2486 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. welcher vom städtischen Elektrizitätswerk bezogen wird, gespeist werden. Die Kraftanlage der neuen Fabrikanlagen besteht aus einem Röhrendampfkessel von 200 qm Heizfläche, der für die Verbrennung minderwertigen Brennmaterials eingerichtet ist, sowie aus einer Dampf. masch. von 300 PS, mit welcher der grösste Teil der im neuen Werke benötigten Kraft durch zwei Generatoren von ca. 800 PS erzeugt wird. Im Betriebe selbst laufen ca. 30 Elek- tromotoren von zus. ca. 250 PS. Im J. 1922 gründete die Ges. in Gemeinschaft mit dem Auer- Konzern eine Fabrik zur Herstell. organischer Säuren mit einem Kap. von M. 14 000 000 bei gleicher Beteilig. bei der Ges. unter der Firma: „Orgacid'“ Chemische Fabrik G. m. b. H. & Co.; im folgenden Jahre verzichtete der Auer-Konzern gegen Überlass. eines Aktienpostens auf seine Rechte an der „Orgacid“-Fabrik. Die Ges. stellt Ameisensäure u. deren Salze sowie Ameisenäther her u. betreibt ferner die Fabrikat. von Tannin, Gallus- u. Pyrogallus. säure, Perborat, Wasserstoffsuperoxyd, Borax, Bromsalzen, Histopin u. organischen Präpa- raten für pharmazeutische u. photograph. Zwecke. Der von der Orgacid Chemische Fabrik G. m. b. H. & Co. übernommene Betrieb hat die Herstell. von Oxalsäure u. deren Salzen zur Aufgabe. Das Verfahren der Ges. zur Herstell. von Gallussäure ist durch Patent in Deutschland u. anderen Ländern geschützt. Das deutsche Patent läuft bis zum Jahre 1935. Die Ges. beschäftigt zurzeit ca. 220 Arbeiter. Kapital: M. 26 000 000 in 25 000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./1. 1912 um M. 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./1. 1920 um M. 750 000 u. lt. G.-V. v. 23./12. 1920 um M. 2 250 000. Sodann-erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1922 um M. 5 500 000 in 4900 St.-Aktien u. 600 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; im Falle der Liquidation der Ges. vorab rückzahlb. mit 115 %. Ab 1./4. 1925 können diese Aktien mit 3 monat. Kündig. ganz oder teilweise eingezogen werden. Die G.-V. v. 17./2. 1923 beschloss Erhöh. des A.-K. von M. 10 000 000 auf M. 26 000 000 durch Ausgabe von 15 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. Von den St.-Akt. wurden M. 5 000 000 den Aktionären im Verh. 2: 1 zu 950 % angeboten, M. 6 250 000 an die Auergruppe überlassen u. die restl. M. 3 750 000 im Interesse der Ges. verwertet. Die mit 25 % eingez. neuen Vorz.-Akt. wurden zu 100 % begeben, die bisherigen 600 Stück nach Vollzahl. u. Zuzahl. von 400 % in St.-Akt. umgewandelt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bis 31./3. 1923: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 6 St. in bestimmten Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. auf Vorz.-Akt., 4 % Div. auf St.-Akt., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von 1 kg Ameisensäure pro Monat für jedes Mitgl. u. von 2 kg bzw. 1½ kg Ameisensäure pro Monat für den Vors. bzw. dessen Stellv.), Rest Super-Div. bzw. nach G V.-B. Bilanz am 31. März 1923: Aktiva: Rückständ. Einzahl. auf Vorz.-Akt. 750 000, Grundst. 350 000, Gebäude 5 841 000, Masch., Apparate u. Utensil. 850 000, Patente 1, Fabrik Neuein- richt. 50 000 000, Kassa 4 975 231, Wechsel 6 474 971, Eff. 116 064, Beteilig. 1, Debit. 648 184 619, Vorräte 567 555 708. – Passiva: A.-K. 26 000 000, R.-F. I 79 667 441, do. II 120 000, Wert- minder. 200 000 000, rückst. Div. 28 585, Kredit. 703.885 870, Reingewinn 275 395 700. Sa. M. 1 285 097 597. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 491 655, Gen.-Unk. 890 208 554, Reingewinn 275 395 700, (davon Steuerrückl. 150 000 000, Div. 100 000 000, Vortrag 25 395 700). – Kredit: Vortrag 120 070, Waren 1 165 975 838. Sa. M. 1 166 095 909. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Rückständ. Einzahl. auf Vorz.-Akt. 750 000, Grundst. 350 000, Geb. 55 841 000, Masch., Apparate u. Utensil. 62.11 Bill., Patente 1, Kassa 5016.56 Bill., Wechsel 12 279.64 Bill., Eff. 2132.77 Bill., Postscheck 433.15 Bill., Debit. 174 178.65 Bill., Vorräte an Waren. Kohlen, Material. 134 806.28 Bill. – Passiva: A.-K. 26 000 000, R.-F. I 79 667 441, do. II 120 000, Wertminderung 200 000 000, unerhob. Div. 15 071 621, Akzepte 12 429.38 Bill., Kredit. 209 690.69 Bill., Reingew. 106 789.1 Bill. Sa. M. 328 909.17 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 6.9 Bill., Gen.-Unk. 167 074.3 Bill., Reingew. 106 789.1 Bill. – Kredit: Vortrag 25 395 700, Waren 273 870.3 Bill. Sa. M. 273 870.3 Bill. Ende 1914–1923: 74.50*, –, 158, 205.50, 100*, 180, 404, 940, 5000, 7.1 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913/14–1922/23: 4½, 0, 4, 10, 12, 12, 16, 16, 20, 400 %. 1./4.–31./12. 1923: 0 % ÖG.-V. 4 J, (K.) Direktion: Dr. Max Hamel, Dr. Herbert Auerbach. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Adolf Moser, Komm.-Rat Max von Wassermann, Rentier Ludwig Michaelis, Prof. Dr. Nicodem Caro, Berlin; Kaufm. Jakob Dietrich, Hamburg; Dir. Dr. Otto Frentzel, Dir. Dr. Jean d'Ans, Gen.-Dir. C. Rüdiger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin:; Georg Fromberg & Co., A. E. Wassermann, Koppel & Co. Hoffmann & Müller, Haus- und Toilette-Seifenfabriken, Akt.-Ges. in Cöthen. Gegründet. Handelsger. eingetr. 17./3. 1923. Gründer: Seifenfabrikant Karl Hoffmann, Hugo Müller, Hermann Huhn, Firma Hoffmann & Müller, Ernst Krieg, Paul Freissleben, Cöthen.