Industrie der Steine und Erden. 2005 Annawerk, Schamotte- und Tonwaren-Fabrik, Aktien-Gesellschaft, vorm. J. R. Geith in Oeslau bei Coburg. Gegründet: 1857; A.-G. seit 19./10. 1899 mit Wirk. ab 1./7. 1898; eingetr. 19./12. 1899. Die Ges. übernahm die 1857 von J. R. Geith in Oeslau errichtete Schamotte- u. Tonwaren- fabrik samt allem Zubehör für M. 1 492 909; näheres s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Schamotte- u. Tonwarenfabrikation. Die Fabrikation erstreckt sich auf Schamotte- waren jeder Art, wie feuer- u. säurefeste Steine, Steinzeugröhren, Dachfalyziegel, Gefässe für die chem. Industrie, Retorten u. Muffeln, Futtersteine aus Hartporzellan, ferner auf sanitäre Waren aus Hartsteingut. Die Gasanstalt versieht die Fabrikräume sowie die 3 Ortschaften Oeslau, Einberg u. Mönchröden mit Leucht- u. Nutzgas. Eigener Ton- u. Sandgrubenbetrieb, die Gruben sind mit den Werken durch eine 4.5 km lange Schmalspurbahn mit Lokomotiv- betrieb verbunden. Das Areal der Fabriken umfasst 123 945 qm, das der Gruben 138 695 qm. Eine Gleisanl. mit eigenen Lokomotiven verbindet die Betriebe unter sich sowohl, wie auch mit dem nahegelegenen Bahnhof Oeslau. Gebäude u. Brennöfen, welche Grundflächen von zus. 24 600 qm bedecken, sind in bestem baulichen Zustand u. neuzeitlich eingerichtet. Die erforderl. Betriebskraft wird von 3 Kraftgasmotoren mit zus. 300 PS., 1 Dieselmotor neuester Konstruktion von 300 PS. erzeugt u. vermittelst elektr. Kraftanlage mit Drehstrom nach den Verbrauchsstellen übertragen. Im J. 1914 Bau einer modern eingerichteten Steinzeug röhrenfabrik für eine Jahresproduktion von 600 Doppelladungen. Vorhanden sind 3 Kammer- ringöfen mit zus. 60 Kammern u. 25 periodischen OÖfen. Die Gasanstalt arbeitet mit 15 Retorten. Die Ges. steht in einem Interessen-Gemeinschafts-Vertrag mit der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Beteil. an d. Tochterges.: Deutsche Ofenbauges. in Leipzig. Die Dachziegelfabrik ist stillgelegt u. wird nicht weitergeführt. Dagegen wurde die Abt. Hartsteingut im Jahre 1924 vergrössert. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000. A.-K. betrug bis 1920 M. 1 500 000. Erhöht 1920 um M. 500 000, 1921 um M. 1 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1922 um M. 3 500 000 in 3500 St.-Akt., übern. von einem Konsort. zu 172 %, davon M. 2 000 000 angeb. 3: 2 zu 200 % plus Stempel. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 13./2. 1923 um M. 8 500 000 in 8500 Akt. zu M. 1000, übern. von einem Konsort. (Commerz- u. Privat-Bank u. Gebr. Arnhold, Berlin-Dresden) zu 1000 %, angeb. a) im Verh. 2: 1 zu 1000 % –£ Pauschale für Bezugsrecht- u. Börsenumsatzsteuer, b) im Verh. 3:1 als Gratisaktien gegen Zahlung von M. 100 Kap.-Ertragsteuer, Börsenumsatz- u. eventl. Bezugsrechtsteuer. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 je Mitgl., der Vors. M. 3000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundbesitz 289 130, Gleisanschluss u. Werkbahn 2, Geb. 1 525.74 Bill., Brennöfen 7, Masch., Apparate u. Inv. 3 534 916, Material. u. Kohlen 4218 Bill., Waren 41 414 Bill., Debit. 92 782.15, Beteil. 2 500 000, Kassa 3 472.58 Bill. Wertp. 275 303. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 20 000 000, do. II 1 000 000, Werkerhalt. 50 000 000, Delkr. 400 000, Hyp. 740 000, unerhob. Div. 2 483 940, Kredit. 113 096.47 Bill., Gewinn 30 316 Bill. Sa. M. 143 412.47 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 375 459, Unk. u. Betriebsspesen 169 736.62 Bill., Zs. 5111.06 Bill., Hyp.-Zs. 18 450, Vortrag aus 1922 2 424 184, Reingewinn 1923 30 316 Bill. — Kredit: Vortrag 2 424 184, Gewinn 205 163.70 Bill. Sa. M. 205 163.70 Bill. Kurs Ende 1914–1923: 117* –, 80, –, 98*, 170, 455, 800, 15 500, 14 %. Notiert in Frank- furt a. M. Am 21./6. 1922 auch an der Berliner Börse zugelassen. Kurs daselbst Ende 1922–1923: 14 000, 18 %. Dividenden 1914–1923: 4, 0, 0, 6, 8½, 16, 30, 50, 500, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Alwin Hahn, Dr.-Ing. Ernst Plenske, Emil Klüglein, Max Kiese. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. Justizrat H. Ruprecht, Stellv. Komm.-Rat J. Mai, Dr. Josef Körner, Bank-Dir. W. Kogerup, Coburg; Komm.-Rat R. Geith, Weissenbrunn; Dir. Hans Weigel, Leipzig; Gen.-Dir. N. Jungeblut, Charlottenburg; Bankier Hans Arnhold, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Commerz- u. Privat-Bank A.-G/ Coburg, Berlin, Frankf. a. M. u. deren sonstige Niederlassungen; Gebr. Arnhold, Berlin u. Dresden. Offenbacher Portland-Cement-Fabrik A.-G. in Offenbach a. M. Gegründet: Mai 1888 mit Wirkung ab 1./5. 1888. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der Portl.-Cementfabrik von Gotthard & Co. Die Ges. übernahm dieselbe (Flächengehalt 56 731 qm) nebst Baulichkeiten, Einrichtungen etc. für M. 1 050 000. 1907/08 fanden durchgreifende Neu- u. Umbauten mit ca. M. 550 000 Kosten- aufwand statt; die Neueinrichtungen kamen anfangs 1908 in Betrieb. Die Ges. ist der Süddeutschen Cementverkaufsstelle in Heidelberg beigetreten. 3 Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien, sämtl. à M. 1000 u. gleichber. Uber die Wandlungen des A.-K. s. Jahrg. 1906/07 dieses Handbuchs. Die a. o. G.-V. v. 2./2. 1907 beschloss Gleich- stellung des A.-K. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.