Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. die gesamte Bulmker Anlage infolge einer vertraglichen Vereinbarung mit dem Kohlen, syndikat gegen eine Abfindungssumme von M. 860 250 ausser Betrieb gesetzt mit der Ver- pflichtung seitens der Ges. im Inlande westlich der Oder Kokereianlagen für eigne Rechnung weder zu errichten noch zu betreiben. Seitdem richtet sich die Tätigkeit der Ges. vor- wiegend auf den Bau u. die Finanzierung von Kokereianlagen im Ausland. Die Ges. errichtete unter anderen eine grössere Anlage mit Benzolgewinnung und Teerdestillation auf den Eisen- werken der Firma Bell Brothers Ltd. zu Port Clarence, Middlesbrough, dann solche Anlagen in Holbrook, Darlington, Priors Lee, Clay Cross (England), Gorlowka (Russland). Die Beteilig. an diesen auswärtigen Anlagen betrug Ende März 1914 M. 4 467 431. Mangels aller buch- mässigen Unterlagen über die Ergebnisse ihrer im feindlichen Auslande befindlichen Anlagen war die Ges. nicht in der Lage, Bilanzen per 31./3. 1915, 31./3. 1916 u. 31./3. 1917 aufzu- stellen, die dann erst Anfang 1919 veröffentlicht wurden. Mit Rücksicht auf die durch die Kriegsverhältnisse entstandene unklare Lage des Unternehmens beschloss die a. o. G.-V. v. 31./12. 1918 die Aufl. der Ges. In Russland sind bei der Abwicklung der Geschäfte Er- trägnisse eingegangen, die dem ungefähren Werte der Anlagen entsprechen, sie sind aber nicht alle in den Besitz der Ges. gelangt. Was England anlangt, so hat die engl. Regierung dem Reiche eine Gutschrift von $ 403 390 aus dem Ergebnis der zwangsmässig aufgelösten engl. Unternehm. angezeigt. Das Reich hat bisher einen weiteren Vorschuss von M. 14 Mill. gewährt. Hierdurch wurde die Tilgung der Bankschuld, eines Teiles der Obligat. sowie eine erste Auszahlung von M. 4500 pro Aktie möglich. Kapital: M. 2 000 000 u. zwar in 1736 St.-Aktien (Nr. 1–1058, 1323–2000) u. 264 Vorz.-A. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedig. im Falle der Liquid. Ab 20./3. 1923 Auszahl. der I. Liquidat.-Rate mit M. 4500. Anleihe: M. 1 Mill. in 4½ % Oblig. von 1898, Tilg. zu pari, zum 1./10. 1923 gekündigt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Bielefeld: Dresdner Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Betriebsanl. u. Guth. in England 4 579 094, do. in Russland 950 400, Wertp. (Schatzanw.) 10 249 769, Büroeinricht. 4070, Buchforder. 109 035, Kassa 6381. – Passiva: Oblig. 209 000, do. Zs. 3960, ausgel. Oblig. 9000, Buchschulden 14 945 780, Kap. am 1./1. 1922 731009. Sa. M. 15 898 750. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Eingänge 9600, Übertr. auf Kapitalk. 125 003. –— Kredit: Oblig.-Zs. 10 710, Verwalt. 123 893. Sa. M. 134 603. Kurs Ende 1914–1923: 230*, –, 110, –, 91*, 110.50, 312, 490, 7000, 150 %. Die St.-Akt. kamen an der Berlmer Börse zur Einführung; erster Kurs am 7./7. 1913: 190 %. Dividenden 1908/09–1913/14: (Vorz.-Aktien): 24, 24, 22, 24, 24, 22 %; St.-Aktien I.: 19, 19, 17, 19, 19, 17 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Dir. Franz Schmacks, Oberhausen (Rhld.), Hindenburgstr. 102. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Staatsminister Th. v. Möller, Exz., Stellv. Bergwerks- Dir. a. D. Dröge, Berlin; Kaufm. Gerh. von Möller, Brackwede; Geh. Komm.-Rat W. von Oswald, Hannover; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Aachen; Bankier Dr. Gust. Ratjen, Bank-Dir. Gust. Pilster, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Commerz- u. Privat-Bank. Chemische Fabrik Düsseldorf, Akt.-Ges. in Düsseldorf-Bilk, Fährstrasse 1. Gegründet: 26./2, 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; eingetr. 19./27./4. 1901. Gründung 8. Jahrg. 1901/1902. Übernahmepreis M. 602 092. Firma bis 4./11. 1904 Siegel & Tegeler A.-G., dann auch Geolin, chem. Fabrik. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von chem.-techn. Artikeln, spez. Herstell. von Schuh- lacken, Schuhappreturen, Putzmitteln für Metalle (Geolin) etc. Der Betrieb der Schuhfabrik, die der Ges. nur Verlust erbracht hat, wurde Ende März 1903 eingestellt. Kapital: GM. 5000 in 50 abgest. Aktien à M. 100. Urspr. M. 500 000. Die G.-V. v. 25./9. 1903 beschloss zwecks Beseitig. des mit rund M. 250 000 ausgewiesenen Defizits Herabsetzung des A.-K. auf M. 250 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Die G.-V. v. 26./4. 1913 beschloss weitere Herabsetz. des A.-K. um M. 200 000, also auf M. 50 000. Die Aktien gingen 1912 auf die Akt.-Ges. Fritz Schulz jun. in Leipzig über. Lit. G.-V. v. 24./6. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 50 000 auf GM. 5000. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1913 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kontokorrent M. 55 988. – Passiva: A.-K. 50 000, R.-F. 5000, Gewinn 988. Sa. M. 55 988. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 212, Handl.-Unk. 775. Sa. M. 988. — Kredit: Bilanz-K. M. 988.