Industrie der Steine und Erden. 2043 1899 übernahm die Didier-Ges. zwecks Erweiter. ihrer Tätigkeit von der „Ver. Chamotte- Fabrik (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.“ sämtl. Anteile (jetzt M. 7 500 000). Diese Firma beschäftigt sich mit Herstell. von Chamottewaren u. Tonverkauf u. hat Fabriken in Saarau u. Anlagen mit wertvollen Tonlägern in Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendorf (Schles.), Haingrün u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz. Halbstadt (Böhmen). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 a 24 qm; dazu kommen an Ton- grundstück- Besitz in Saarau u. den benachbarten Dörfern 80 ha 82 a 59 qm sowie auf anderen Tongrundst. in Saarau u. nächster Umgegend dauernd eingetragenen Ton-Förder- berechtigungen 7 ha 33 a 60 qm. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch unangetastet, da die Tonförderung zur Zeit auf Pachtgruben geschieht. Die G.-V. v. 1./3. 1906 stimmte einer mit der Berlin-Anhaltischen Masch.-Bau-A.-G. in Berlin u. Dessau ab 1./1. 1906 auf 30 Jahre geschloss. Interessengemeinschaft zu. Diese Interessengem. wurde 1914 gelöst und trat an deren Stelle ein loseres Vertragsverhältnis. Kapital: M. 60 Mill. in 48 000 St.-Aktien zu M. 1000 u. 12 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 750 000 in 1250 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Bis zum Jahre 1906 erhöht bis auf M. 12 500 000. Näheres über die Wandlung. des A.-K. s. Jahrg. 1921/22. 1909 nochmalige Erhöh. um M. 3 500 000. Die G.-V. v. 19./6. 1920 beschloss die Erhöh. um M. 4 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./12. 1920 um M. 4 Mill. in 4000 Aktien zu M. 1000, die den bisher. Aktion. zu 100 % angeboten wurden. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 10 Mill. in 10 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. 1 fachem St.-Recht. Die G.-V. v. 31./5. 1921 beschloss die Ausgabe von M. 8 Mill. 6 % Vorz.-Akt. mit 1 fachem St.-Recht u. die Umwandl. von M. 8 Mill. der bereits bestehenden Vorz.-Akt. in St.-Akt., so dass der Gesamtbetrag der Vorz.-Akt. M. 10 Mill. u. der Gesamtbetrag der St.-Akt. M. 32 Mill. ausmachte, die den Aktion. im Verh. von 3: 1 zu 130 % angeb. wurden. Um weitere M. 18 Mill. wurde das A.-K. durch Beschluss der G.-V. v. 7./6. 1922 erhöht, u. zwar um M. 2 Mill. Vorz.-Akt. u. M. 16 Mill. St.-Akt. Die Durchführung erfolgte wieder so, dass die bestehenden 10 Mill. M. Vorz.-Aktien (gegen Zuzahlung von 75 %) in St.-Aktien umgewandelt u. im ganzen 12 Mill. M. neue Vorz.-Akt. u. 6 Mill. M. neue, nebst M. 10 Mill. umgewandelte St.-Akt. geschaffen wurden. Genussscheine: Die G.-V. v. 8./6. 1923 beschloss die Ausgabe von 48 000 Genussscheinen zu M. 1000. Auf 1 alte Aktie zu M. 1000 kam 1 Genussschein zum Angebot. Ganz oder teilweise kündbar nach Ablauf des Geschäftsjahres 1932. Die Genussscheine gewähren kein Aktionärrecht, haben insbes. kein St.-Recht u. keinen Einfluss auf die Leitung des Geschäftes. Angeb. bis 30./7. 1923. Die Genussscheininhaber haben folgende Rechte: A. Die Ges. hat als Gläubigerin u. Aktionärin der später oben liquid. Didier March Company in Keasby (U. S. A.) Ansprüche an deren Liquidationsmasse, die sich im Besitz des Alien Property Custodian in Washington befindet. Alle Eingänge dienen zunächst zur Deckung des Buchwertes der Ansprüche bei der Ges. in Höhe von M. 4 680 000 sowie aller Kosten der Vertret. u. Einzieh. sowie der etwaigen Steuern u. Lasten, die ausschliesslich auf dem Überschuss liegen bzw. gelegt werden sollten. Der Überschuss wird auf die Genussscheine verteilt. Bei dessen Eingang in fremder Währ. wird diese zum Durchschnittskurse der sechs dem Eingang folgenden Börsentage der Berliner Börse berechnet. B. Von dem jährl. nach Beschluss der G.-V. zur Verteil. kommenden Reingewinn erhalten zunächst die Vorz.- Aktion. die ihnen zustehende Div., sodann die St.-Aktion. bis 50 % des Nennwertes. Diese 50 % erhöhen oder ermässigen sich in gleicher Weise wie die Durchschnittsnotiz des letzten Berliner Börsentages im Dez. des betr. Geschäftsj. für die Dollardevise im Verh. zu der letzten im Dez. 1923. Von dem Rest des zur Verteil. kommenden Reingewinns erhalten die St.-Aktion. %¼, die Genussscheininhaber ¼, unbeschadet des Tant.-Anspruches des A.-R. Ein Recht der Genussscheininhaber, die Beschlüsse der G.-V. zu beanstanden, ist ausge- schlossen. Die Zeit der Ausschütt. zu A bestimmen Vorst. u. A.-R. der Ges., jedoch hat sie nicht später als bei Ausschütt. der ersten nach dem Eingang der amerikanischen Liquidationsmasse fälligen Div. zu erfolgen. Die Ausschüttung zu B erfolgt an demselben Tage, an dem die Div. für das abgelaufene Geschäftsj. an die St.-Aktion. gezahlt wird. C. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Genussscheine den zehnten Teil des Liquidations- ergebnisses, wogegen alle weiteren Ansprüche, soweit sie nicht vor dem Beschluss der Auflösung fällig waren, erlöschen. – Kurs: Die Genussscheine wurden an der Berliner Börse im Jan. 1924 zur Notiz zugelassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis zu 20 % des A.-K., dann die vertragsm. Tant., hierauf 6 % Div. u. eventl. Nachzahlung für Vorz.-Aktien u. 4 % Div. für St.-Aktien vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. lt. G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 9 000 000, Grundst. 1 188 456, Fabrikgeb. 1 694 993, Masch. 4, Brennöfen 4, Inv. 4, Formen u. Modelle 4, Fähranlage Stettin 1, Tongruben- usw. Grundst. 11, Wohnhaus Stettin 40 366, Gasanstalt Lobositz 107 688, Patente u. Patentbeteil. 2, Waren u. Rohmaterial. 108 067 962, Bauten 315 138 761, Debit. 1 559 910 339, Wechsel 20 050 046, Eff. 55 945, Hyp. 42 823, Kassa 3 031 450, Vortrag 3 513 814, Fabrikbeteil. 24 119 037. – Passiva: A.-K. 60 000 000, R.-F. 16 426 000, Unterst.-R.-F. 1 100 000, Werk- erhalt. 1 500 000, Wiederbeschaff. 240 000 000, Hyp. Bodenbach 17 576, Wechsel 48 000 000, unerhob. Div. 105 740, Kredit. 1 512 498 061, Vortrag 59 066 524, Gewinn 107 247 812. Sa. M. 2 045 961 714.