Industrie der Steine und Erden. 2031 Zweck: Produktion von und Handel mit Portl.-Cement, Kalk- u. Ziegelwaren und über- haupt mit Baumaterialien. Die Ges. besitzt 2 Cementfabriken in Schimischow u. Neu- kirch a. d. Katzbach u. Kalkwerken in Schimischow u. Gross-Strehlitz. Der Gesamtgrund- besitz beträgt in Schimischow, Gross-Strehlitz u. Neukirch zus. 208 ha. Beide Cement- fabriken erbrennen den Cement in Drehrohröfen. Schimischow arbeitet nach dem Trocken- verfahren, Neukirch nach dem Nassverfahren. Die Kraftanlage besteht in Schimischow aus 3 Dampfmasch. von zus. 1500 eff. PS, in Neukirch aus 3 Dampfmasch. von insgesamt 1000 eff PS. Die Produktionsfähigkeit beträgt 350 000 Fass à 170 Kg in Schimischow, Neukirch 250 000 Fass à 170 kg. Die Grundstücke bestehen durchweg aus Steinbruchgelände bezw. Tonfeldern u. liegen hart bei den Werken. Die Kalkwerke in Schimischow u. Gross-Strehlitz verfügen über 8 Ringöfen u. 1 Schachtofen mit einer Leistungsfähigkeit von 2 500 000 Ztr. Kalk. 1911 Ankauf der der Firma Gebr. Prankel in Gross-Strehlitz gehörigen in Schimischow gelegenen Kalkwerke. Ende 1917 Erwerb der Niederschles. Portland-Cementfabrik in Neu- kirch, dann der Silesia Neue Oppelner Portlandcementfabrik in Oppeln. 1920 der Kalkwerke Union Czaja & Klose in Tarnau, sowie der Oppeln-Frauendorfer Portland- Cementwerke A.-G. Die Ges. ist beteiligt an dem Norddeutschen Cementverband G. m. b. H. in Berlin u. an der Verkaufsvereinigung Ostdeutscher Kalkwerke G. m. b. H in Oppeln. Durch die Fusion mit den oben angef. Gesellschaften sind die Gestehungskosten wesentlich verringert. Im zweiten Halbj. 1920 war nur das Frauendorfer Werk im Betrieb. Die G.-V. v. 10./11. 1921 genehmigte einen Interess.-Gemeinsch.-Vertrag mit der Portland- Cement-Fabrik vorm. A. Giesel in Oppeln. Übernahme derselben durch Fusion i. J. 1923. Für je 1 Gieselaktie wurde 1 Aktie der Gesellschaft gewährt. Ausserdem ist ein Vertrag geschlossen, der die Ges. berechtigt, bis zum 31./12. 1925 in Interess.-Gemeinsch. mit der Mehrzahl der schlesisehen Zementfabriken einzutreten. Kapital: M. 101 600 000 in 70 000 St.-Akt. (hiervon Ende 1923 noch nicht begeb. M. 9 Mill. St.-Akt. u. M. 5 Mill. Schutz-Akt.) u. 31 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1899 um M. 500 000. 1917 Erhöh. um M. 400 000. Weitere Kap.-Erhöh 1919 um M. 2 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./6. 1920 um M. 2 260 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1920 um M. 3 940 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Nochmals erhöht It. G.-V. v. 10./11. 1921 um M. 12 400 000 in 12 400 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von 21 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch. Die Vorz.-Akt. werden bei Liquid. der Ges. vorab bis zur Höhe von 110 % eingelöst, können aber auch ganz oder teilweise seitens der Ges. zu 110 % eingezogen werden. Lt. G.-V. v. 2./5. 1923 erhöht um M. 10 Mill. in 6 % Vorz.-Akt. mit einfachem Stimmrecht, div.-ber. ab 1./1. 1923. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./7. 1923 um M. 32 Mill. in 32 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. abermals lt. G.-V. v. 23./10. 1923 um M. 14 Mill. in 14 000 St.-Akt. zu M. 1000. Die Vorz.- Akt. sind zur Rückzahl. zum 31./12. 1923 gekündigt worden. Hiergegen wurde Anfechtungs- klage erhoben u. die Kündig. seitens des Landgerichts Oppeln für nichtig erklärt. Die Entscheid. der angerufenen Instanz steht noch aus. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Ausser obiger Tant. erhält der A.-R. eine feste jährl. Vergüt. von je M. 2000, der Vors. das Doppelte. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Anlagen 52 190.65 Bill., Kassa 18 961.38 Bill., Wertp. u. Beteil.: Wertp. (betr. Interessengem.) 7322.89 Bill., do. (unser Besitz einschl. Beteil. Diez) 7158.08 Bill., Bankguth. 159 233.48 Bill., Debit. 25 178.07 Bill., noch nicht begebene St.-Akt. 9 000 000, do. Schutz-Akt. 5 000 000, Bestände 315 850.6 Bill. – Passiva: A.-K. 70 000 000, Vorz.-Akt. 31 600 000, R.-F. 4 560 000, unerhob. Div. 10 634 005, Entwertungs K. 70 000 000, Kontokorrentschulden 285 626.17 Bill., Kredit. 286 116.87 Bill., Gewinn 14 152.12 Bill. Sa. M. 585 895.16 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ges. Unk. einschl. Steuern, Zs., Versich. u. Vergüt. 212 994.05 Bill., Gewinn 14 152.12 Bill. – Kredit: Vortrag 279 145, Rohgew. 227 146.18 Bill. Sa. M. 227 146.18 Bill. Kurs Ende 1914–1923: 163*, –, 165, 196, 161*, 205, 375, 920, 12 500, 23 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1914–1923: 9, 6, 8, 10, 10£ 7, 10 5, 25, 30, 100 (Bonus) 50, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Otto Heuer, Gen.-Dir. Rich. Friedländer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Adolf Sultan, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Justizrat Dr. jur. Max Korpulus, Rechtsanw. Eugen Goldstein, Berlin; Konsul Eug. Ziekursch, Rechtsanw. Hinrichs, Breslau; Bankier F. Koppe, Brieg: Rittergutsbes. Rud. Prankel, Gross-Strehlitz; Rob. Fried- länder, Dr. h. c. Arth. Guttmann, Bankier Alfr. Jarislowsky, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless; Dir. Georg Friedlaender, Charlottenburg; Dir. Max Epstein, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Major Richard Gravenstein, Berlin; Dir. Fritz Schröer, Crichtau b. Schmolz; Ladisl. Raymann, Oppeln; Alfred Moeser, Breslau; Dr. Ernst Moser, Berlin; Dr. Georg Heimann, Breslau; Fritz Brosswitz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: S. Bleichröder, Jarislowsky & Co.; Breslau: Schles. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank, Fil. Breslau der Darmstädter u. Nationalbk., Dresdner Bank, Fil. Breslau, Schles. Handelsbank.