaus vorhanden. Die Feuertonfabrik in Ratingen besitzt 20 Muffelöfen von je etwa 80 cbm Inhalt, einen Tunnelofen u. eine Dampfmasch.- Anlage von 200 PS. Zu diesem Werk gehören fünf Arb.-Doppelwohnhäuser u. zwei Beamtenwohnhäuser. Die Anlage umfasst ein Areal von 8 ha, das vollständig bebaut ist, und eig. Gleisanschluss hat. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache Material für sanitäre Einricht. Das Rohmaterial wird von fremden deutschen Gewinnungsquellen bezogen. Der Sitz der Verwalt. befindet sich in Bonn in gemieteten Räumen. Die Ges. besitzt in Bonn zwei Beamtenwohnhäuser u. beschäftigt zurzeit 690 Beamte u. Arbeiter. Kapital: M. 40 Mill. in 40 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übern. von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 23./7. 1919 um M. 4.4 Mill. erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1921 um M. 5.5 Mill. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Nochmals erhöht lt. G.-V. v, 6./5. 1922 um M. 5 Mill. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Lt. G.-V. v. 6./2. 1923 erhöht um M. 20 Mill., div.-ber. für 1922, übern. von einem Konsort. (Bank für Thüringen in Meiningen), den Aktionären angeboten v. 13./2.–6./3. 1923 zu 150 % plus Stempel im Verh. 1: 1. In der gleichen G.-V. wurde die Verwalt. ermächtigt, weitere M. 5 Mill. in 5000 Aktien à M. 1000 zum Kurse von 100 % auszugeben. Zu einer weiteren Kap.-Erhöh. von M. 40 Mill. ist die Verwalt. lt. G.-V.-B. v. 12./5. 1923 berechtigt, doch muss diese Erhöh. bis 31./12. 1924 durchgeführt sein, sonst ist der Beschluss hinfällig. Hypotheken-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig, v. 1919, rückzahlbar ab 1921 zu 103 %. Übernommen von der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp, Meiningen u. Gebr. Arnhold in Dresden, angeboten zu 99.50 %. Die Anleihe wurde an erster Stelle auf die Werke in Flörsheim, Wesel u. Ratingen, die z. T. aus englischem Besitz erworben wurden, und der Herstell. von Steingut- u. Feuertonartikeln dienen, eingetragen. Gegen Einreich. von je nom. M. 500 Oblig. wurde bis 20./12. 1923 ½ $ Gold-Anleihe gezahlt. Zum 1./11. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), eventl. Rückstell., dann 4 % Div. an Aktion., ao. Rückl. u. Abschreib., 10 % unter besond. Beding. eventl. 15 % Tant. an A.-R. Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundst. 1, Betriebsgeb. 1, Beamten- u. Arb.-Wohn- häuser 1, Ofenanlage 1, Masch. 1, Licht-, Kraft- u. Wasseranlagen 1, Hochbahn-, Gleis- u. Kaianlagen 1, Fuhrwerk, Kraftwagen- u. Pferde 1, Formen, Modelle u. Kapsel 1, Werkzeug 1, Mobil. u. Utensil. 1, Kassa 7410 Bill., Wechsel 2725 Bill., Eff. 1. Beteil. 1, Debit., Bank- guth. usw. 152 492 Bill., fertige u. halbfertige Waren 376 418, Rohmaterial. 222 096 Bill., Bürgschaften 3 094 000. – Passiva: A.-K. 40 000 000, Obl. 1 959 000, ausgel. do. 11 500, unerhob. Zinsscheine 96 195, do. Div. 3 047 000, Hypoth. 6000, R.-F. 950 879 465, Interims-K. 225 302.79 Bill., Kredit. 42 650.15 Bill., Akzepte 91 000 Bill., Delkr. 500 000, Werkerhalt. 10 000 000, Grunderwerbsteuer-Rückl. 150 000, Bürgsch. 3 094 000, Gewinn 25/770.78 Bill. Sa. M. 384 723.72 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 178 01 1.85 Bill., Steuern 107 865.60 Bill., soziale Lasten 5343.93 Bill., Instandhalt. 8633.87 Bill, Obl.-Zs. 97 950, Abschr. 3.58 Bill., Gewinn 25 770.78 Bill. – Kredit: Vortrag 1 667 898, Betriebsgew. 305 473.91 Bill., Mieten u. Pachten 18.81 Bill., Zs. u. Agio 20 136.92 Bill. Sa. M. 325 629 64 Bill. Kurs: Ende 1923: Aktien Nr. 1–40 000 à M. 1000 eingeführt in Dresden im Dez. 1923. Dividenden 1917–1923: 7, 0, 0, 15, 20, 100, 0 %. Direktion: Heinr. Runde, Max Hollenweger.