* Industrie der Steine und Erden. 2055 Richard Blumenfeld Veltener Ofenfabrik Akt.-Ges. in Velten (Prov. Brandenburg). Gegründet: 7., 25./3. mit Wirk. ab 1./1. 1905; eingetr. 27./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Zweck: Fortführung des früher unter der Fa. Richard Blumenfeld in Velten betriebenen Fabrikations- u. Handelsgeschäfts, Betrieb u. Erwerb keramischer u. anderer industrieller Unternehm. Spez.: Ofenkacheln, Wandplatten, Kunstkeramiken etc. Zweigniederlass. in Charlottenburg, Berlinerstr. 28. Jetziges Besitztum: Die zu Velten belegene, im J. 1902 u. 1910/11 zum grössten Teil neu erbaute Fabrik mit etwa 20 ha Grundstücken, Tonbergen etc. 1918 Erwerb der C. H. Schmidtschen Ofenfabriken, 1919 der Ofenfabrik von H. Lehmann & Co., beide in Velten. Im J. 1920 erwarb die Ges. zur Erweiterungsmöglichkeit ihres Fabrikbetriebes eine in Velten gelegene Obstplantage in einer Grösse von 1 ha, 78 a, 87 qm, ferner ebenfalls in Velten eine Wiese in einer Grösse von 4 ha, 8 a, 80 qm. Die Ges. ist an der von der Deutschen Ton- und Steinzeug-Werke A.-G. betriebenen Braunkohlengrube und Brikett- fabrik Elfriede u. Ziegelei Schaksdorf mit 25 % beteiligt. Die Ges. besitzt ferner Aktien- Anteile der Bank für keramische Ind., Dresden. In den Fabriken der Ges. sind zurzeit etwa 400 Arb. u. Angestellte beschäftigt. Anfang April 1922 wurde eine in Velten belegene grössere Ofenfabrik gepachtet. Kapital: M. 55 000 000 in 54 500 St.-Akt. à M. 1000 u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1918 um M. 400 000, 1919 um M. 1 000 000, 1920 um M. 1 200 000, 1921 um M. 2 800 0000 in 2300 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt., ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.- Div., Nachzahl.-Anspruch u. 8 (jetzt 20)faches Stimmrecht, bis 1930 nicht an Ausländer zu veräussern. Erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1922 um M. 4 000 000 in 4000 St.-Akt. àa M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, M. 2 750 000 angeb. im Verh. 2: 1 zu 200 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1922 um M. 15 000 000 in 15 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, M. 9 500 000 angeb. den bisher. St.-Aktionären im Verh. 6: 6 zu 100 %, wobei die Ges. 50 % des Nennbetrags zur Verfüg. stellt, u. M. 100 000 angeb. den Vorz.-Aktion. im Verh. 30: 6 zu 300 %, M. 250 000 für am Werk Interessierte zu 300 % zur Verfüg. gehalten. Die gleiche G.-V. erhöhte das Stimmrecht der Vorz.-Akt. auf je 20 St. Die a. o. G.-V. v. 22./10. 1923 beschloss Erhöh. um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt., zu beziehen auf M. 2000 alte St.-Akt. oder M. 10 000 Vorz.-Akt. je M. 1000 neue zu % des Kurses der alten Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf noch ausserord. Abschr. u. Rücklage, 7 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum), Rest Super.-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: 10 Anl.-K. 10, Material. u. Vorräte 300 283, Debit. 94 912.63 Bill., Bank 3918.62 Bill., Kassa 6970.32, Beteilig. 68 245. – Passiva: A.-K. 55 000 000, R.-F. 5000 Bill., Delkr. 5 000 000, unerhob. Div. 634 240, Kredit. 55 887 Bill., Uebergangs-K. 17 623.65 Bill., Gewinn 27 290.92 Bill. Sa. M. 105 801.56 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern etc. 30 484.31 Bill., Abschreib. 124 892 846, Gewinn 27 290.92 Bill. – Kredit: Vortrag 1 018 432, Fabrikat.-K. 57 647.12 Bill., Miete 128 10 Bill. Sa. M. 57 775.23 Bill. Kurs: In Berlin Ende 1920–1923: 304.75, 490, 7500, 1.4 %; in Dresden Ende 1914–1923: –*, –, 50, – 128*, 155, 302, 489, 7250, 2.2 %. Dividenden 1914–1923: 0, 0, 0, 10, 10, 12, 12, 16, 30, 0 %. Vorz.-Akt. 1922: 7 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Blumenfeld, Charlottenburg. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, Charlottenburg; Bankier Ernst Wallach, Bankier Paul Salomon, Bankier Hans Arnhold, Berlin; Dir. Hugo Müller, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: von Goldschmidt-Rothschild & Co.; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold. Keramik Akt.-Ges. in Velten i. d. M. Gegründet: 19./2. 1920; eingetr. 2./7. 1920. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von keramischen Gegenständen. Die Ges. ist berechtigt, sich an anderen Unternehmungen der keramischen Industrie zu beteiligen oder solche zu erwerben oder zu pachten. 1923 Übernahme der fünf Fabriken der „Union“' Veltener Ton- industrie A.-G.; die Union-Aktionäre erhielten M. 10 Mill. Keramik-Aktien. Ab 1./3. 1923 wurde zur Hebung der Leistungsfähigkeit die Burandt'sche Ofenfabrik pachtweise bewirt- schaftet; gegen Ende des Jahres 1923 ist eine maschinelle Tonaufbereitungsanlage neuesten Systems aufgestellt worden. Kapital: M. 28 000 000 in 28 000 Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 300 000, übernommen von den Gründern zu 100 %; dazu lt. G.-V. v. 6./7. 1920 M. 900 000 u. später nochmals M. 1 200 000. Lt. G.-V. v. 17./6. 1922 erhöht um M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Lt. G.-V. v. 27./1. 1923 erhöht um M. 23 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, teilweise zur Er- werbung der „Union-', Veltener Tonindustrie A.-G. (s. oben) in 20 800 St.-Akt. u. 2400 Vorz.- Akt. zu M. 1000: die St.-Akt. angeb. im Verh. 50 000: 96 000 zu 115 %. ..