Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest 2417 Dividenden 1922–1923: 70, 0 %. Direktion: Otto Zettritz, Georg Zettritz, Berlin-Zehlendorf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Franz Bial, Berlin-Zehlendorf; Bernh. Marx, Berlin; Dr. Fritz Dinglinger, Handelsgerichtsrat Siegfried Arndt, Charlottenburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges. Byk-Guldenwerke Chemische Fabrik, Akt.-Ges. in Berlin NW. 7, Neue Wilhelmstr. 4/5. Gegründet: 14./10. 1901 mit Wirk. ab 1./7. 1901; eingetr. 29./11. 1901. Gründer siehe Jahrgang 1902/1903. – Seit 1921 Sitz von Piesteritz nach Berlin verlegt. Zweigniederlass. in Hamburg. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Extraktions- u. Destillationsprodukten aller Art, der Betrieb von chemischen Fabriken, deren Erzeugnisse auf keine bestimmte Richtung der chemischen Wissenschaft u. Technik beschränkt zu sein brauchen, sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehm. Die Betriebe der Ges. sind folgende: 1. In Piesteritz die Extraktions- anlagen für Gerbstoffe u. die Zellulose-Extrakt-Fabrik sowie die Fettdestillations-Anlage. Der Grundbesitz des Piesteritzer Werks umfasst 5¼ ha, von denen mit Fabrikgebäuden 7500 qm, mit Wohngebäuden 1250 qm bebaut sind. Sie besitzt ausserdem noch drei Grund- stücke mit einem Gesamtareal von 2650 qm, wovon 805 qm mit massiven Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern bebaut sind. Vorhanden sind 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit zu- gehörigen Dynamos u. 11 Elektromotoren. 2. In Apollensdorf: In nächster Nähe des Pieste- ritzer Werks die Destillationsanlage für Holz- u. Steinkohlenteere, OÖle u. ähnliche Mate- rialien. Der Grundbesitz umfasst 10.6 ha, von denen 2500 qm mit Fabrikanlagen u. 625 qm mit Wohngebäuden bebaut sind. Sämtl. Gebäude sind massiv. Vorhanden sind drei Dampf- kessel, eine Dampfmasch. mit zugehörigem Dynamo u. sechs Elektromotoren. 3. In Oranien- burg: die chem. Fabrik u. die Fabrik photograph. Papiere. Fabriziert werden chem. Pro- dukte für die Pharmazie, Textil- u. Lederindustrie, Photographie, Lackindustrie, Landwirt- schaft u. ferner photograph. Papiere. Der Fabrikkomplex umfasst eine Grundfläche von 10.43 ha, von denen einschl. des Beamten-Wohngebäudes etwa 13 400 am bebaut sind. Vorhanden sind 7 Dampfkessel, 2 Dampfmaschinen und 68 Elektromotoren. 4. In Nieder- striegis wird das im Febr. 1921 übernommene Fabrik- u. Handelsgeschäft der Firma Knab & Lindenhayn weitergeführt. Hergestellt werden neben pharmazeut. Produkten hauptsächlich Milchsäure u. deren Verbindungen, Schwefeläther und Lacklösungsmittel zur Verwendung in der Leder-, Textil-, Genussmittel- u. Lackindustrie. Das Werk umfasst einen Grundbesitz von 13.17 ha, von denen mit Fabrikgebäuden 6.462 qm, mit Beamten- u. Arb.- Wohnhäusern 794 qm bebaut sind; sämtliche Baulichkeiten sind massiv. Vorhanden sind 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit elektr. Generatoren von 625 KW, 17 Elektromotoren, 1 Wasserturbine von 125 PS, die ausserdem einen Generator von 50 KW. Leistung betreibt. Die Ges. beschäftigt insges. 794 Arb. u. Beamte. Die unter Kap. erwähnten nom. M. 1 Mill. Vorz.-Akt. sind der Ges. für Fettverwertung G. m. b. H. Berlin, deren sämtl. Geschäftsanteile sich im Besitz der Byk-Guldenwerke befinden, überlassen worden, die über diese Aktien –— auch hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts – nur nach Weisung des Vorst. u. A.-R. der Byk-Guldenwerke verfügen darf. Kapital: M. 151 Mill. in 150 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 Mill. u. nach mehrfachen Wandl. (s. Handb. II 1922/23) seit Aug. 1921 M. 28.5 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./6. 1922 um M. 32 500 000 in 31 500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 1fach. St.-Recht ausgestattet u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 106 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 60 Mill. in 60 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1923 um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925, übern. von einem Konsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, welches die Aktien gewisser- massen als Schutz-Aktien bis auf weiteres zur Verf. der Ges. hält. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von GM. 2000 pro Mitgl. u. von GM. 4000 für den Vors.). Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundstücke 1, Gebäude 1, Masch. 1, Anschlussgleis 1, Fuhrpark 1, Eisenbahnwagen 1, Ausladevorricht. 1, Patente 1, Utensil. 1, Kontoreinricht. 1, Rohmaterial., Halb- u. Ganzfabrikate 428 170.56 Bill., Kassa 10 211.49 Bill., Wechsel 15 589.4 Bill., Eff. 1, Beteilig. 1, Debit. 329 190.82 Bill. — Passiva: A.-K. 121 000 000, R.-F. 1 Md., Hyp. 82 464, Kredit. 739 736.33 Bill., Gewinn 43 425.93 Bill. Sa. M. 783 162.27 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 112 846.74 Bill., Steuern, Reichsabg., Zs. u. Versich. 61 964.96 Bill., Hyp.-Zs. 1861, Gewinn 43 425.93 Bill. – Kredit: Vortrag 927 162 977, General-Erträgnis 218 237.64 Bill. Sa. M. 218 237.65 Bill. Kurs Ende 1920–1923: 372.75, 530, 4150, 4 %. Eingeführt in Berlin im April 1920 zu 400 %. Dividenden 1914/15–1922/23: 10, 14, 14, 14, 10, 12, 12, 25, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. Der Div.-Schein für 1923/24 wird nicht getrennt, sondern für das Jahr 1924 mitverwandt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1924/1925. I. 152