Industrie der Steine und Erden. 1991 Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken oder Kalkwerken. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in den Gemeinden Neubeckum, Vellern u. Kirchspiel Beckum. Der gesamte Grundbesitz hat eine Grösse von rund 350 preuss. Morgen. Die Cementfabrik 1913–1914 durch die Anlage einer modernen Drehofen- anlage bedeutend erweitert; die jährl. Leistungsfähigkeit der Cementfabrik beträgt 212 500 t Portland-Cement. Ca. 200 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westf. Zement- Verband G. m. b. H. in Bochum an, u. zwar mit einer Beteilig.-Ziffer von 1 250 000 Fass. 1919 Erwerb der Mehrheit der Geschäftsanteile der Kommanditges. Beckumer Portland- Cementwerk Illigens, Ruhr & Klasberg in Beekum. Die Ges. Mark ist ferner beteiligt bei der Westfäl. Cementsack-Centrale G. m. b. H. in Beckum. Kapital: GM. 1 375 000 in 2750 Aktien zu GM. 500. Urspr. M. 2 250 000. 1911 Erhöh. um M. 750 000. Bis ult. 1911 waren nur M. 367 000 auf die neuen Aktien gezeichnet. Weitere M. 133 000 wurden in der G.-V. v. 11./5. 1912 von einem Konsort. übernommen, so dass zus. nur M. 500 000 neue Aktien begeben sind. Lt. G.-V. v. 27./3. 1920 Ausgabe von M. 200 000 in Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 24./3. 1922 beschloss indes die Einzieh. derselben zum Ausgabekurs. Die Mehrheit der Aktien ging 1921 in den Besitz der Wicking'schen Portland-Zement- u. Wasser- Kalkwerke in Münster über. Die G.-V. v. 3./10. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von 2 750 000 im Verh. 2: 1 auf GM. 1 375 000 in Aktien zu GM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R. (mind. M. 18 000 feste Vergüt.), Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundstücke, Werksanlagen u. Einricht. mit Zubehör 1 400 000, Kassa 1960, Wertp. 3201, Beteilig. 250 002, Schuldner 64 268. – Passiva: A.-K. 1 375 000, Anleihe 1200, Rücklage 50 000, Gläubiger 293 231. Sa. GM. 1 719 431. Kurs Ende 1914–1923: 85*, –, 65, 142, 104*, 200, 478, 1750, –, –. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1914–1923: 0, 0, 0, 6, 9, 15 – 10 % Bonus, 25 £ 10 % Bonus, 35 £ 4 % Bonus, 100, 0 %; Vorz.-Akt. 1920–1921: 6, 6 %. C.-V.: 4 J. (F.) Direktion: Heinr. Täupker, Heinr. Linnemann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Th. Müllensiefen, Crengeldanz; Stellv. Dir. Wilh. Bellwinkel, Dortmund; Bankier Jul. Mayer, Berlin; Stadtrat Leop. Hoppe, Herne; Fabrikbes. V. Carstanjen, Duisburg; Gen.-Dir. R. ten Hompel, Münster; Dir. Wilh. Jötten, Essen; Dr. med. Wilh. Goebel, Duisburg. (Dem A.-R. dürfen nur Angehörige des Deutschen Reiches ange- hören, die mind. 10 Jahre ihren Aufenthalt im Deutschen Reich haben.) Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Jul. J. Mayer, Bankhaus. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Münster i. W. Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikation u. allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Seit 1./1. 1914 ist die Ges. dem Rheinisch-Westfälischen Cement- Verbande beigetreten. Sitz der Ges. bis 1./7. 1918 in Recklinghausen. Die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Ges. in Beckum u. Lengerich i. W. gruppieren sich nach ihrer örtlichen Lage in: a) Gruppe der in Lengerich i. Westf. u. am Teutoburger Wald gelegenen Werke; b) Gruppe der in Beckum gelegener Werke. Zur Lengericher Gruppe gehören 6 Werke, davon 3 in Lengerich (Werke I, II u. III) u. je eins in Höste, Dissen (beide vorm. Lengericher Portland-Cement- u. Kalkwerke A.-G.) u. Hankenberge. Die drei letzteren Werke sind reine Kalkwerke, die Werke in Lengerich sind Kalk- u. Zementwerke. Auf der Werkgruppe Lengerich besitzt die Ges. insgesamt 4 Zementfabriken, von denen 2 mit je 2 Drehöfen, die beiden älteren Fabriken mit Schachtöfen ausgestattet sind, sowie insgesamt 22 Kalkringöfen mit den dazu gehörigen Kalkmahl- und sonstigen Anlagen. Zur Beckumer Gruppe gehören drei Werke: das Werk Friedrichshorst, Werk Roland u. Werk Klasberg. Auf jedem der Werke befindet sich eine Zementfabrik. Die des Werkes Friedrichshorst besteht aus einer neuzeitlichen Anlage mit zwei Drehöfen u. einer älteren Anlage mit 13 Schachtöfen; die Fabrik des Werkes Roland ist mit zwei Drehöfen ausgestattet. Ausserdem gehören zu dem Werk Friedrichshorst zwei Kalkringöfen. Die Beckumer Gruppe erzeugt ihre Betriebskraft in eig. Anlagen. Die Lengericher Gruppe erzeugt sie mit Ausnahme der Werke I u. III, die ihre Betriebskraft von den Niedersächsischen Kraftwerken, Osnabrück, in Form von Starkstrom beziehen, ebenfalls selbst. Der Gesamt- grundbesitz der Ges. beträgt 542 ha 74 a 83 qm. Er gewährleistet ihr den Rohmaterial- bezug auf viele Jahrzehnte. Für das Werk Höste, das als einziges sein Rohmaterial nicht aus eigenem Grundbesitz bezieht, hat sich die Ges. den Rohmaterialbezug durch eine auf unbegrenzte Zeit dinglich eingetragene Gerechtsame auf ein sehr bedeutendes Kalkstein- gelände gesichert. Das zur Beckumer Gruppe gehörige Werk Klasberg ist eine moderne 1915/16 gebaute Zementfabrik. Die Beteilig. im Rheinisch-Westfäl. Zementverband beträgt für 15 Werke 53.2 %. Die Ges. besitzt das gesamte Ges.-Kap. der Kalkwerke am Teutoburger Wald G. m. b. H. in Münster u. der Teutoburger Gipswerke Strätling & Stolze G. m. b. H.