Industrie der Steine und Erden. 1975 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludwig Fuld, Meiningen; Stellv. Gen.-Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Fabrikbes. Walter Guilleaume, Bonn; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, Charlottenburg; Bank-Dir. Otto Beseler, Meiningen; Otto L. Benzinger, Frankf. a. M.; Ad. von Boch, Mettlach. Löthainer Ton- und Kaolinwerke, Akt.-Ges., Meissen. Gegründet. 23./11. 1922, 3./1. 1923 mit Wirkung ab 30./9, 1922; eingetr. 20./3. 1923. Gründer: Rudolf Reidl, Meissen, Steingutfabrik Colditz, A.-G., Colditz; Ziviling. Hermann Unger in Dresden-Blasewitz; Walter Berndt, Josef Scheitler, Colditz. Zweck. Abbau, Erwerb u. Vertrieb von Ton, Kaolin u. anderen Bodenbestandteilen in Löthain oder anderen Orten, der Erwerb dazu geeigneter Gruben, Felder oder Abbau- rechte, sowie die Beteilig. an gleichen oder ähnl. Unternehm. Rudolf Reidl, Meissen, bringt als Einlage in die A.-G. seine sämtl. Abbau- u. sonstigen Rechte aus den von ihm hierüber mit den Benndorfschen Erben, der Ofenfabrik Saxonia, den Herren Robert u. Rudolf Benndorf, Grellmann u. Melzer sowie mit dem Colditzer Tonwerke in Bad Lausigk Anfang 1922 abgeschlossenen Verträgen u. des von ihm bisher betriebenen Tonabbau.- u. Verkaufsgeschäfts nach dem Stande vom 30./9. 1922 mit den vorhandenen Schachtanlagen, Inventar u. Vorräten ein. Die Akt.-Ges. tritt mit Wirkung ab 30./9. 1922 in die Verpflicht. des Rudolf Reidl aus den Abbauverträgen sowie aus allen Verträgen, die er zur Verwert. der Abbaurechte abgeschlossen hat, ein. Für alle von ihm eingebrachten Rechte u. Gegen- stände werden ihm Akt. im Nennbetrage von M. 1 250 000 u. weiterhin in bar M. 517 080 gewährt. Ferner werden ihm die Ton- u. Holzvorräte in bar vergütet, erstere zum Tages- „ 77 letztere zum Einkaufspreis; darüber hinaus erhält er noch M. 50 000 in bar. Kabpital. M. 2 500 000 in 2500 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr. 2 Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Direktion. Rudolf Reidl, Meissen. Aufsichtsrat. Fabrik-Dir. Otto Zehe, Colditz; Ziviling. Hermann Unger, Dresden- Blasewitz; Rechtsanw. Dr. Ernst Kruschwitz, Dresden. Meissner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert) in Meissen. Gegründet: 18./8. 1872. Niederlagen in Dresden, Berlin, Breslau u. Hamburg. Zweck: Betrieb der Ofen-, Porzellan-, Ton- u. Chamottewarenfabrikation. Die Meissner Fabrik fertigt in der Hauptsache das Kachelmaterial zu Kachelöfen, Porzellangeschirre für den Tafelgebrauch, Wandplatten für Fleischerläden, Badeanstalten, Sanatorien, Kranken- häuser u. dergl. an, ferner erzeugt sie Baukeramik u. Schamottewaren. In eig. Schächten in Löthain, Mohlis u. Oberjahna bei Meissen wird Ofenton u. Plattenton gefördert, haupt- sächlich für den eig. Bedarf, bei etwaigem Überschuss auch zum Verkauf. Die Bitterfelder Anlage fertigt ausschliesslich weisse Wandplatten an. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst einen Flächeninhalt von rd. 75 000 qm; davon entfallen rd. 21 000 qm auf Gebäude u. gewerblichen Hofraum. Von den Grundstücken liegen in Meissen ca. 17 670 qm, in Meissen-Zaschendorf 41 540 qm, in Bitterfeld 4750 qm, in Löthain 11 070 qm. An Kraft- anlagen besitzen die einzelnen Fabriken in Meissen eine Dampfmasch. von 250 PS u. zwei Kesseln mit zus. 170 qm Heizfläche, eine Dampfmasch. von 150 Ps u. ein Kessel mit 59 qm Heizfläche, in Bitterfeld eine Dampfmaschine von 200 PS u. zwei Kesseln mit zus. 100 qm Heizfläche. Der Betrieb in Meissen verfügt über zwei dreietagige Porzellanöfen, 25 ein- etagige u. acht mehretagige Langöfen, acht Fliesenrundöfen, einen Tunnelofen nebst Generatorenanlage mit Tag- u. Nachtbetrieb, zahlreiche Kollergänge, Mühlen, Pressen u. Hilfsmasch., eine Tontrocknerei, vier eigene Tonschächte, Tonabbaurecht, ein Tonfeld, Gleisanlagen, Wasserleitungs-, Heizungs- u. elektrische Lichtanlage usw. Der Bitterfelder Betrieb hat fünf Rundöfen u. einen Tunnelofen. Durch den Krieg wurden Produktion u. Absatz sehr ungünstig beeinflusst; 1918 Ankauf einer Wandplattenfabrik in Bitterfeld. 1921 Erwerb des vorm. Heder'schen Ofenfabrik-Grundstücks, das an das Meissner Areal grenzt. Ferner Erricht. eines grossen, neuzeitl. Ofen-Systems im Bitterfeldschen Werke der Ges. 1923 Erwerb sämtl. Anteile der Porzellan-, Ofen- u. Wandplattenfabrik Ernst Teichert G. m. b. H. in Meissen: diese beschäftigt z. Zt. 610 Arb. u. Angest., ihre Fabrikanlagen ermöglichen eine bedeutende Erweiterung der Fabrikation der Ges. Die Ges. beschäftigt in beiden Werken 60 Beamte u. 820 Arb. u. gehört folgenden Verbänden an: Verband Deutscher Kachel-Ofen-Fabrikanten, Meissen; Verband Deutscher Wanouplatten-Fabrikanten, Winds- heim, Mittelfranken; Verband keramischer Gewerke in Deutschland, Berlin-Wilmersdorf; Verband Deutscher Porzellangeschirr-Fabrikanten, Berlin. Kapital: M. 50 Mill. in 2500 St.-Akt. à M. 300, 25 950 St.-Akt. à M. 1000, 250 St.-Akt. à M. 1200, 3000 St.-Akt. à M. 6000 u. 500 Vorz.-Akt. à M. 10 000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1896 um M. 300 000. 1918 Erhöh. des A.-K. um M. 250 000. Weiter erhöht 1920 um M. 700 000. 1920 um M. 1 600 000 in 1300 St.-Akt. u. 300 Stück 6 % Nam.-Vorz.-Akt. à M. 1000. 1921 um M. 1 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1922 um M. 4 800000 in 4500 Aktien